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Protektionismus schwächt Wettbewerbsfähigkeit


Von Medienbüro Sohn

Stuttgart - Während die Patriotismus-Debatte in Deutschland startet, ist sie in den USA bereits in vollem Gange - mit Konsequenzen. Der US-Senat hat bereits ein Gesetz verabschiedet, das die Vergabe von IT-Aufträgen ins Ausland erschwert. Mehr als ein Dutzend US-Bundesstaaten erwägen ähnliche Initiativen. Und John Kerry, Herausforderer des amtierenden US-Präsidenten George Bush, hat Ende 2003 ein Offshore-Gesetz eingebracht. Die Furcht der US-Arbeitnehmer vor Job-Verlusten durch so genanntes Offshoring, also die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, ist groß. Aktuelle Gesetzesinitiativen sehen vor, dass die öffentliche Hand nur eingeschränkt Aufträge an Firmen in Niedriglohnländern vergeben dürfen. Nach Kerrys Vorstellungen sollen sogar Call Center-Agenten bei jedem Kundenkontakt via Telefon oder E-Mail erklären müssen, in welchem Land sie stationiert sind. Damit werde, so glaubt er, "ein großer Schritt getan, amerikanische Jobs zu erhalten".
Thumb Für den Wirtschaftswissenschaftler Robert Barro von der Harvard Universität gehen Kerrys Vorstellungen in die völlig falsche Richtung. "Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ist eine Form internationalen Handels, diesmal in Form von Diensten. Der Angriff auf das Outsourcing ist nichts anderes als Protektionismus in neuem Gewand", kritisiert Barro. Auch US-Notenbankchef Alan Greenspan hält nichts von den geplanten Gesetzen. "Diese angeblichen Heilmittel machen die Dinge schlechter statt besser". Sie würden nur wenige Jobs schaffen, und wenn Ausländer sich rächen, würden die USA mit Sicherheit Jobs verlieren. "Alle Beteiligen wissen, dass inzwischen nicht mehr nur einfache Tätigkeiten in asiatische und osteuropäische Länder verlagert werden, sondern auch hochqualifizierte IT-Dienstleistungen. Während sich China mehr und mehr als Produktionsstandort etabliert, rückte Indien zu den großen Softwareproduzenten auf. Abschottung und Handelskriege sind das schlechteste Mittel, um diesen Trend aufzuhalten. Wir müssen in Europa und Deutschland intelligentere, preis- und kundengerechtere Dienstleistungen auf den Markt bringen und sollten uns bei Marketing, Business-Strategien, Management-Techniken und Beratungskonzepten besser positionieren," erklärt Helmut Reisinger, Geschäftsführer des international tätigen IT-Dienstleisters NextiraOne. Gerade die Nachfrage in preisorientierten Kaufentscheidungen wird sich - gleiche Qualität vorausgesetzt - dorthin bewegen, wo Kosten- und Produktivitätspotenziale besser ausgeschöpft werden, und hier sei Deutschland zurückgefallen." So werde der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft nur unzureichend umgesetzt. „Die guten Eigenschaften des Standortes Deutschland, wie hoher Ausbildungsstand oder exzellente Infrastruktur, sind durch strukturelle Standortnachteile, wie Lohnstückkosten oder inflexibler Arbeitsmarkt, leider in manchen Branchen ins Hintertreffen geraten“, moniert Reisinger. Nach dem Gründungsboom in den 90er Jahren fehle es extrem an innovativen Nachwuchsunternehmen. "Ein guter Bestand an neuen Unternehmen mit neuen Diensten und Produkten ist aber Voraussetzung dafür, international wieder in die erste Liga aufzusteigen", so Reisinger.

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