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Indien: Wachsende Besorgnis über amerikanischen Protektionismus


Von Medienbüro Sohn

Globale Handel für alle von Vorteil

Bangalore/Genf - Die amerikanische Ablehnung gegen eine Verlagerung von Stellen etwa nach Indien führt dort zu wachsender Besorgnis. So hat der kalifornische Senator Joseph Dunn den Antrag auf Steuererleichterung der Infosys Technologies Inc., Indiens führendem Software-Konzern, mit der Bemerkung gekontert, die Inder "wollen amerikanische Jobs und Steuergelder stehlen". Der Mitbegründer und Chief Operating Officer (COO) von Infosys, Senepathy Gopalakrishnan, befürchtet negative Folgen für sein Land.
Thumb “Wir müssen aufpassen, dass die derzeitige Stimmung in den Vereinigten Staaten nicht auf die dortigen Unternehmen übergreift. Bislang haben die Privatunternehmen ihr Verhalten noch nicht geändert. Wir wissen aber nicht, ob es dabei bleibt, zumal ja eine Gesetzesänderung droht. Dann würde es wirklich gefährlich - nicht nur für unser Unternehmen“, sagt Gopalakrishnan gegenüber der FAZ http://www.faz.net. Viele junge Mitarbeiter in Bangalore würden das Säbelrasseln in den USA noch als reine Wahlkampfrhetorik abtun. Noch sei es sicherlich eine vor allem emotionale Geschichte, eine Stimmungsmache. Bislang spüren wir bei unseren Partnern und Kunden auch noch keinen Stimmungsumschwung. Die Argumentation amerikanischer Politiker sei zudem nicht nachvollziehbar. „Es ist mehr denn je notwendig, diese emotionale Debatte auf eine rationale Basis zurückzuführen. Schauen Sie sich doch nur die Zahlen an: In Amerika sind zwischen 2001 und 2004 etwa drei Millionen Arbeitsplätze verlorengegangen. Doch davon sind nur 300 000 im Dienstleistungsbereich aufgrund einer Verlagerung abgebaut worden“, betont der Infosys-Manager. Indien wiederum sei mehr denn je auf neue qualifizierte Stellen angewiesen. „70 Prozent unserer Bevölkerung - also gut 700 Millionen Menschen - leben noch von der Landwirtschaft. Sie und ihre Kinder sehen sich gezwungen, neue Arbeitsplätze zu finden. Natürlich werden nicht alle von ihnen in Telefoncentern oder gar als Software-Entwickler arbeiten. Aber die Globalisierung hat sich in Indien als stabilisierender Faktor erwiesen. Das ist wichtig für die ganze Erde“, führt Gopalakrishnan aus. Für die neue Welle des Protektionismus hat auch Carlos Braga, Senior Adviser für globalen Handel bei der Weltbank http://www.worldbank.org, wenig Verständnis. Er hält den Einfluss des freien internationalen Handels auf die Arbeitsplätze für viel geringer als den Einfluss der inländischen Wirtschaft. Insgesamt führe der globale Handel für alle Beteiligten mehr Vorteile als Nachteile mit sich. Indien zeichne sich durch eine breite Verfügbarkeit von gut ausgebildetem, englischsprachigem Personal aus. „Betrachtet man die Ressourcen des Landes, etwa das demographische Profil mit seinem hohem Anteil an jungen Menschen und dazu die steigenden Investitionen in das Bildungssystem, ist ein weiteres Wachstumspotenzial in diesen Dienstleistungsbereichen sehr zu erwarten,“ führt Braga in einem Interview mit dem Fachdienst „Competence Report“ des Krefelder Customer Contact Centers Sitel http://www.sitel.de aus. Der Faktor „niedrige Lohnkosten“ werde generell überschätzt: „Es stimmt, dass an einen Call Center-Agent in Indien sieben mal weniger ausgezahlt werden muss als an einen vergleichbaren Mitarbeiter in den Industrieländern, und dass die Produktionskosten durch Offshoring oft um zwei Drittel reduziert werden können. Um jedoch hierbei erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen alle Transaktionskosten berücksichtigen, die mit dem Outsourcing-Vertrag verbunden sind,“ so Braga. Somit sei Offshoring für westliche Unternehmen keine risikofreie Maßnahme mit hundertprozentiger Erfolgsgarantie.

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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Claudia Klemp, verantwortlich.

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