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Die Wirklichkeit schafft Fakten – Outsourcing ist die selbstverständliche Folge der Globalisierung


Von Medienbüro Sohn

Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland bringt Jobs im Inland

Berlin - Wenn es Bundeskanzler Gerhard Schröder schlecht geht, legt er seine Patriotismus-Platte auf. So bezeichnete er die an Unternehmer gerichtete Aufforderung von Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Arbeitsplätze jenseits der Landesgrenzen zu schaffen, als „unpatriotischen Akt“. Schröder erweckt den Eindruck, als könne man sich aus internationalen Enwicklungen einfach ausklinken. Ein zweites Missverständnis besteht darin, dass die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, das so genannte „Offshore-Outsourcing“, unter dem Verdacht steht, ein Job-Killer zu sein. Was ist wirklich dran an den Vorwürfen, die auch an deutschen Stammtischen populär sind?
Thumb Berlin - Wenn es Bundeskanzler Gerhard Schröder schlecht geht, legt er seine Patriotismus-Platte auf. So bezeichnete er die an Unternehmer gerichtete Aufforderung von Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Arbeitsplätze jenseits der Landesgrenzen zu schaffen, als „unpatriotischen Akt“. Schröder erweckt den Eindruck, als könne man sich aus internationalen Enwicklungen einfach ausklinken. Ein zweites Missverständnis besteht darin, dass die Auslagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, das so genannte „Offshore-Outsourcing“, unter dem Verdacht steht, ein Job-Killer zu sein. Was ist wirklich dran an den Vorwürfen, die auch an deutschen Stammtischen populär sind? Vielleicht hilft ein Blick über den Großen Teich. So hat eine von der „Information Technology Association of America“ finanzierte Studie die These aufgestellt, dass das Outsourcing von Dienstleistungen im Computerbereich im eigenen Land neue Arbeitsstellen schafft. Schätzungen gehen von 317.000 neuen Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren allein in den Vereinigten Staaten aus. Doch auch in den USA und in Großbritannien werden Vorurteile mobilisiert. Ein Wahlkampf eignet sich bestens dazu. Als Gregory Mankiw, ein Star-Ökonom der Bush-Regierung, Ende Februar sagte, eine Verlagerung von US-Arbeitsplätzen in Billiglohnländer wirke sich langfristig positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes aus, hagelte es Proteste. Der demokratische Präsidentschaftskandidat John Kerry mutierte zum Retter der einheimischen Arbeitsplätze. Bush ruderte unter diesem öffentlichen Druck zurück und forderte wie etliche US-Gouverneure, die Arbeitsplätze sollten „im Land“ bleiben, frei nach dem Motto „America first“. Fachleute widersprechen diesem protektionistischen Kirchturmdenken. Carlos Braga, Senior Adviser für globalen Handel bei der Weltbank, hält den Einfluss des freien internationalen Handels auf die Arbeitsplätze für viel geringer als den Einfluss der inländischen Wirtschaft. Dies äußerte er in einem Interview mit dem Fachdienst „Competence Report“ des Krefelder Customer Contact Centers Sitel http://www.sitel.de/. Dass in den USA in den vergangenen Jahren wesentlich mehr Jobs geschaffen worden sind als in dem ehemaligen Wirtschaftswunderland Deutschland, hängt primär von den besseren Rahmenbedingungen ab, die die Politik in den Staaten für die Wirtschaft bereit hält. Der Vergleich zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten zeigt, dass die Bundesrepublik für den globalen Wettbewerb schlecht gerüstet ist. Wir leben zumindest mental immer noch im industriellen Zeitalter und sind nicht mehr Standort für Hochtechnologien. „In den international boomenden Dienstleistungsbranchen ist Deutschland eine vertrocknete Quelle“, so das Urteil von Udo Nadolski, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungsunternehmens Harvey Nash http://www.harveynash.de. Nadolski rät den deutschen Entscheidungsträgern, sich der Realität zu stellen: „Outsourcing im internationalen Rahmen ist keine Frage von Patriotismus, sondern von Wettbewerbsfähigkeit, der Anpassung an dynamische Märkte und veränderte Rahmenbedingungen.“ Zur Zeit gefährdet aber noch das herrschende Tarifkartell den Standort Deutschland. Der deutsche Konjunkturmotor springt nicht an. Allerorten Stagnation, vor allem auch bei den Unternehmen für Telekommunikation und Informationstechnik. Die Folge: Siemens wird beispielsweise seine Software-Entwicklung und andere Bereiche im großen Stil nach Osteuropa auslagern. „Alle Beteiligten wissen, dass inzwischen nicht mehr nur einfache Tätigkeiten in asiatische und osteuropäische Länder verlagert werden, sondern auch hochqualifizierte IT-Dienstleistungen. Deshalb sollten wir zu neuen Lösungen kommen, um den IT-Standort Deutschland attraktiver zu machen“, erklärt Helmut Reisinger, Geschäftsführer des Stuttgarter IT-Dienstleisters NextiraOne http://www.nextiraone.de. Insbesondere bei manchen Gewerkschaftsfunktionären gibt es aber noch die alte Vorstellung, die ganze Welt müsse sich nach den heimischen Flächentarifen richten. Standortvorteile lassen sich auf Dauer nicht durch staatliche Maßnahmen erzeugen oder erhalten. Mehr Innovationen in Forschung und Bildung, weniger staatliche Regelungen, mehr Risikofreude und vor allem höhere Wochenarbeitszeiten könnten dem kranken Patienten auf die Beine helfen. Momentan wagt man sich an die heilige Kuh der 35-Stunden-Woche. Michael Müller, Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständischer Wirtschaft, hat denn auch eine erschreckende Rechnung aufgemacht. Im Jahr 2002 verwendeten alle 82,5 Millionen Bundesbürger zusammen nur 13 Prozent ihres Zeitbudgets für Berufsausbildung und bezahlte Tätigkeiten. Eine solche Freizeit- und Frührentnerkultur ist auf lange Sicht nicht finanzierbar. Doch auch die fleißigen jungen IT-Spezialisten in den Entwicklungsländern fürchten aufgrund der aktuellen Diskussion über das Offshoring um ihre Jobs. Die motivierten Mitarbeiter in Bangalore und anderswo hoffen, dass das Säbelrasseln in den USA nur Wahlkampfrhetorik ist. Globaler Handel ist keine Einbahnstraße. Wer das Auslagern von Arbeitsplätzen ins Ausland verhindern will, akzeptiert, dass 70 Prozent der Inder, also 700 Millionen Menschen, auch in Zukunft in der Landwirtschaft arbeiten müssen. Wenn Deutschland endlich seine reformerischen Hausaufgaben entschiedener anpackt, kann Outsourcing zum Erfolgsrezept für beide Seiten werden.

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