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Euroforum-Jahrestagung: Telekom hat den deutschen WLAN-Markt fest im Griff


Von Medienbüro Sohn

Investoren kritisieren Wettbewerbspolitik

Düsseldorf - Es ist ruhiger geworden auf dem deutschen WLAN-Markt. Nach der fast nervösen Aufbruchstimmung noch vor einem Jahr beherrscht nun eher eine aufmerksame Arbeitsstimmung die Szene. Denn seitdem die Deutsche Telekom sich aktiv dem Thema mit den kabellosen Highspeed-Internetzugängen verschrieben hat, ist klar, wer auf dem Markt das Sagen hat: Die T-Com hat in Deutschland innerhalb von neun Monaten knapp 3.500 Hotspots aus dem Boden gestampft. Und 9.000 Hotspots betreibt die Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile inzwischen weltweit, rund 800 davon in Deutschland. "Für uns ist 'HotSpot' die konsequente Weiterentwicklung der Breitband-Story jenseits von UMTS", erläuterte Frank Dietrich, Leiter Operatives Technologiemanagement der T-Com, auf der fünften Euroforum-Jahrestagung http://www.euroforum.de zu WLAN in Düsseldorf die Strategie der Telekom Festnetzsparte. Je nach Größe und Beschaffenheit steckt die Telekom derzeit zwischen 1.000 und 50.000 Euro je Standort in den Aufbau des derzeit größten WLAN-Netzes in Europa.
Thumb Dass der Breitband-Marktführer auch beim drahtlosen Zugang wieder das einzige Schwergewicht im Markt ist, liegt nach Einschätzung von Branchenexperten auch an den negativen Erfahrungen, die inländische und ausländische Investoren mit der schwachen Wettbewerbspolitik in Deutschland gesammelt haben. „Es wird sich kein neuer Marktteilnehmer finden, der mit großen Engagement investiert. Obwohl der drahtlose Breitbandzugang gute Perspektiven bietet, haben sich zu viele negative Erfahrungen seit Mitte der 90er Jahre in Deutschland angesammelt. Die Dominanz der Deutschen Telekom ist zu überwältigend“, charakterisiert Omar Khorshed, Vorstandsvorsitzender der Düsseldorfer acoreus AG, den Markt. Selbst die anderen großen Mobilfunknetzbetreiber träten im Moment in Sachen Investitionen auf die Bremse. Die Regulierungsbehörde (RegTP) habe es versäumt, den deutschen Markt in einem Maße wettbewerbsfähig zu gestalten, dass er für neue Investoren attraktiv sei. Schwer tun sich die WLAN-Provider nach wie vor mit dem Thema Roaming. Noch immer müssen sich die Kunden durch die Vielzahl der Anbieter an jedem Hotspot mit anderen Einwahlprozeduren, Tarifen und Abrechnungsvarianten herum ärgern. Nach Aussage von Ilja Wagner, Vice President WLAN Europe von T-Mobile International AG, machen vor allem technische Restriktionen und die hohen Anforderungen der Telekom an die Qualität und Abrechnungsgenauigkeit den nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen WLAN-Netzes zu einem langwierigen und schwierigen Geschäft. Die Telekom werde in Kürze deutliche Zeichen in Sachen Roaming national wie international setzen, kündigte der Telekom Manager in Düsseldorf an. Eine Netzzusammenschaltung "alle-mit-allen" schloss Wagner aber ausdrücklich aus. T-Mobile wird international demnach vorzugsweise mit nur einem Partner pro Land zusammenarbeiten. Die positive Nachricht von D1: noch in diesem Jahr soll sich etwas bewegen in Sachen WLAN im Zug. Für die unabhängigen Betreiber von Public WLAN-Zugängen gibt es hingegen schon jetzt einfache und pragmatische Lösungen: Anbieter von Authentifizierungs- und Billing-Plattformen wie Yellex von acoreus bieten auch das Roaming-Paket gleich mit an. „Kleinere Betreiber sind viel schneller zu Roaming-Verträgen zu bewegen als große Betreiber, die eher marktpolitisch entscheiden“, so Khorshed. Für den amerikanischen Chiphersteller Intel ist das Thema WLAN dagegen bereits als Erfolgsstory abgehakt: "WLAN läuft - nun kommt WiMax!" ist dort die Devise. Nach den Ausführungen von Christian Ganz, Business Development RFID/WLAN/WiMax der Intel GmbH, soll die neue Funktechnologie mit Reichweiten von bis zu 50 Kilometern und Übertragungsraten von 70 Megabyte pro Sekunde den DSL-Anschluss daheim oder im Büro überflüssig machen. Ab 2006 sollen die ersten Centrino-Laptops auch über das erforderliche WiMax-Modul verfügen. Intel betrachtet den Centrino demnach weniger als Prozessor sondern viel mehr als eine Plattform für die Integration mobiler Technologien. Dass dabei nicht auch UMTS als Modul integriert wird, liegt Ganz zufolge an der rein europäischen Ausrichtung der Mobilfunktechnik. Die Erfolgsstory von WLAN wird sich zumindest in Deutschland mit WiMAX aber nicht noch einmal wiederholen. Das steht für die meisten Experten schon jetzt fest. Zum einen, weil der Standard noch gar nicht so weit ausgereift ist, dass sich die gesamte Breite der Nutzungsmöglichkeiten schon einschätzen lässt. Damit ist auch noch völlig offen, was künftig regulatorisch erlaubt sein wird. Zudem steckt die Frequenzvergabe hierzulande noch in den Anfängen. Laut Dr. Rüdiger Hahn, Abteilungsleiter für Rechtsfragen Lizenzen und Frequenzen bei der Regulierungsbehörde, strebt die Behörde an, das Frequenzspektrum von WiMAX zwischen 2 GHz und 10,6 GHz-Bereich vollständig auszunutzen und so einer Frequenzknappheit von vornherein vorzubeugen. Gerade im besonders nachgefragten Bereich von 3,6 GHz hat die RegTP aber bereits etwa 200 bis 250 Lizenzen für WLL (Wireless Local Loop) erteilt. Auch wenn diese Lizenzen auf 2007 begrenzt sind, könnte sich die Neuordnung des Frequenzspektrums zusammen mit den teilweise insolventen Lizenznehmern nach Einschätzung von Hahn aber schwierig und langwierig gestalten. Hier sieht Khorshed den Regulierer gefordert, die schnelle Verfügbarkeit der Frequenzen sicher zu stellen: „Es kann nicht angehen, dass neue Technologien in Deutschland nicht eingeführt werden könne, weil seit Jahren nicht mehr genutzte Lizenzen die Frequenzbereiche auf dem Papier blockieren. Der Wireless Local Loop als Breitbandzugang für Geschäftskunden, wie er 1998/1999 in vielen Geschäftsplänen vorkam, ist längst abgehakt. WiMAX wird ein grundlegendes Element der vierten Generation der Mobilfunknetze sein und entscheidend zur Konvergenz von Festnetz und Mobilfunk beitragen. Da wäre es absurd, wenn regulatorische Hemmnisse einer schnellen Einführung dieser Technologie entgegenstünden.“


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