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Neue Stolpersteine in der Bildungspolitik


Von Medienbüro Sohn

Deutsche Studienabschlüsse im Ausland nicht anerkannt – Bildung braucht einen neuen Masterplan

Bonn/Neuss - Die deutsche Bildungspolitik sorgt in der letzten Zeit für negative Schlagzeilen. Der PISA-Schock liegt zwar schon etwas zurück. Dafür streiten sich die Kultusminister und ihre Landesherren jetzt über die Kultusministerkonferenz. Das von CDU und FDP regierte Niedersachsen kündigte in der vergangenen Woche unter Federführung des Ministerpräsidenten Christian Wulff das Abkommen über das ständige Sekretariat der Kultusministerkonferenz (KMK), um die Reformen in der schwerfälligen Länderkonferenz zu beschleunigen.
Thumb Anders als Wulff wollen seine Ministerpräsidenten-Kollegen von der Union am Einstimmigkeitsprinzip innerhalb der KMK festhalten. Die nächste Hiobsbotschaft meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung http://www.faznet.de. Der deutsche Bachelor wird in den Vereinigten Staaten nicht anerkannt. Im so genannten Bologna-Prozess ist aber vorgesehen, dass bis 2010 ein europäischer Hochschulraum geschaffen sein soll. Das heißt für deutsche Universitäten: Abschied nehmen von den traditionellen Diplom- und Magisterabschlüssen. Mit der Nichtanerkennung wird das Ziel, einer Internationalisierung der Bildungspolitik Rechnung zu tragen, verfehlt. Nach Angaben der britischen Agentur für Hochschulstatistik (HESA) forschten und lehrten in Großbritannien im vergangenen Studienjahr 2.575 deutsche Wissenschaftler. 1989/99 waren es nur 1.820 gewesen. Diese Zahl ist nur ein Indiz für eine größere Entwicklung: Deutsche Forscher und begabte Nachwuchswissenschaftler kehren dem verkrusteten deutschen Bildungssystem den Rücken und gehen in den anglo-amerikanischen Raum. Nun könnten deutsche Studenten verstärkt im Land bleiben, weil sie von den amerikanischen, englischen, australischen und kanadischen Hochschulen abgewiesen werden, nicht etwa, weil die hiesige Bildungslandschaft wesentlich besser ausschaut als bisher. Für 71 Prozent der befragten amerikanischen und kanadischen Hochschulen, so berichtet die FAZ, setzt ein im Ausland erworbener Bachelor ein vierjähriges Studium voraus. In Deutschland hatte man sich aber aus Gründen einer angeblichen Internationalisierung auf drei Jahre geeinigt. Diese Studiendauer für einen Bachelor ist zum Beispiel in Indien üblich. Bei den herkömmlichen Abschlüssen wie Vor-Diplom, Diplom und Magister gebe es hingegen keine Schwierigkeiten, wenn ein weiterführendes Studium oder eine Promotion im angelsächsischen Bereich geplant sei. Diese Entwicklung verwirrt deutsche Schüler und Studenten, die den Vorgaben der Bildungspolitiker bisher Folge geleistet haben. Aber schon die unglücklich geplante Rechtschreibreform, die zu dauernder Unsicherheit geführt hat, ging auf das Konto der Kultusminister der Bundesländer. Aber auch die deutsche Wirtschaft hat ein Interesse an einer berechenbaren und durchdachten Bildungspolitik. Michael Müller, Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de und Geschäftsführer der a & o after sales & onsite services GmbH http://ao-services.de in Neuss, mahnt, das Thema Bildung müsse wieder auf die politische Agenda gesetzt werden. „Ich schließe mich einigen Forderungen an, die im gerade erschienenen Weißbuch Bildung der Denkfabrik berlinpolis gestellt werden“, so der mittelständische Unternehmer. So teile er die Thesen des Buches, wonach Bildungspolitik die beste präventive Sozialpolitik sei. Der derzeitige Lehrstellenmangel sei auch eine Folge von Versäumnissen in der schulischen Erziehung. „Außerdem haben Daniel Dettling und seine Co-Autoren Recht, wenn sie nicht nach dem starken Staat in der Bildungspolitik rufen. Da ist schon zu viel falsch gemacht worden. Eigenverantwortung muss vor Fremdverantwortung gehen. Jeder Einzelne müsse sich um die eigene Bildungsbiographie kümmern. Auch in der Bildungspolitik muss gelten: Weniger Staat und mehr Markt. Nur eine umfassende Deregulierung und mehr Wettbewerb zwischen den Bundesländern kann uns wieder Auftrieb geben.“ Müller spricht sich für einen Mix aus Fordern und Fördern aus. Bei Kindergärten, Schulen, Hochschulen und der Erwachsenenbildung sei Deutschland eine Art Entwicklungsland. Dies zeigten Vergleiche mit anderen westlichen Industrienationen. Zielgerichtetere Investitionen in Bildung und Forschung, die Hochbegabten wie den Modernisierungsverlierern zugute kämen, seien eine Aufgabe des Staates und der Bundesländer. Der einzelne Bundesbürger stehe aber in der Pflicht, im härteren Wettbewerb der Zukunft, auch in Konkurrenz zu jungen und gut ausgebildeten Menschen aus den Neu-Mitgliedsstaaten der EU, mehr für die eigene Weiterbildung zu tun. Dafür müsse auch ein gewisser Teil der doch recht üppig bemessenen Freizeit deutscher Arbeitnehmer herhalten.


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