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Punktuell und uneinheitlich: Social-Media-Nutzung durch Landesverbände


Von Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation München

Einen nachhaltigen politischen Dialog haben Facebook und Twitter bislang nicht nach Deutschland gebracht. Das ist die ernüchternde Erkenntnis von Journalistikprofessor Dr. Andreas Elter.
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Im Rahmen eines Forschungsprojektes der MHMK, Macromedia Hochschule für Kommunikation, hat sein Team die Social-Media-Kommunikation der sechs bundesweit aktiven Parteien während der Landtagswahlkämpfe des Jahres 2011 statistisch ausgewertet. Obwohl alle Parteien Facebook und Twitter zur direkten Wählermobilisierung nutzen, gelingt es keinem Landesverband, die User und Follower über den Wahltermin hinaus in einen regelmäßigen Dialog zu verwickeln.

München (21.05.2013) - Die mit Abstand aktivste Partei in sozialen Netzwerken ist die Piratenpartei. Knapp 1.300 Mal postet die Internetpartei in einem vierwöchigen Zeitraum rund um die Termine der sieben Landtagswahlen 2011 auf Facebook. Mit deutlichem Abstand folgt die FDP als zweitaktivste Partei mit gut 600 Facebook-Posts. Das geringste Engagement zeigen die Grünen mit unter 500 Posts. Allerdings zeigen sich bei der Zuordnung der Posts zu den einzelnen Landesverbänden große Unterschiede. So wird die hohe Zahl an Facebook-Posts bei den Piraten von wenigen Landesverbänden generiert - ganz vorne der Landesverband Sachsen-Anhalt mit 606 Posts in vier Wochen und Bremen mit 310 Posts. In Baden-Württemberg hingegen ist die Piratenpartei auf Facebook gar nicht aktiv - dort wiederum stellt der Landesverband der FDP zwei Drittel der gesamten FDP-Posts ein. Lediglich die Grünen sind in jedem der untersuchten Bundesländer aktiv, agieren allerdings eher zurückhaltend. Prof. Dr. Andreas Elter, Studiengangleiter Journalistik an der MHMK Köln, kommentiert: "Bei der Facebook-Nutzung lässt sich keine durchgängige Parteipraxis erkennen. Selbst im Jahr 2011 scheint die Einbeziehung von Facebook und Twitter in die politische Kommunikation der Landesverbände eher den persönlichen Affinitäten einzelner Wahlkampfmitarbeiter als einer einheitlichen Kommunikationsstrategie geschuldet zu sein."

Social-Media-Aktivitäten erreichen nur kurzfristige Interaktion
Als ermutigende Erkenntnis zeigt die Untersuchung des Kommunikations-wissenschaftlers, dass sich Engagement in den Social-Media-Kanälen immer auszahlt: So besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der Anzahl an Facebook-Posts und der Anzahl von User-Kommentaren oder Likes. Zusätzliche Likes erhält eine Partei, wenn sie auf User-Kommentare reagiert. Klar im Vorteil sind die bevölkerungsstärkeren Bundesländer, in denen mehr User zum Diskurs über Facebook mobilisiert werden können. Im Gegensatz zu diesen quantitativen Beobachtungen stehen die Aussagen über die Qualität der Interaktion: Tendenzen zu einem längerfristigen Dialog mit den Wählern sind in Social Media nicht erkennbar, so das ernüchternde Fazit von Prof. Dr. Andreas Elter. "Die Kommunikation über soziale Netzwerke besitzt erhebliches Potenzial zur dauerhaften, feedbackorientierten Wählerbindung durch eine Partei. Im Jahr 2011 wurde dieses Potenzial von den analysierten Landesverbänden bei Weitem nicht abgerufen - das kurzfristige, kommunikative Engagement unmittelbar vor dem Wahltermin verebbte hinterher ganz kläglich. Hier können die Parteien im Sinne eines echten regelmäßigen politischen Dialogs noch viel erreichen!"

Prof. Dr. Andreas Elter
Prof. Dr. Andreas Elter leitet den Studiengang Journalistik an der MHMK, Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation. Über 15 Jahren lang war er als CVD, Redakteur, Reporter und Regisseur für Presse, Rundfunk und TV tätig. Bevor er 2000 zu RTL kam, arbeitete er für ZDF, WDR, Deutschlandfunk, Westfälische Rundschau und DPA. Elter ist Sachbuch- und Drehbuchautor (u.a. Suhrkamp Verlag), Lehrbeauftragter an den Universitäten in Leipzig, Köln und München sowie Trainer beim Deutschen Journalistenverband.

Die Studie ist als Online-Publikation im Springer Fachmedienverlag erschienen und kann hier bestellt werden.

Interaktion und Dialog? Eine quantitative Inhaltsanalyse der Aktivitäten deutscher Parteien bei Twitter und Facebook während der Landtagswahlkämpfe 2011, in:


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Frau Dr. Inga Heins (Tel.: 089 5441 51-784), verantwortlich.

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