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Stubenhockersyndrom beim akademischen Nachwuchs


Von Medienbüro Sohn

Deutsche Hochschulabsolventen zieht es nicht in Europas Wachstumsregionen

Thumb Hannover/Düsseldorf, www.ne-na.de - Zum Erklimmen der Karriereleiter ist Mobilität eines Arbeitnehmers eigentlich unverzichtbar. Das predigen die Berufsberater beim Arbeitsamt ebenso wie ungezählte Sonntagsredner aller nur denkbaren Parteien und Organisationen in Deutschland. „Wer einen Job will, muss auch bereit sein, den Wohnort zu wechseln.“ Doch ähnlich dem Verhalten bei notwendigen sozialen Einschnitten findet auch hier das Sankt-Florians-Prinzp Anwendung: „Verschon mein Haus, zünd's andere an!" Irgendein Job wird sich wohl finden, ohne dass man gleich umziehen muss, so das offensichtliche Wunschdenken des deutschen akademischen Nachwuchses. Dafür sprechen zumindest die Ergebnisse einer Studentenumfrage, für die der Reifenhersteller Continental http://www.continental.de über 1000 angehende Ingenieure, Wirtschafts- und Naturwissenschaftler in ganz Deutschland befragte. Die nämlich entpuppen sich zum großen Teil als Stubenhocker. „Die nachlassende Mobilität sorgt bei den Verantwortlichen zunehmend für Kopfzerbrechen“, schreibt Echo Online http://www.echo-online.de. Immer weniger junge Absolventen zeigen demnach Bereitschaft, sich für einen Arbeitsplatz von angestammten Lebenssphären zu trennen. „90 Prozent der Ingenieure bewegen sich nicht von Ingolstadt nach Nürnberg oder von Gaggenau nach Rastatt“, konstatiert Thomas Sattelberger, Personalvorstand bei Continental. Noch weniger ausgeprägt sei die Bereitschaft, ein Engagement im Ausland anzunehmen. Auslandssemester während des Studiums seien zwar begehrt, langfristig im Ausland zu arbeiten scheint dagegen nur für wenige attraktiv. Gerade 26 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, in Osteuropa zu arbeiten. Für China würden sich nur 25 Prozent erwärmen, obwohl beide Regionen zu den Zukunftsmärkten schlechthin gehören. „Das ist ein Warnsignal. Amerika und Europa sind zwar immer begehrt, aber die Wachstumsmärkte liegen im Osten“, sagt Sattelberger. Schließlich sei die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt international. Nicht zufällig richten immer mehr internationale Konzerne ihre Geschäftsaktivitäten auf die Wachstumsmärkte in Asien und Osteuropa aus, wie eine neue Studie des Beratungshauses PricewaterhouseCoppers http://www.pwc.de bestätigt. So setzt der Stahlhersteller Mittal im Geschäft mit der Automobilindustrie auf Wachstum in der Region und sieht laut Financial Times Deutschland http://www.ftd.de enormes Wachstumspotenzial in Polen, Tschechien, Rumänien und der Slowakei. Der Trend geht klar nach Osten. „Dabei stehen die baltischen Staaten ganz vorne in der Tabelle der Wachstumssieger“, schreibt der Düsseldorfer Vermögensberater Jörg Peisert in der Märzausgabe seines Börsenbriefes. Mit 7,7 Prozent Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) rechne man in diesem Jahr für Lettland, mit 7,2 für Estland. Peisert, Geschäftsführer der Düsseldorfer Jörg Peisert und Partner Vermögensmanagement Gmbh http://www.jpp-online.com, favorisiert schon seit Jahren Anlagen in den so genannten Emerging Markets. Der Standort Baltikum biete geringe Arbeitskosten und Sozialabgaben - und vor allem hochqualifiziertes und motiviertes Personal. Allein in Lettland haben mittlerweile hunderte Unternehmen aus der Bundesrepublik investiert. Das Wachstum schlage sich auch an der Börse nieder: So sei der Baltix-Index seit Anfang 2000 um sagenhafte 469 Prozent gestiegen. „Die Konjunktur in Mittel-, Ost- und Südosteuropa boomt, aus einst maroden Plansoll-Ökonomien haben sich boomende Volkswirtschaften entwickelt“, so Peisert. Auch Helge Pedersen, beim internationalen Finanzhaus Nordea http://www.nordea.de Head of Economic Research, ist sich mit Blick auf das Baltikum sicher: „Das Potenzial dieser Länder ist noch lange nicht ausgeschöpft". Voraussetzung sei, dass die baltischen Staaten ihren aktuellen Wachstumspfad weiter beschreiten. Dann dürften sie in 20 bis 25 Jahren das wirtschaftliche Niveau der sechs EU-Gründungsstaaten Deutschland, Frankreich, Italien und der Benelux-Staaten erreicht haben, so der Finanzmarktexperte. Seine reformorientierte Wirtschaftpolitik, das ausgesprochen liberale Handelsregime sowie schnelle Fortschritte beim strukturellen Umbau der Volkswirtschaft haben das Baltikum zu einem der dynamischsten Wirtschaftsstandorte in Europa werden lassen - paradiesische Zustände aus deutscher Sicht. Andrus Ansip, Ministerpräsident von Estland, vergleicht die Situation mit dem deutschen Wirtschaftswunder nach dem Krieg: „Wir wenden hier die Rezepte Ludwig Erhards an und sind damit ähnlich erfolgreich.“ Scheinbar nicht erfolgreich genug, um attraktiv zu sein für deutsche Berufseinsteiger, wie die Continental-Umfrage belegt. In Rumänien, wo der Reifenhersteller im letzten Jahr eine vergleichbare Studie durchführte, herrsche geradezu Aufbruchstimmung, jede Chance würde genutzt. Mobilität wird hier erst gar nicht infrage gestellt.

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