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Rekordernte 2014 – Landhandel als professioneller Vermarkter gefordert


Von Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e. V. (BVA)

 

Nach einer überdurchschnittlichen Ernte in Deutschland und in der Europäischen Union sind die Preise für Getreide und Ölsaaten unter Druck geraten. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht, stellt der Präsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), Konrad Weiterer, in einem Pressegespräch am 22.09.2014 in Bonn fest. Die Weltweizenproduktion wird  nach Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) den Rekord des Vorjahres noch einmal übertreffen und bei 720 Mio. Tonnen liegen. Auch beim Mais rechnet das USDA mit einem Produktionsrekord von 987,5 Mio. Tonnen. Sämtliche Getreidebilanzen sind üppig, fasst Konrad Weiterer die aktuellen Prognosen zusammen.

 

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Nach einer überdurchschnittlichen Ernte in Deutschland und in der Europäischen Union sind die Preise für Getreide und Ölsaaten unter Druck geraten. Eine Trendwende ist derzeit nicht in Sicht, stellt der Präsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), Konrad Weiterer, in einem Pressegespräch am 22.09.2014 in Bonn fest. Die Weltweizenproduktion wird  nach Schätzungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) den Rekord des Vorjahres noch einmal übertreffen und bei 720 Mio. Tonnen liegen. Auch beim Mais rechnet das USDA mit einem Produktionsrekord von 987,5 Mio. Tonnen. Sämtliche Getreidebilanzen sind üppig, fasst Konrad Weiterer die aktuellen Prognosen zusammen.

 

 

 

Hohe Prämien für Qualitätsweizen

 

In Deutschland zeigt der Weizen mit hohen Fallzahlen und Hektolitergewichten eine gute Qualität. Backversuche des Detmolder Institutes für Getreideanalytik bescheinigen dem Mehl gute Backeigenschaften. Wegen der hohen Hektarerträge liegen die Proteinwerte in diesem Jahr allerdings um ein bis eineinhalb Prozent niedriger als üblich. Für den Landhandel seien die heterogenen Proteingehalte eine Herausforderung, so Weiterer. Um für jede Partie die bestmögliche Vermarktung zu finden, müsse die Ware optimal separiert werden. Wegen der niedrigen Eiweißgehalte im Brotweizen sind die Prämien für A- und E-Weizen bereits deutlich angestiegen und liegen mit 10 bzw. 34 Euro deutlich höher als vor einem Jahr. Die Landwirte sollten die aktuell hohen Prämien einstreichen und Qualitätsweizen kontinuierlich vermarkten, empfiehlt Konrad Weiterer. Beim Futterweizen könnte sich dagegen eine Einlagerung lohnen. Noch seien die Futtermühlen aus der Ernte heraus versorgt und die bevorstehende Maisernte werde Futterweizen zusätzlich unter Druck setzen. Erst nach Abschluss der Körnermaisernte werde die Nachfrage nach Futterweizen voraussichtlich wieder anziehen.

 

 

 

Schwacher Euro stützt Exportgeschäft

 

Einen großen Einfluss auf den Weizenpreis werde die Exportnachfrage haben. Positiv sei, dass sich im Ausland auch Brotweizenpartien mit 11,5 Prozent Protein absetzen lassen. Weil in Frankreich deutlich mehr Futterweizen gedroschen wurde als hierzulande, könne Deutschland als Exporteur einspringen. Bisher entwickeln sich die Weizenexporte auf dem Niveau des Vorjahres. Hauptabnehmer sind Nordafrika und der mittlere Osten. Gestützt werde das Exportgeschäft vom schwachen Euro, der den europäischen Weizen gegenüber anderen Herkünften verbilligt. Wichtiger Konkurrent für EU-Getreide ist die Schwarzmeerregion. Ein Unsicherheitsfaktor für das dortige Exportgeschäft ist allerdings die instabile politische und wirtschaftliche Lage. Trotz guter Hektarerträge verringerte sich die Roggenernte in Deutschland auf 3,9 Mio. Tonnen. Grund dafür sind die um fast ein Fünftel kleinere Anbaufläche und die vermehrte Nutzung von Roggen als Biogassubstrat. Der Bedarf der Mühlen für Brotroggen von rund 900.000 Tonnen kann aus der Ernte problemlos gedeckt werden. In diesem Jahr habe sich einmal mehr gezeigt, dass der Abschluss von Vorkontrakten sinnvoll ist. Im Frühjahr 2014 hatten Erzeuger über Wochen die Möglichkeit, bei Matif-Kursen von mehr als 200 Euro je Tonne einen Teil der Ernte auf einem attraktiven Niveau zu vermarkten. Inzwischen bewegt sich der November-Kontrakt an der Börse in Paris in Richtung 150 Euro-Marke.

 

 

 

Ölsaaten mit weltweiten Rekordernten

 

Weltweit wird die Ölsaatenproduktion zur neuen Kampagne als hoch eingeschätzt. Allerdings wird die Produktion bei Sonnenblumen in Europa kleiner ausfallen. Dem entsprechend werden für die Ukraine Sonnenblumenöl-Exporte von lediglich rd. 2,1 Mio. t statt 3,0 Mio. t. erwartet. Die gute EU-Ölsaatenernte von rd. 23,5 Mio. t. erfordert einen geringeren Importbedarf und ermöglicht einen  Bestandsaufbau. Die Pflanzenölbestände sind weltweit bereits angestiegen insbesondere bei Palmöl. Die bei der Ölproduktion als Koppelprodukt anfallenden Eiweißfuttermittel bleiben wegen der weltweit steigenden Nachfrage nach Fleisch, Milch und Eiern weiter gefragt. Die alte Ernte bei Soja ist relativ knapp, aber nach Einschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) werden im Wirtschaftsjahr 2014/15 weltweit mit 311,1 Mio. t rund 6,4 Mio. t mehr Sojabohnen erzeugt als noch im August 2014 prognostiziert. Verantwortlich dafur sind höhere als vorab geschätzte Ernten in den Haupterzeugungsländern USA, Brasilien und Argentinien. Allein die US-Ernte wird laut USDA voraussichtlich ein Niveau von knapp 106,5 Mio. t erreichen. Das wären fast 19 Prozent mehr als 2013 und 2,6 Mio. t mehr als im Vormonat prognostiziert. Die Schätzung der brasilianischen Sojaerzeugung hat das USDA im September gegenüber dem Vormonat um 3 Mio. t auf 94 Mio. t angehoben. In Argentinien soll mit 55 Mio. t etwa 1 Mio. t mehr geerntet werden. Bei Raps unterstützt das derzeitig geringe physische Angebot am deutschen bzw. europäischen Markt die Kurse und trotzt dem bärischen Marktumfeld. Kursgewinne der letzten Tage bei Palmöl können zudem den Rapsmarkt unterstützen. Überraschungen  am Markt kann es immer noch bei der  Soja-Ernte in Südamerika geben, die allerdings erst im Frühjahr 2015  starten wird.

 

Beim Anbau zur Ernte 2015 zeichnen sich keine nennenswerten Verschiebungen zwischen den wichtigsten Marktfrüchten ab. Für Raps wird trotz größerer Aussaatmengen allerdings eine etwas kleinere Anbaufläche erwartet, da die Beratung den Landwirten aufgrund des Verbots der neonikotinoiden Beizen höhere Aussaatmengen empfohlen hat. Insgesamt konnten die Landwirte bei günstigen Aussaatbedingungen den Grundstein für eine weitere gute Ernte im kommenden Jahr legen.

 

 

 

Breites Angebot an Pflanzenschutzmitteln notwendig

 

Spitzenerträge wie in diesem Jahr sind aber keine Selbstverständlichkeit, mahnt Konrad Weiterer. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass bei ungünstigen Witterungsbedingungen erhebliche Ertragseinbußen möglich sind. Auch Pflanzenkrankheiten und Schädlinge seien eine ständige Gefahr. So seien in diesem Jahr in Getreidebeständen vermehrt Braunrost, Gelbrost und Mehltau aufgetreten. Durch fachlich fundierte Pflanzenschutzmaßnahmen konnten die Landwirte die Auswirkungen minimieren, so dass trotz Befalls hohe Erträge geerntet wurden.

 

Mit Sorge beobachtet der BVA daher, dass es immer schwieriger für die Industrie werde, die Zulassung für neue Wirkstoffe und Mittel zu erhalten. Zudem drohe die reale Gefahr, dass weitere seit vielen Jahren bewährte Wirkstoffe ihre Zulassung verlieren. Für einen effektiven Pflanzenschutz und die Vermeidung von Resistenzen sei die Landwirtschaft auf ein breites Spektrum von Pflanzenschutzmitteln angewiesen, betont Konrad Weiterer.

 



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