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Wenn der Staat zum Trikottausch einlädt


Von Medienbüro Sohn

Der weißblaue Löwe geht den Freizeitkickern an den Kragen

Bonn/München – Der deutsche Sportwettenmarkt regt zusehends die Fantasie der sonst nicht unbedingt kreativen Verwaltungsbeamten an. Jetzt wird die Textilfrage gestellt. „Den Buchmachern geht es an die Wäsche“, lautete eine Überschrift der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) http://www.faz.net, die von „einem an Absurditäten reichen Spektakel“ spricht.
Thumb Bonn/München – Der deutsche Sportwettenmarkt regt zusehends die Fantasie der sonst nicht unbedingt kreativen Verwaltungsbeamten an. Jetzt wird die Textilfrage gestellt. „Den Buchmachern geht es an die Wäsche“, lautete eine Überschrift der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) http://www.faz.net, die von „einem an Absurditäten reichen Spektakel“ spricht. „Der fröhliche Gesang norddeutscher Fußballfans: ‚Zieht den Bayern die Lederhosen aus’ könnte in Kürze von bayerischen Vollzugsbeamten gnadenlos gekontert werden. Dann nämlich, wenn sich die Fußballer von Werder Bremen im südlichen Freistaat mit Trikots zeigen, auf denen für den Wettanbieter ‚bwin’ geworben wird. ‚Mit diesen Trikots nicht in Bayern’, droht das bayerische Innenministerium. Nicht den Bayern, den Hanseaten geht es dann an die Wäsche“, so FAZ-Autor Winand von Petersdorff süffisant. Das bayerische Innenministerium meldet stolz, bisher seien bereits 100 von 400 Wettbüros geschlossen worden. Das Landgericht München hat bwin http://www.bwin.de - vormals Betandwin – jüngst die SMS-Werbung per Mobiltelefon untersagt. Bei Zuwiderhandlung droht ein Ordnungsgeld in Höhe von 250.000 Euro. Betroffene finden die Sportwetten-Posse gar nicht mehr so witzig. „Wir werden als Verbrecher hingestellt und mit Drogendealern verglichen“, so bwin-Direktor Marcus Meyer. Petersdorff macht deutlich, dass ein juristisch nicht geschulter Laie langsam den Durchblick verliert: „Sportwetten sind Glückssache. Und Glücksspiel ist in Deutschland verboten, um Spielsucht zu verhindern. Allerdings betreibt der Staat eine eigene florierende Glücksspielindustrie mit Lotto, Toto, Rennquintett, konzessionierten Spielcasinos – und eben dem Sportwetten-Anbieter Oddset.“ Wer sich noch an die Allpräsenz von Oddset http://www.oddset.de bei Sportübertragungen und in Reklameblöcken bis in den Frühling hinein erinnere, ahne: Geworben werde vermutlich nicht, um Zocker zu demotivieren. Experten gehen davon aus, dass die Bundesländer nicht mehr lang bei dieser Hardliner-Strategie bleiben können. „Mittlerweile mehren sich die Stimmen der Vernunft“, sagt Helmut Sürtenich, Vorstandschef der Stratega-Ost Beteiligungen AG http://www.stratega-ost.de in Düsseldorf. „Signale kommen aus der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, wo man auch nicht mehr davon ausgeht, dass das staatliche Monopol zu halten sein wird. Und der CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann lästerte zurecht, dass die juristische Begründung für das staatliche Glücksspielmonopol nicht zu halten sei, denn mit diesem Argument könne man Brauereien verstaatlichen, um Trunksucht zu verhindern.“ Auch der DFB-Präsident Theo Zwanziger fordert eine schnelle Klärung im Sportwetten-Streit. Im Gespräch mit Sport1.de http://www.sport1.de sprach er sich für einen Wett-Gipfel und eine geordnete Liberalisierung des Wettmarktes aus. Laut Sport1.de hatte vor kurzem das Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen die Altherrenmannschaft des FT Starnberg, die wie rund 20.000 Amateurmannschaften mit Betandwin-Trikots ausgestattet sei, für Aufsehen gesorgt. „Das Vorgehen ist für mich kaum nachzuvollziehen. Ich denke, unser Staat hätte Wichtigeres zu tun, als sich mit Amateurtrikots zu befassen“, stellte Zwanziger klar. DFL-Boss Werner Hackmann und er hätten die Ministerpräsidenten schon vor einigen Monaten gebeten, in der Übergangszeit nach dem Sportwettenurteil zu vernünftigen Lösungen zu kommen. Das habe man aber nicht beachtet. Jetzt sehe man, dass ein staatliches Monopol nur mit einem großen Aufwand durchsetzbar sei und dann andere, wichtige Aufgaben von den Ordnungskräften vernachlässigt werden müssten. Laut Zwanziger passt der deutsche Sonderweg bei den Sportwetten „nicht mehr in die europäische Landschaft“.

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