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„Hörtests bei Kindern müssen endlich gesetzlich verankert werden“


Von Tower Media GmbH

HNO-Kongress: Ärzte fordern Hörscreenings für Babys

Bonn – Ein Hörtest von wenigen Minuten kann Kindern eine Laufbahn in Förderschulen ersparen. Deshalb werden HNO-Ärzte anlässlich ihrer 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e. V. vom 30. April bis 04. Mai in Bonn mit mehr als 2.000 Teilnehmern vom Gesetzgeber fordern, Hörscreenings für Babys gesetzlich zu verankern. Fachmann für dieses Thema bei der Gesellschaft für HNO-Heilkunde ist Professor Dr. Götz Schade vom Universitätsklinikum Bonn.
Thumb Die minutenschnelle Diagnose von Hörstörungen bei Neugeborenen war nie einfacher als heute: Durch ein spielend leichtes Hörscreening lässt sich bereits kurz nach der Geburt eine angeborene Schwerhörigkeit bei Babys feststellen. Die Realität jedoch sieht anders aus: 80.000 Kinder besuchen in Deutschland derzeit Förderschulen oder Schulen für Hörgeschädigte, weil diese Vorsorgetests an vielen deutschen Kliniken nicht eingesetzt werden. „Mit flächendeckender Früherkennung könnte man diese Zahl drastisch reduzieren“, betont Professor Dr. Götz Schade, Leiter der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie am Universitätsklinikum Bonn. Das Problem: Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren die Hörtests nicht, so dass rettende Früherkennungstests nicht an allen deutschen Geburtenkliniken angewendet werden! Studien zufolge wird eine mittelgradige Innenohrschwerhörigkeit bei deutschen Kindern durchschnittlich erst im vierten Lebensjahr festgestellt, eine hochgradige mit zwei Jahren und eine leichte erst im Schulalter – viel zu spät. Je später Hörstörungen festgestellt werden, desto größer sind die Folgen für die Kinder: „Ohne ein funktionierendes Hörvermögen ist eine sprachliche, intellektuelle und damit auch schulische Entwicklung nicht möglich.“ Soziale Schwierigkeiten bleiben meist nicht aus. Denn: Wird bei einem Kind nach dem vierten Lebensjahr etwa eine höhergradige Schwerhörigkeit attestiert, wird das Kind niemals richtig sprechen lernen. „Die Politik hält einen Dornröschenschlaf. Hier muss eine Gesetzesgrundlage geschaffen werden, die Hörtests noch in der Geburtsklinik vorschreibt“, fordert der Mediziner. Pro Kind würde der Test um die zwölf Euro kosten. Auf Druck vieler HNO-Ärzte haben einige Bundesländer wie Hessen, Hamburg und Schleswig-Holstein die Früherkennung eingeführt. Im hessischen Modell lag die Erstdiagnose einer Schwerhörigkeit 2006 bereits im dritten Lebensmonat. „Unser Ziel ist, dass diese Kinder regelbeschult und nicht früh auf das Abstellgleis geraten“, so Professor Dr. Götz Schade. Eines von 500 bis 1000 Neugeborenen kommt heutzutage mit einer angeborenen mindestens mittelgradigen Innenohrschwerhörigkeit auf die Welt. Hörgeräte oder spezielle Implantate könnten schon früh zu großen Entwicklungserfolgen schwerhöriger Kinder beitragen und den Besuch einer Regelschule ermöglichen. Doch stattdessen verlassen sich manche Kinderärzte und viele Eltern immer noch auf fragwürdige Hörtests: Der Kinderarzt klingelt mit einem feinen Glöckchen neben dem Kopf des Kindes – wenn das Baby den Kopf in die richtige Richtung dreht, gilt der Hörtest als erfolgreich bestanden. Die Ursachen der Schwerhörigkeit liegen zu über 50 Prozent im genetischen Bereich, weitere Risikofaktoren sind ausschlaggebend: Frühgeburt, Bluttransfusionen bei Gelbsucht oder ein Sauerstoffmangel unter der Geburt. Diesen betroffenen Kindern könnte ein frühzeitiges Hörscreening helfen. „Aber Deutschland hinkt hier den Beneluxstaaten, Österreich, Israel, Australien, den USA und in machen Bundesländern sogar Indien und Indonesien weit hinterher“, so Professor Dr. Götz Schade. Die 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. vom 30. April bis 04. Mai 2008 im World Conference Center Bonn (ehemaliges Bundeshaus) steht unter dem Motto „Früherkennung“. Zugleich findet der 8. HNO-Pflegetag und die 7. Jahrestagung der Deutschen Akademie für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. statt, ebenso (vom 01. bis 04. Mai) das 2nd International Forum. Die wissenschaftliche Leitung der Jahresversammlung hat Prof. Dr. Friedrich Bootz, Direktor der Universitäts-HNO-Klinik Bonn. Die rund 2.000 Teilnehmer der Jahresversammlung aus dem In- und Ausland erwarten 715 Fachvorträge. Wichtige Themen sind Hörscreenings bei Neugeborenen, Diagnostik und genetische Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen im HNO-Bereich. Weitere Informationen erhalten Sie bei tower media (Adresse: siehe rechts) und im Internet unter www.hno.org. Bitte merken Sie sich den Termin für unsere Pressekonferenz vor: Montag, 28. April 2008, 11.00 Uhr, Raum „Salon Koch“, Maritim-Hotel Bonn. Eine Einladung geht Ihnen noch zu.

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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Stefan Menning, verantwortlich.

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