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Wolke 9 und der ideale Autor


Von spirit Rainbow Verlag

Der Regisseur Andreas Dresen sagte kürzlich in einem Interview zu seinem Film „Wolke 9“ auf den Einwand, dass das Publikum gleich zu Beginn mit einer Sexszene konfrontiert wird: „Mir war klar, dass die erste Sexszene schon in den ersten fünf Filmminuten kommen muss. Sonst hätten die Zuschauer, die sicher gehört haben, dass es Sex zu sehen gibt, die ganze Zeit nur darauf gewartet ...
Thumb Das wollte ich also hinter uns haben, bevor die Geschichte richtig losgeht, deswegen fängt der Film so Knall auf Fall an. Danach kann man sich vielleicht entspannter zurücklehnen und sehen, was noch passiert …“ Nachzulesen ist das in den Nürnberger Nachrichten vom 5.9.2008. Es geht um Liebe und Lust im Alter, aber es geht bei diesen Worten genauso um das Verhalten der Zuschauer. Dresen richtet sich also klugerweise danach, dass die Fast-Food-Zeit auch im Bereich Kultur und Kunst ausgebrochen ist. Hat wirklich niemand Zeit, die Entwicklung einer Geschichte abzuwarten? Würde man das auf ein Buch übertragen, soll dann auf den ersten 50 Seiten künftig stehen, wer der Mörder ist und wie das mit dem Liebespaar ausgeht? Und wer noch ein bisschen Zeit hat, kann ja bei Bedarf die Geschichte in den restlichen 250 Seiten nachblättern. Vielleicht ist ein Dinner dabei, oder ein Urlaubstipp. Der ideale Autor verfährt nach Rezept. Hier ein Skandälchen, dort ein kleiner Horrortrip, und wenn er ein neues Feuchtgebiet betreten würde, wäre das für die Verkaufszahlen genial. Der bekannten Schriftstellerin Nele Mint stehen dabei die Haare zu Berge, dass die Kulturschaffenden so gnadenlos Schmalspur fahren sollen: „So ist es üblich, so wird’s gemacht. Der Markt diktiert. Wer da nicht das Passende abliefert, kann sehen, wo er bleibt.“ Zu ihrem neuen Buch „Margania“ erhielt die Autorin neben vielen positiven Stimmen auch die kritische Anmerkung, dass sie sehr viel Aufmerksamkeit von den Lesern verlangt. Dazu Mint: „Hm, was lesen die Leute denn sonst? Hat man sich bereits an zu wenig Aufmerksamkeit gewöhnt? Das kann bloß an der seichten, oberflächlichen Welle liegen, die uns überschwemmt ...“ Der neue Roman „Margania“ richtet sich an Jugendliche und Erwachsene, die das ganz große Märchen lieben. Die den Horrortrip nicht vermissen, und die Lust haben, sich auf fremde Menschen mit fremd klingenden Namen in fernen Ländern einzulassen. „Und ein paar Denkaufgaben dürfen doch mal wieder sein, oder?“, fragt die Wahl-Rotherin keck. „Dass ein Buch nicht allen gefallen kann, ist klar. Aber immer nur Tiefkühlpizza bzw. amerikanische Bestseller – wer mag das schon. Würden nicht die kleinen Verlage wie Wiesenburg und Spirit Rainbow auch Autoren abseits des Mainstreams eine Chance geben, wäre die Vielfalt beim Buchangebot bald gänzlich dahin.“ Die engagierte Autorin sagt weiter: „Die Kleinverlage drucken nicht billig im Ausland, wagen Experimente und sind die wahren Helden im Buchgeschäft! Leute, kauft bei Kleinverlagen, sonst wird Euch bald das Fertigbuch serviert.“ Angeblich gibt es schon Computerprogramme, die die guten und bösen Helden für den Autor anlegen, weiß Nele Mint zu berichten. „Demnach ist es nur eine Frage der Zeit, bis das perfekte Buch aus dem Computer kommt, das selbstverständlich auf umfangreichen Marktanalysen basiert und alle Bedürfnisse des analysierten Lesers abdeckt. Der ideale Autor besteht im Jahr 2050 aus ein paar Nanochips, wird sich von Solarstrom ernähren und keine eigene Meinung haben …“ „Mensch, wo bist du hingeraten?“, fragt sich im Gespräch mit der Verlegerin Gudrun Anders die Rother Autorin Nele Mint, die meint, sie sei eine aus der letzten ‚echten’ Schriftstellergeneration.

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