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Verkehrszeichen der Globalisierung?


Von Institut für Kommunikationswissenschaft - Universität Duisburg-Essen/Campus Essen

Essen, den 23. März 2009 – Der 27. Band der Reihe "Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung" ist jetzt im Shaker Verlag erschienen. Auf 153 Seiten geht sein Autor, Alexander Christian, in aller Gründlichkeit der Frage nach, was unter dem Ausdruck "Piktogramm" verstanden wird und wie er sich näher bestimmen lässt.
Thumb Verortet in größeren semiotischen und kommunikationswissenschaftlichen Problemzusammenhängen bietet die Studie von Alexander Christian zum ersten Mal eine umfassende Untersuchung der unterschiedlichen Definitionen von Piktogrammen in den Bereichen der Alltagssprache, der Gestaltung als auch der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Eine Abgrenzung von anderen Zeichenklassen wie Logogrammen, Ideogrammen, Icons, Marken etc. führt zum Oberbegriff "Graphische Symbole". Gerade dann, wenn es darauf ankommt, Verständigung über bestimmte Wissens- oder Kulturgrenzen hinweg zu garantieren, ohne sich dafür auf Sprache und Schrift verlassen zu können, greift man bereits seit vielen Jahrhunderten zu Piktogrammen oder verwandten Zeichentypen. Piktogramme der unterschiedlichsten Art umgeben uns im Alltag und bieten scheinbar grenzenlose Einsatzmöglichkeiten: von der Orientierung und Verkehrssteuerung, der Regelung des Gemeinschaftslebens allgemein über komplexe Handlungsanweisungen bis hin zur Bedienungsanleitung und Informationsvermittlung. An solche "Verkehrszeichen der Globalisierung", wie Piktogramme bisweilen recht idealistisch ge-nannt werden, sind folglich immer wieder große Hoffnungen geknüpft, die in vielen Fällen enttäuscht werden. Da sich die Untersuchung als ein kritischer Beitrag zur Begriffsbestimmung versteht, wird die aktuelle Verwendung von Piktogrammen hinterfragt und die Anforderungen an sie werden relativiert. Ein Beispiel aus dem Bereich Umwelt- und Verkehrsplanung zeigt einen Weg zu einem gemäßigteren Einsatz von Piktogrammen auf.

Ein Exkurs über Prinzipien der Normung und Schwierigkeiten einer internationalen Standardisierung führt den Autor zu einer konzentrierten Auseinandersetzung mit Piktogrammen, ihren konstitutiven Merkmalen und ihren Verwendungskontexten aus kommunikationswissenschaftlicher und semiotischer Perspektive. Der Frage nachgehend, welche Rolle Piktogramme innerhalb kommunikativer Prozesse zur Steuerung und Koordinierung des sozialen Zusammenlebens spielen, regt Alexander Christian schließlich unter Bezugnahme auf Karl Bühler, Susanne K. Langer sowie Charles Sanders Peirce eine teilweise Neubestimmung des Piktogrammbegriffes an, in dessen Mittelpunkt die Bezugnahme auf Peirces Trichotomie von Ikon, Index und Symbol steht. Auf der begrifflich-theoretischen Grundlage erwartet den Leser ein historiographischer Blick auf das Problemfeld und einige wesentliche Beiträge zu einer Geschichte der Piktogramme. Neben der den Piktogrammen häufig zugeordneten pädagogischen Funktion tritt hier vor allem ihre enge Verknüpfung mit Bemühungen um internationale Sprachen oder Universalsprachen deutlich hervor. Otto Neuraths ISOTYPE, eine der Intention nach internationale Bildersprache, verdient besondere Aufmerksamkeit, da sie u. a. durch das Prinzip der Standardisierung auch unsere heutigen Piktogramme beeinflusst hat. Als anschauliche Beispiele moderner Systeme von Piktogrammen werden die Olympischen Sportartenpiktogramme und Straßenverkehrszeichen herangezogen, die großen Einfluss auf eine internationale Verbreitung von Piktogrammen hatten. Die Reihe "Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung" stützt sich auf den institutionellen Zusammenschluss ihrer drei Herausgeber, Prof. Dr. H. W. Schmitz, Prof. Dr. Achim Eschbach und Prof. Dr. Jens Loenhoff, in der Essener Kommunikationswissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Neben aktuellen Fragestellungen der kommunikationswissenschaftlichen und semiotischen Forschung, gilt auch alltagsweltlichen Problemstellungen ein besonderes Augenmerk in dem breiten Themenspektrum der Reihe. Vor dem Hintergrund des Essener Instituts für Kommunikationswissenschaft fördern die Herausgeber mit der Unterstützung des Verlagshauses Shaker die stetige Entwicklung der Essener Studien.


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