Verkehrszeichen der Globalisierung?
Von Institut für Kommunikationswissenschaft - Universität Duisburg-Essen/Campus Essen
Ein Exkurs über Prinzipien der Normung und Schwierigkeiten einer internationalen Standardisierung führt den Autor zu einer konzentrierten Auseinandersetzung mit Piktogrammen, ihren konstitutiven Merkmalen und ihren Verwendungskontexten aus kommunikationswissenschaftlicher und semiotischer Perspektive. Der Frage nachgehend, welche Rolle Piktogramme innerhalb kommunikativer Prozesse zur Steuerung und Koordinierung des sozialen Zusammenlebens spielen, regt Alexander Christian schließlich unter Bezugnahme auf Karl Bühler, Susanne K. Langer sowie Charles Sanders Peirce eine teilweise Neubestimmung des Piktogrammbegriffes an, in dessen Mittelpunkt die Bezugnahme auf Peirces Trichotomie von Ikon, Index und Symbol steht.
Auf der begrifflich-theoretischen Grundlage erwartet den Leser ein historiographischer Blick auf das Problemfeld und einige wesentliche Beiträge zu einer Geschichte der Piktogramme. Neben der den Piktogrammen häufig zugeordneten pädagogischen Funktion tritt hier vor allem ihre enge Verknüpfung mit Bemühungen um internationale Sprachen oder Universalsprachen deutlich hervor. Otto Neuraths ISOTYPE, eine der Intention nach internationale Bildersprache, verdient besondere Aufmerksamkeit, da sie u. a. durch das Prinzip der Standardisierung auch unsere heutigen Piktogramme beeinflusst hat. Als anschauliche Beispiele moderner Systeme von Piktogrammen werden die Olympischen Sportartenpiktogramme und Straßenverkehrszeichen herangezogen, die großen Einfluss auf eine internationale Verbreitung von Piktogrammen hatten.
Die Reihe "Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung" stützt sich auf den institutionellen Zusammenschluss ihrer drei Herausgeber, Prof. Dr. H. W. Schmitz, Prof. Dr. Achim Eschbach und Prof. Dr. Jens Loenhoff, in der Essener Kommunikationswissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Neben aktuellen Fragestellungen der kommunikationswissenschaftlichen und semiotischen Forschung, gilt auch alltagsweltlichen Problemstellungen ein besonderes Augenmerk in dem breiten Themenspektrum der Reihe. Vor dem Hintergrund des Essener Instituts für Kommunikationswissenschaft fördern die Herausgeber mit der Unterstützung des Verlagshauses Shaker die stetige Entwicklung der Essener Studien.
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