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FIZ Technik um Zeitkauf für solide Privatisierung bemüht


Von InnoMedia

Nach BMWi-Förderstopp und Insolvenzantrag werden Mitarbeiter noch im Juli finanziert

Thumb Frankfurt/Main. Zwei Monate nach einem überraschend vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) angekündigten Förderstopp muss das Fachinformationszentrum Technik (FIZ Technik) ab 1. Juli erstmals in 31 Jahren seit seiner Gründung ohne öffentliche Beihilfe auskommen. Als Folge selbst gestellter Insolvenzanträge für die GmbH und den angeschlossenen e. V. vor knapp zwei Wochen beziehen die 45 Mitarbeiter der Informationseinrichtung von europäischer Bedeutung nun noch bis Ende Juli Insolvenzgeld. Greifen bis dahin Sanierungsgespräche u. a. mit Großverlagen und Hochschuleinrichtungen nicht, droht dem FIZ Technik eine ungewisse Zukunft. Vertreter renommierter Wissenschaftseinrichtungen und Kunden aus der Industrie haben vor dem Hintergrund des Versprechens von Bundeskanzlerin Merkel, bei Bildung und Wissenschaft keine Abstriche zu machen, auf die Mittelstreichungen mit Unverständnis reagiert. Die Tageszeitung „Die Welt“ titelte: „Sparkurs gefährdet Forschungsstandort“. Neben der Industrie gehören rund 250 Universitäten und Hochschulen zu den Informationsabnehmern des Instituts. In seinen Technik-Datenbanken lassen sich Beiträge aus 1.900 Fachzeitschriften und von rund 2.200 periodisch stattfindenden Konferenzen - mit neuesten Erkenntnissen des Ingenieurwesens, die der Fachöffentlichkeit sonst kaum zugänglich und im Internet n i c h t auffindbar sind - recherchieren. Über diese Wissensquelle vermeiden jährlich mehrere hundert Unternehmen u. a. Doppelentwicklungen, weil die F+E-Ingenieure zuvor im globalen Maßstab zu ihren jeweiligen Aufgabenstellungen recherchieren können. Wegen der unerwarteten Kappung der Mittel fehlen der Dokumentationseinrichtung an den Standorten Frankfurt/Main und Hannover bis Jahresende im Haushalt eine Mio. Euro, für die nächsten beiden Jahre je 2,2 Mio. Das BMWi förderte FIZ Technik bislang zu 33 Prozent; den wesentlich größeren „Rest“ (neben einem vergleichsweise geringen gemeinnützigen Förderanteil) verdient die Einrichtung als Dienstleister für Kunden wie Bosch, Siemens, Daimler sowie in wachsendem Maße auch für Mittelständler selbst. Ursprünglich wollte das Ministerium die laufenden Privatisierungsbemühungen des Fachinformationszentrums, das mit seinem Fokus u. a. auf Maschinenbau und Textil neben den vom BMBF/den jeweiligen Ländern geförderten FIZ in Karlsruhe und FIZ Chemie in Berlin sowie der TIB in Hannover zu den Säulen der globalen technisch-naturwissenschaftlichen Infobeschaffung für die deutsche Industrie und Hochschullandschaft gehört, bis Ende 2012 finanziell begleiten. Trotz Liquidität und bisher positiver Zwischenergebnisse bei den Privatisierungsbemühungen will sich die FIZ Technik-Geschäftsleitung mit dem Insolvenzantrag noch Sanierungsoptionen erhalten. Geschäftsführerin Ursula Deriu, die mit den beiden vorläufigen Insolvenzverwaltern Frank Schmitt (Schultze und Braun), sowie Dr. Holger Lessing (Lessing Trebing Bert) intensiv an einer Lösung arbeitet, zeigte sich zu Monatsbeginn vorsichtig optimistisch. „Wir arbeiten unter Hochdruck an der Privatisierung, die in wenigen Wochen greifen muss“. Gelingt das bis Ende Juli, habe das FIZ Technik die Möglichkeit, den Insolvenzantrag zurückzuziehen, so die Geschäftsführerin. „Wir sind dazu mit mehreren potentiellen privatwirtschaftlichen Investoren und außerdem mit den Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie bzw. Bildung und Forschung im Dialog.“ Oberstes Ziel sei es, mit dem FIZ Technik eine einmalige Wissensquelle zu erhalten, die in den vergangenen 30 Jahren mit großem Aufwand und öffentlicher Förderung entstanden war. Priorität habe jetzt eine Zwischenfinanzierung, so Deriu: „Zeitkauf ist vor der Privatisierung die einzige Alternative zur überraschend eingestellten BMWi-Förderung; sonst verliert Deutschland schon in wenigen Wochen einen über Jahrzehnte aufgebauten Fundament-Baustein seiner Fachinformations-Struktur.“


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