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Allgäuer Köpfe - Eine Region spricht für sich


Von Allgäu Initiative GbR

„So etwas Schönes muss man erst einmal wo anders finden“

Dagmar Fritz-Kramer führt seit fünf Jahren das Allgäuer Unternehmen Baufritz. Ihre Naturverbundenheit und ihre Liebe zum Allgäu beeinflussen privat und beruflich ihr Leben.
Thumb Nicht alles funktioniert überall gleich gut: Manche Dinge gelingen nur in der richtigen Umgebung. So hat Dagmar Fritz-Kramer, die Chefin des Allgäuer Holzhaus-Unternehmens Baufritz, es etwa ziemlich schnell aufgegeben Gemüse in ihrem Garten anzupflanzen – denn die Salate, Bohnen und Gurken sind immer wieder aufs Neue von Schnecken gefressen worden. Anders sieht es dagegen mit ihren Stauden, Gräsern, Sonnenblumen und ihrem größten Stolz, einem Rebstock aus – diese gedeihen alle prächtig. Das gleiche gilt auch ein bisschen für das Unternehmen Baufritz in Erkheim im Allgäu. Seit fünf Jahren führt Dagmar Fritz-Kramer, die Urenkelin des Gründers Sylvester Fritz das Unternehmen nun in vierter Generation. Aus einer gewöhnlichen Zimmerei, gegründet 1896, hat sich im Laufe der Jahre ein florierender Industriebetrieb entwickelt, der seinen Schwerpunkt auf ökologisches Bauen legt. Der Erfolg der Firma liegt auch ein bisschen an der Umgebung, am Allgäu, glaubt Fritz-Kramer. „Ich denke, dass die Menschen hier sehr naturverbunden und auf der anderen Seite offen für Neues sind.“ Überall hätte das nicht geklappt, ist die 38-Jährige überzeugt. „Die Allgäuer lieben ihre Region – und was man liebt, schützt man auch.“ Als ihr Vater 1983 das erste Öko-Holzhaus baut, wird er von der Konkurrenz nur müde belächelt. Heute ist Baufritz Europaweit eines der führenden Unternehmen, was das ökologische Bauen betrifft. Baufritz hat Niederlassungen in der Schweiz, England, Italien und Russland. Im Jahr baut das Unternehmen rund 200 Holzhäuser. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei etwa 55 Millionen Euro. Baubranche revolutioniert Dass ihr Vater damals die Baubranche im kleinen Erkheim im Allgäu gewissermaßen revolutioniert hat, hatte einen ganz persönlichen Hintergrund: Seine Frau und Dagmar Fritz-Kramers Mutter erkrankt in den 1980er Jahren an Krebs. Plötzlich reagiert sie allergisch auf vielerlei Stoffe und Materialien. Hubert Fritz setzt sich hin und entwirft und baut das erste „Voll-Werte-Haus“. Ein Haus komplett aus Holz und schadstofffreien Materialien, sowie einer Komposttoilette und einem Klärteich. Fritz-Kramer erlebt, wie ihr Vater dann die gesamte Firma auf den Bau von Öko-Holzhäusern ausrichtet. „Diese Erfahrungen haben mich sehr geprägt“, sagt die heutige Chefin. Und auch unter ihrer Führung soll das Unternehmen den Weg ihres Vaters weitergehen. Dabei ist sie offen für neue innovative Ideen und hat auch den Mut Dinge auszuprobieren. Ihren eigenen Kopf – den berüchtigten Allgäuer Dickschädel – hat sie dabei immer behalten. Manchmal spontan und impulsiv trifft sie Entscheidungen – mit Gespür für den richtigen Zeitpunkt. So startet sie etwa 2004, als die Eigenheimzulage gekürzt wird und die Baubranche mit Auftragsrückgängen zu kämpfen hat, die „Skandinavien-Offensive“. Sie stellt ein typisch rotes Schwedenhaus mit Rundfenster und variablen Wohn-Schiebe-Wänden auf das Firmengelände und vermarktet es zur Winterzeit passend mit Glühwein und Elchen. Dutzende Bestellungen gehen ein, die Idee wird ein Erfolg, der Umsatz steigt. Ausgezeichnet als Unternehmerin des Jahres Ihre Kreativität und Mut finden weit über die Grenzen des Allgäus hinaus Beachtung: So wurde Dagmar Fritz-Kramer im Jahr 2008 zur Unternehmerin des Jahres gewählt und vom Handelsblatt für die Karriere des Jahres ausgezeichnet. „Alles, was kreativ ist, war schon immer meins“, sagt Fritz-Kramer. Wo es ein Problem gibt, tüftelt die Innenarchitektin und Wirtschaftsingenieurin sofort an einer Lösung. So hat sie etwa vor einigen Jahren eine Kindertagespflegestätte im Unternehmen integriert, da es so etwas in Erkheim nicht gibt. Um sie zu finanzieren, arbeiten u. a. alle Mitarbeiter am Weltkindertag eine Stunde umsonst. Eines ihrer größten Projekte ist und war die HausSchneiderei, ein Planungs- und Beratungszentrum. Dort sollen Planer und zukünftige Hausbesitzer zusammen kommen. „Die meisten Kunden haben ein ganz bestimmtes Bild im Kopf, wie ihr Haus aussehen soll, doch es ist schwierig es dann auch zu beschreiben“, schildert Fritz-Kramer das Problem. Eine Szene ist ihr dabei besonders in Erinnerung geblieben. „Ein Paar hat zum Planer gesagt: Wir wollen ein modernes Haus, aber gemütlich soll es auch sein.“ Jeder versteht darunter etwas anderes. Deshalb hat sie in zweijähriger Arbeit an einem Konzept für die HausSchneiderei gearbeitet. „Sie soll durch verschiedene Modelle und Ausstellungen Anregungen geben, aber den Menschen auch helfen, indem sie dem Planer zeigen können, >Genau so will ich es haben<“, erklärt die Baufritz Chefin. Genau diese Tüftlermentalität glaubt Fritz-Kramer ist typisch für den Allgäuer. „Das schätze ich auch an meinen Mitarbeitern – ihre Ideen“, sagt sie. Anlässlich des 111-jährigen Bestehens stellte Baufritz 111 Ideen aus, die allesamt aus den Reihen der rund 240 Mitarbeiter stammten. Mit Begeisterung dabei Erzählt sie von ihrer Arbeit bei Baufritz spürt man ihre Begeisterung. Dabei wollte sie eigentlich nie dort landen, wo sie heute steht: An der Spitze eines Unternehmens. „Ich habe nach der Realschule Dekorateurin gelernt, dann das Abitur nachgeholt und Innenarchitektur studiert“, erzählt sie. Daran, dass sie dann doch im Unternehmen zuerst im Bereich Planung und dann als Geschäftsführerin angefangen hat, sei auch ein bisschen ihr Vater schuld gewesen. „Er hat mich nie gedrängt, mich aber mit interessanten Projekten geködert“, schildert sie schmunzelnd. So habe er ihr beispielsweise die Pläne für den bekannten – von der Autobahn A 96 weit sichtbaren – Holzkopf gezeigt und sie in das Projekt involviert. Bereut hat sie ihre Entscheidung nie. „Wir sind ein richtig gutes Team hier – es gibt keine starren Hierarchien. Viele junge Leute sind – wie ich in gewisser Weise ja auch – in das Unternehmen rein gewachsen“, erzählt sie. „Man darf sich nicht einschüchtern lassen“ Dass es etwas Besonderes ist, als Frau an der Spitze eines Unternehmens zu stehen, merkt Dagmar Fritz-Kramer vor allem, wenn sie zu Unternehmertagen oder Ähnlichem fährt. „Man darf sich von den ganzen grauen Köpfen und schwarzen Anzügen nicht einschüchtern lassen“, meint sie lachend. Ab und zu kommt es da auch zu skurrilen Szenen. „Bei einem Holzsymposium habe ich Erwin Huber getroffen. Er kam zu mir und hat mir zugeflüstert: „Verstehen Sie etwa was von Holz?“, erzählt Fritz-Kramer. Dass sie manchmal unterschätzt wird, stört sie nicht – sogar im Gegenteil – es spornt sie nur noch mehr an, sich mit innovativen Ideen und einzigartiger Qualität vom Markt abzuheben. Eine moderne Ehe Großen Wert legt sie bei aller Liebe zum Unternehmen darauf, dass dennoch genügend Zeit für ihre Familie bleibt. Vor allem für ihre beiden ein- und vierjährigen Kinder. Auch hier ist sie für kreative und innovative Ideen offen. „Wir führen eine moderne Ehe. Ich arbeite montags und dienstags von zu Hause aus und mein Mann ist von Mittwoch bis Freitag bei den Kindern“, erzählt sie. Sie sprüht vor Ideen und Lebensfreude. Es scheint, als sei sie nicht zu bremsen. Energie und Kreativität schöpft sie in Natur und vor allem in ihrem eigenen Garten. Dort verbringt sie gerne ihre freie Zeit. Sie betrachtet die schönen Blumen und riecht an den duftenden Kräutern – und jätet Unkraut. „Da kann ich am besten entspannen, es ist eine gleichförmige Arbeit – das ist gut um den Kopf freizubekommen“, erzählt sie lachend. Wenn sie dann so über die Allgäuer Wiesen und Felder blickt, im Hintergrund die Berge, geht ihr oft ein Gedanke durch den Kopf: „So etwas Schönes wie wir hier haben, muss man erst einmal wo anders finden.“ (Von Anna Feßler) Begleitthema: Nachhaltigkeit: Fragt man Dagmar Fritz-Kramer was die größten Vorteile der Holzhäuser sind, ist nach der Gesundheit und dem Wohlfühlkomfort eines der ersten Argumente: Um den Bauschutt zu reduzieren. Denn Bauschutt macht über 50 Prozent des Müllberges in Deutschland aus. Holzhäuser lassen sich gewissermaßen recyceln. Aus alten Holzhäusern kann wieder Bauholz gemacht werden. Auch andere Unternehmen und Verbände im Allgäu wirtschaften nachhaltig um die Natur zu schonen und die Energie so optimal wie möglich zu nutzen. Wer Holz als Bau- oder Werkstoff nutzen will, findet viele Ansprechpartner im Allgäu. Da kommt zu allererst der Waldbesitzer oder auch der Förster, dann die Sägereien und Zimmereien und dann gegen Ende der Architekt. All diese Ansprechpartner will das Holzforum Allgäu bündeln und das heimische Allgäuer Holz fördern. Dabei legen sie auf eines Wert: Dass Waldbewirtschaftung auch Waldpflege bedeutet. Es werden nicht nur Bäume gefällt, sondern auch aufgeforstet. www.holzforum-allgaeu.de Holz ist nicht nur ein nachwachsender Rohstoff, er bindet auch das CO2 in der Luft, beziehungsweise ist als Brennstoff CO2 neutral. Die Initiative „Klimaschutz! Das Allgäu handelt“ will Privatpersonen und Unternehmen, sowie Kommunen dazu motivieren ihre CO2-Emissionen zu ermitteln und etwas dagegen tun. Teilnehmer können Klimapunkte kaufen um damit Projekte rund um den Klimaschutz im Allgäu zu unterstützen. www.klimaschutz-allgaeu.de Vielerorts im Allgäu wird Holz als Brennstoff eingesetzt, oft auch in Form von Pellets. Laut dem Bundesverband BioEnergie ist das Allgäu bundesweit eine Schwerpunktregion in Bezug auf das Heizen mit Pellets. Durch den Einsatz von rund 50.000 Tonnen (t) Holzpellets in circa 3.700 Pelletheizungen wurden im Allgäu im Jahr 2009 etwa 80.229 t CO2 eingespart. www.bioenergie.de Wie gewinnen wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten unsere Energie und schonen unsere Natur dabei so gut wie möglich? Das Schlüsselwort hierbei heißt erneuerbare Energien. Seit über zehn Jahren gibt es das Energie- und Umweltzentrum Allgäu, genannt eza. Die gemeinnützige GmbH will erneuerbare Energien und die effiziente Energienutzung fördern. Sie bietet Verbrauchern, Unternehmen und Kommunen Beratung zu energetischen Sanierung, staatlichen Förderprogrammen oder energieeffizienten Neubauten an. www.eza-allgaeu.de Hintergrund: So vielfältig wie das Allgäu selbst sind auch die Menschen, die dort leben. Diese Botschaft möchte das Regionalmanagement der Allgäu Initiative GbR mit Hilfe des Projekts „Allgäuer Köpfe - Eine Region spricht für sich“ über die Grenzen der Region hinaustragen. Abwechslungsreiche Porträts über Allgäuer Persönlichkeiten sollen jeden Monat Menschen außerhalb des Allgäus sowie den Allgäuern selbst neue Facetten der Region zeigen und sie für das Allgäu begeistern. Unternehmer, Sportler, Künstler und viele andere - sie alle können das Allgäu repräsentieren. Die „Allgäuer Köpfe“ zeichnen sich durch ihre tiefe Verbundenheit zur Region und ihrer Liebe zum Allgäu aus. In den Portraits gewähren sie einen Einblick in ihr Leben und ihren Beruf. Außerdem erklären sie, welchen Bezug sie zum Allgäu haben und was die Region für sie so besonders macht.

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