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Wer nicht handelt, der nicht gewinnt – Weltbank-Analyst Carlos Braga über Globalisierung, Offshoring und Protektionismus


Von Medienbüro Sohn

Genf/Krefeld - Die Informationstechnik-Branche wächst. Jedoch nicht in den westlichen Industriestaaten, sondern in Indien, China, Russland, Bulgarien, im Baltikum oder in Rumänien. Dr. Carlos Braga, Senior Adviser für globalen Handel bei der Weltbank http://www.worldbank.org, lobt Indiens „breite Verfügbarkeit von gut ausgebildetem, englischsprachigem Personal.“ Deutschland habe im Gegensatz zu Indien und anderen Entwicklungs- beziehungsweise Schwellenländern eine alternde Gesellschaft.
Thumb „Betrachtet man die Ressourcen des Landes, etwa das demographische Profil mit seinem hohem Anteil an jungen Menschen und dazu die steigenden Investitionen in das Bildungssystem, ist ein weiteres Wachstumspotenzial in diesen Dienstleistungsbereichen sehr zu erwarten,“ führt Braga in einem Interview mit dem „Competence Report“ des Krefelder Customer Contact Centers Sitel http://www.sitel.de aus. Offensichtlich spielt beim so genannten Offshoring neben den niedrigeren Lohnkosten auch die Qualifikation eine große Rolle. Der Faktor „niedrige Lohnkosten“ von ausländischen Spezialisten wird generell überschätzt: „Es stimmt, dass an einen Call Center-Agent in Indien sieben mal weniger ausgezahlt werden muss als an einen vergleichbaren Mitarbeiter in den Industrieländern, und dass die Produktionskosten durch Offshoring oft um zwei Drittel reduziert werden können. Um jedoch hierbei erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen alle Transaktionskosten berücksichtigen, die mit dem Outsourcing-Vertrag verbunden sind,“ so Braga. Somit sei Offshoring für westliche Unternehmen keine risikofreie Maßnahme mit hundertprozentiger Erfolgsgarantie. „Die Globalisierung hat viele Facetten. Der internationale Handel bringt sowohl Verlierer als auch Gewinner hervor,“ betont der Weltbank-Analyst. Das bedeutet nicht, dass Industrieländer als Gewinner und Entwicklungsländer als Verlierer dastehen. In jedem Land gebe es Gewinner und Verlierer. Entwicklungsländer profitierten vom freien Handel, indem sie ein Aufblühen des Arbeitsmarktes mit gut ausgebildeten Arbeitskräften erlebten. Allerdings mache dieser Fortschritt nur einen Bruchteil des Arbeitsmarktes eines Landes aus und könne insofern die Gesamtsituation in Entwicklungsländern nur teilweise bessern. Für Industrieländer sei der freie Handel ein Spiel mit positivem Endergebnis, da seinetwegen niedrige Preise von Konsumgütern ermöglicht würden. Globalisierungsgegner halten den inländischen Arbeitsmarkt von Industrieländern für den Verlierer, weil die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland einen Stellenabbau im Inland bewirke. Diese Meinung wird von amerikanischen Handelsprotektionisten und mittlerweile auch von einigen Politikern in Europa vertreten. So bezeichnete Bundeskanzler Gerhard Schröder den Vorschlag des DIHK-Präsidenten, mehr Internationalisierung zu wagen, als „unpatriotischen Akt“. Für die neue Welle des Protektionismus hat Braga wenig Verständnis. Er hält den Einfluss des freien internationalen Handels auf die Arbeitsplätze für viel geringer als den Einfluss der inländischen Wirtschaft. Insgesamt führe der globale Handel für alle Beteiligten mehr Vorteile als Nachteile mit sich und man könne Nachteile durch bestimmte Mechanismen kompensieren. So sei es möglich die Auslagerung von Arbeitsplätzen durch Weiterbildungen auszugleichen. Zur Person: Der gebürtige Brasilianer Dr. Carlos Alberto Primo Braga ist Senior Adviser für internationalen Handel bei der Weltbank. Er ist in Genf verantwortlich für Entwicklungsaufgaben von Ländern mit Schnittstellen zu europäischen Organisationen, wie die OECD, die Europäische Kommission, UNCTAD und die World Trade Organisation. Bevor er 1991 zur World Bank kam, lehrte er unter anderem an der Paul Nitze School for Advanced International Studies (SAIS) und an der Universität von Sao Paulo. Braga promovierte an der Universität von Illinois in Wirtschaftswissenschaften.


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