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Industrialisierung und Standardisierung bringt Veredelung von ITK-Diensten


Von Medienbüro Sohn

CeBIT-Expertenrunde diskutierte über Outsourcing-Trends

Hannover - Die CeBIT 2005 schaut zuversichtlich in die Zukunft. Die wichtigsten Themen waren UMTS, Breitband und Internet-Telefonie. Doch auch das Thema Outsourcing steht weiterhin ganz oben auf der Agenda. Der Outsourcing-Trend wird trotz Verlangsamung anhalten, davon ist Peter Dück, Vice President des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gartner, überzeugt. Im "Handelsblattt" schreibt Dück, die Zeit der zweistelligen Zuwachsraten beim Outsourcing sei zwar vorbei – zumindest in Westeuropa, wo Gartner bis 2008 nur jährliche Steigerungsraten von 4,2 Prozent erwartet. Deutschland könne mit einem prognostizierten Plus von vier Prozent durchaus mithalten. Dücks Analyse fällt zwiespältig aus: In Europa – so seine Diagnose – gelten heute etwas 45 Prozent der Outsourcing-Deals als nicht erfolgreich. Doch zunehmende Standardisierungen von IT-Systemen und Geschäftsprozessen und die sich abzeichnende Industrialisierung der IT-Dienstleistungen machten die Arbeitsteilung immer attraktiver. Daher setze sich der Trend zum Outsourcing fort. Gutes Outsourcing-Management erfordere aber vor allem wirtschaftliche und soziale Kompetenz und könne nur geleistet werden, wenn Firmen über externe Unterstützung durch Berater nachdenken.
Thumb Managed Services als Wachstumstreiber - Zu diesem Themenspektrum fand auf der CeBIT ein Rondtable-Expertengespräch unter dem Titel "Outsourcing-Trends in der ITK-Branche" statt. Mit am Tisch: Helmut Reisinger, Geschäftsführer Nextiraone Deutschland, Professor Günter-Ulrich Tolkiehn von der Technischen FH Wildau, der Unternehmensberater Bernhard Steimel von mind Business Consultants, Kai-Werner Fajga vom tele publik Verlag und Peter Juraschek vom Düsseldorfer Beratungshaus Harvey Nash. Auch Helmut Reisinger erwartet ein Zuwachsgeschäft im Jahr 2005: "Doch Outsourcing hat sich als Begriff schon ziemlich abgenutzt. Ich kann nur davor warnen, eine Illusion zu nähren in Form einer Eier legenden Wollmilchsau, die alles auf einmal lösen kann. Reden wir lieber von modularem Sourcing und Managed Services. Das sind die eigentlichen Wachstumstreiber. Entscheidend ist dabei die Standardisierung, die durch die Kommunikation über das Internet Protokoll (IP) vorangetrieben wird. Durch die Konvergenz von Sprache und Daten werden standardisierte Lösungen im Sinne einer Modulbauweise stärker auf den Markt kommen." Weg von den großen Lösungen, hin zu den maßgeschneiderten Lösungen: So lautete auch der Rat von Professor Günter-Ulrich Tolkiehn. Die Entscheidung über das Auslagern von IT und TK müsse nach individuellen Gesichtspunkten getroffen werden. "Da haben sich mittlerweile sehr gute Dienstleistungen am Markt entwickelt, die vor allen Dingen für Mittelständler interessant sind", lautet die Einschätzung des Vertreters des Instituts für Telekommunikation an der Technischen FH Wildau. Unternehmen wollen oft nicht mehr ganze Geschäftsbereiche an einen externen Dienstleister ausgliedern, sondern setzen auf Managed Services. Bei dieser Outsourcing-Variante übernimmt der externe Partner nicht die Ausführung der kompletten Geschäftsprozesse, sondern stellt die Infrastruktur zur Verfügung und betreibt sie. Ein Branchenexperte beurteilt diese Entwicklung folgendermaßen: "Vom Outsourcing-Partner werden lediglich die benötigten Funktionen mit garantierten Service Levels gemietet. Die nötigen Systeme und Geräte bleiben im Besitz des Vertragspartners. Mit dieser Ausrichtung bekommt auch der Markt für Outsourcing-Dienstleistungen neuen Aufwind." Zukunft gehört intelligenten Diensten Die Zukunft gehört intelligenten Diensten. Hier gibt es nach Auffassung des Harvey Nash-Beraters ein großes Potenzial. Die möglichen Wachstumsraten beziffert er bei über zehn Prozent. "Das ist nicht Outsourcing im großen Stil, sondern Outtasking. Speziallösungen werden dominieren und man konzentriert sich bei der Auslagerung auf bestimmte Prozesse", führte Juraschek aus. Reisinger brachte zur Illustration einen Vergleich aus der Automobilbranche: Ein Automobilhersteller wie Mercedes kaufe von vielen Zulieferern. In den vergangenen Jahren habe sich in der Branche abgezeichnet, dass komplette Systemlösungen einkauft werden. Die Gesamtverantwortung bleibe am Ende aber beim Hersteller. Das Ganze laufe also auf Managed Sercives und Outtasking hinaus. "Nextiraone ist ein IT-Dienstleister. Vor einigen Jahren hatten wir die Diskussion, ob wir nicht auch unsere Ersatzteillager outsourcen sollten. Wir haben uns das Gesamtkonzept angeschaut und dann entschieden: Nein, das machen wir nicht. Wir wollten nämlich die Steuerungsqualität, die Kontrollinstanz und das dementsprechende Wissen nicht aus der Hand geben", begründete Reisinger seine Abneigung gegenüber Outsourcing im großen Stil. Der Unternehmensberater und Sprecher der Voice Business Initiative, Bernhard Steimel, vespricht sich gute Chancen für Outsourcing-Angebote, die sich auf Applikationsebene bewegen: "Für Self Service, für automatisierte Vorgänge gibt es große Potenziale. Hier existieren konkrete Modell für On-Demand-Dienstleistungen – beispielsweise bei Service-Rufnummern über Voice-Portale." Und Michael-Maria Bommer, VP und Managing Director von Genesys, vertrat die Auffassung, dass die Industrialisierung und Standardisierung zur Veredelung von ITK-Diensten führe. "Es werden Restrukturierungen am Markt erforderlich sein. Es wird zudem Möglichkeiten für Neueinsteiger geben. In Zukunft sehen wir Firmen für neue Services und Applikationen, welche die Zusammenführung verschiedener Vorprodukte leisten. Wir sehen es schon im Mobile Business. Der Download von Klingeltönen macht mittlerweile 50 Prozent des CD-Umsatzes aus. Die Standardisierung führt zu solchen Chancen. Es steigen Anbieter in den Veredelungsprozess ein, die heute noch nichts mit IT und Kommunikation zu tun haben." Am Schluss der Runde lenkte der Moderator und NeueNachricht-Chefredakteur Gunnar Sohn das Gespräch noch auf die Frage der Großrechnertechnologien. Er verwies auf einen Bericht der "Wirtschaftswoche", wonach in vielen größeren Unternehmen, Banken, Versicherungen und Autokonzernen die Großrechner veraltet seien. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Hauptrechner in der Form irgendwann nicht mehr geben wird. Ob der dann noch Mainframe heißt oder nicht, ist eigentlich zweitrangig. Fakt ist: Ohne die Großrechner geht es auch in Zukunft nicht. Da muss auch die Universitätsausbildung ansetzen, damit auch noch Leute unter 40 Computersprachen wie Assembler wie Cobol beherrschen. Wir brauchen da die Verbindung von alter und neuer Welt", entgegneter Juraschek. Kai-Werner Fajgas Resümee lautete, dass auf der CeBIT keine neuen Produkte zu erwarten seien. Im Grunde genommen sei alles, was man dort vorfinde, schon mal da gewesen. Das, was in den nächsten zwei oder drei Jahren sicherlich bestimmend werde, seien die in der Gesprächsrunde angesprochenen Dienstleistungen wie beispielsweise Managed Services.


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