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Alternativen zum klassischen Plastikrecycling


Von Medienbüro Sohn

Neue Kunststoffe eröffnen ökologische Verwertungswege

Bonn – Seit 14 Jahren gibt es die Verpackungsverordnung, die eine stoffliche Verwertung von Joghurtbechern, Flaschen, Pizzakartons oder Milchdöschen vorschreibt. Bei Plastikverpackungen beißt sich die Entsorgungswirtschaft bis heute die Zähne aus: Kunststoffabfälle, die in den privaten Haushalten anfallen werden verbrannt oder im ‚Downcycling’ zum Ersatz von Holz, Beton oder ähnliches verarbeitet. „Kunststoffverpackungen, die über die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gesammelt werden, sind nicht sortenrein und eignen sich daher nur schwer zum Recycling. So gibt es Verpackungen, bei denen man bis zu sieben unterschiedliche Schichten unterschiedlicher Kunststoffe einsetzt und nur durch komplizierte chemische Prozesse voneinander trennen kann. Für die Aufbereitung werden Unmengen an teuren Ressourcen wie Wasser und Energie verschwendet,“ so Ulrich Klemp, der in Morsbach Kunststoffteile für die Industrie produziert und auf 30 Jahre Berufspraxis zurückblicken kann.
Thumb Schon seit Jahren wird deshalb versucht, Lebensmittelverpackungen aus kompostierbaren Kunststoffen durchzusetzen. Doch im Supermarkt sind sie bislang kaum zu finden. Das könnte sich jedoch schnell ändern, denn seit Anfang Juni brauchen die Verwender solcher Verpackungen keine Gebühren für den Grünen Punkt mehr zu zahlen. Grundlage dafür ist die dritte Novelle der Verpackungsverordnung: Kompostierbare Kunststoffverpackungen müssen nicht mehr über die haushaltsnahe Sammlung des Dualen Systems erfasst und verwertet werden. Hersteller und Vertreiber haben nur noch sicherzustellen, „dass ein möglichst hoher Anteil der Verpackungen einer Verwertung zugeführt wird“, so der Verordnungstext. Die Verpackungen mit einem Kompostsiegel können vom Verbraucher in die Biotonne oder in den Restmüll geworfen werden. „Diese Ausnahmeregelung, die bis 2012 gilt, wird einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Biokunststoffe leisten“, betont Dr. Harald Käb, Vorsitzender der Intereressengemeinschaft Biologisch Abbaubare Werkstoffe (IBAW) http://www.ibaw.org. Zu den entscheidenden Nachteilen der Biokunststoffe zählte bislang der höhere Rohstoffpreis im Vergleich zu klassischen Kunststoffen wie Polyethylen oder Polypropylen. Durch den Wegfall der Grünen Punkt-Gebühr hat sich das geändert: „Das macht rund ein Euro pro Kilogramm aus“, so Birgit Hunold, Produktmanagerein der Firma Treofan, die kompostierbare Folien auf Polymilchsäurebasis herstellt. Einen anderen Weg geht die Pegnitzer Firma BellandVision http://www.belland.de mit dem Belland-Kunststoff. Das restlos wiederverwertbare Material vereine die Recyclingeigenschaften von Papier mit den Anwendungsmöglichkeiten moderner Kunststoffe. Es wurde in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut in Freising entwickelt. Das Material löst sich durch Zugabe einer schwachen Lauge in seine einzelnen Polymerketten auf. „In dieser Eigenschaft lässt sich das Belland-Material nicht nur hundertprozentig sortenrein, sondern auch molekular gereinigt herauslösen und zurückgewinnen“, versichert Roland Belz, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe BellandVision. Belland-Geschirr in Form von Bechern, Tellern oder Besteck wird schon bei vielen Großveranstaltungen eingesetzt, etwa beim Evangelischen Kirchentag, beim Köln Marathon oder beim CDU-Parteitag in NRW. „Und wir werden in den nächsten Monaten bei vielen Großveranstaltungen mit dabei sein. Schließlich ist unser Geschirr nicht teurer als herkömmliches Einweggeschirr", betont Belz. Auch das Umweltmanagementsystem der Allianz-Arena in München setzt auf die Belland-Becher. Um die getrennte Einsammlung zu gewährleisten, werden separate Abfallbehälter im Stadion und auch außerhalb aufgestellt, mittels Plakaten auf die Wiederverwertbarkeit der Becher hingewiesen. Außerdem werden mindestens zehn Mitarbeiter vor, während und nach jedem Spiel die Recyclingbecher zusätzlich einsammeln. „Die Energiebilanz im Vergleich zu bepfandeten Hartplastikbechern spricht klar für das Belland-Material. Zur Herstellung eines klassischen Mehrwegbechers wird rund sieben Mal mehr Erdöl und Veredelungsenergie benötigt als zur erstmaligen Herstellung eines Recyclingbechers aus Belland-Material. Das eingesetzte Rohöl und die Veredelungsenergie bei den verwendeten Recyclingbechern geht nicht wie bei der Wiederverwertung herkömmlichen Kunststoffes verloren, sondern wird quasi in einem nachhaltigen Materialkreislauf auf derselben Stufe wieder eingesetzt“, so Belz.


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