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Die Frauen kommen – die Unternehmensnachfolge wird weiblicher


Von Seneca Corporate Finance GmbH

Thumb Noch stehen die Söhne bei Unternehmensnachfolgen im Fokus – doch das wird sich ändern. Die erfolgreiche Unternehmensübergabe gehört zu den größten Herausforderungen, die Familienunternehmen zu bewältigen haben. Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn mussten und müssen im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 rund 110.000 deutsche Unternehmen ihre Nachfolge gestalten. Vielen Unternehmern liegt daran, ihren Betrieb in Familienhand zu belassen. Doch obwohl junge Frauen heute immer besser qualifiziert sind, Management- und Führungsqualitäten mitbringen und es durchaus prominente Erfolgsbeispiele gibt, spielen Töchter in den Nachfolgeplänen der Eltern immer noch eine eher untergeordnete Rolle. Nur etwa jedes zehnte Familienunternehmen wird tatsächlich von einer Tochter übernommen. „Ein verschenktes Potenzial“, so Kerstin Ott von seneca Corporate Finance. Sie ist überzeugt: „Die Frauen kommen – die Unternehmensnachfolge wird weiblicher.“ 110.000 Unternehmen mit insgesamt rund 1,4 Millionen Beschäftigten in vier Jahren. Auf das Jahr gerechnet entspricht dies etwa 22.000 deutschen Betrieben mit insgesamt 287.000 Beschäftigten, die – aufgrund von Alter, Krankheit oder Tod des bisherigen Firmenchefs – auf eine erfolgreiche Nachfolgeregelung hoffen. Auch heute noch ist es der Wunsch vieler Familienunternehmer, ihren Betrieb innerhalb der Familie an die nächste Generation weitergeben zu können. Doch während 74,5 Prozent der Unternehmer auf eine familieninterne Übergabe hoffen, findet diese de facto nur in 45,6 Prozent aller Fälle statt. Und die Zahl wird laut Schätzungen weiter sinken. Die Bereitschaft der Kinder, das elterliche Unternehmen fortzuführen, nimmt ab. Frauen sind qualifizierter denn je Überraschend bei der oben genannten Entwicklung ist es, dass auch nach repräsentativen Studien im 21. Jahrhundert eindeutig die Söhne bei Unternehmensnachfolgen im Vordergrund stehen. Töchter werden oftmals überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Heute erfolgen Unternehmensübergaben zu 80 % durch männliche Personen. Völlig verdrängt wird dabei oft, ob der Filius überhaupt das Interesse und die Fähigkeiten hat, die Nachfolge anzutreten. Selbst Experten sind überrascht, wie althergebracht die Vorstellungen der Nachfolgeregelung auch bei ansonsten nüchtern kalkulierenden und nach modernsten Managementmethoden agierenden Unternehmern sind. Töchter kommen oft nur dann zum Zug, wenn kein männlicher Nachfolger zur Verfügung steht. Trotz prominenter Beispiele gelungener Töchternachfolge sind die weiblichen Nachkommen immer noch mehr „Notlösung“ als Wunschkandidatinnen – um das Unternehmen nicht an einen externen Interessenten veräußern zu müssen. Nicht, dass Frauen in Familienunternehmen traditionell keine Rolle spielen würden. Im Gegenteil: „Oft leisten Unternehmerfrauen unverzichtbare Arbeit, meist jedoch ohne klar definierte, rechtliche Stellung und gerne im Hintergrund. Dabei war die aktuelle Frauengeneration noch nie so gut qualifiziert wie heute“, so Kerstin Ott. Mehr als die Hälfte aller Studierenden an Hochschulen und Universitäten seien weiblich. Die Frauenerwerbsquote liege mittlerweile bei 64 % und bereits bei jeder dritten Existenzgründung stehe eine Frau dahinter. Gleichwohl erfolgten heute deutlich zu wenig Unternehmensnachfolgen durch Frauen/Töchter. In großen Familienunternehmen noch unterrepräsentiert Doch die Zeiten ändern sich langsam, wie die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt: Nach einer aktuellen Erhebung der INTES Akademie stehen heute immerhin in einem Viertel aller Familienbetriebe Frauen an der Spitze der Geschäftsführung. Das Gros der weiblichen Führungskräfte trat eigenen Angaben zufolge erst nach 1995 in die Geschäftsführung der von INTES befragten Firmen ein. Und Fachleute haben festgestellt, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Töchter ihren Anspruch auf die Geschäftsführung anmelden und sich die Führungsrolle auch bewusst zutrauen. Fakt ist aber auch: Je größer das Familienunternehmen, umso geringer die Zahl der Frauen in Leitungsfunktion. In sehr großen, inhabergeführten Betrieben sind Frauen in Geschäftsführung oder Vorstand ähnlich stark unterrepräsentiert wie in den DAX 30-Unternehmen. Karriere mit Familie, das halten viele noch immer für ein wesentliches Hindernis für einen Anstieg der Zahl von Frauen in Führungspositionen. Zwar melden erfreulicherweise in den letzten Jahren immer mehr Töchter ihren Anspruch auf die Geschäftsführung an bzw. trauen sich ein Unternehmen zu erwerben, aber die Zahl ist noch zu gering. Dies hängt nicht selten damit zusammen, dass Frauen bisher zu wenig sensibilisiert für diese Themen sind. „Viele kennen die Möglichkeit einer Nachfolgegestaltung mittels Management-Buy-In oder Management-Buy-Out überhaupt nicht “, so Kerstin Ott. Nach Einschätzung der Expertin sollte das Potential Frau/Tochter in der Unternehmensnachfolge in der Zukunft besser genutzt werden. Insbesondere, da der demografische Wandel die Nachfolgeproblematik weiter verschärft. Konkret ist damit eine schrumpfende Anzahl möglicher Übernehmer verbunden[1]. Sollen also mehr Frauen Leitungsfunktionen in Familienbetrieben einnehmen, müssten die Voraussetzungen und das Vertrauen hierfür verbessert werden. Dies fange bei der Informationen über generelle Möglichkeiten an und endet bei einer besseren Kinderbetreuung. Die Expertin: Dipl.-Kauffrau (FH) Kerstin Ott ist Partnerin/Prokuristin der seneca Corporate Finance GmbH in Nürnberg. Sie ist seit 2002 als Projektleiterin im Bereich Financial Advisory Services für die seneca Corporate Finance GmbH tätig. Zu ihren fachlichen Schwerpunkten gehören Unternehmensanalyse und -bewertungen, Business-Pläne sowie die allgemeine Transaktionsberatung in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Recycling/Rohstoffe, Zeitarbeit, Lebensmittel sowie der Medizintechnik. Vor ihrer Zeit bei seneca Corporate Finance war sie u.a. für Siemens Business Services und Fujitsu-Siemens Computer tätig. Sie studierte BWL an der GSO-Hochschule, u.a. in Stockholm und New York.


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