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Robinson Crusoe und die Kunst der Selbstständigkeit


Von Medienbüro Sohn

Daniel Defoes Romanheld als Vorbild für unternehmerisch handelnde Menschen

Bonn – Einer der ersten realistischen Romane der Weltliteratur war „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe (1660-1731). Das Buch ist ein echter Klassiker, wobei die meisten Leser nur die ausgedünnte Jugendbuch-Version kennen, bei der der Inhalt nur aus Robinsons Inselaufenthalt und seine Abenteuer mit dem Gefährten Freitag reduziert wird. Die Abenteuer mit Kannibalen und wilden Tieren werden auch weiterhin ihre Leser finden, doch in der momentanen Lage scheint ein anderer Blick auf das 1719 erschienene, aber gleichwohl zeitlose Werk nützlich zu sein.
Thumb Deutschland ist ein Land, in dem die Initiative des Einzelnen schwach ausgeprägt ist. Man vertraut auf den Staat und dessen Leistungen. Die Bundesrepublik bezog nach der Katastrophe des „Dritten Reiches“ ihre Legitimation aus den steigenden Sozialleistungen, da sie über kein anderes Prestige mehr verfügte. Das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit ist dabei vielfach auf der Strecke geblieben. Robinson Crusoe ist das Gegenmodell. Gegen den Rat seines Vaters, der ihn zu einem bescheidenen bürgerlichen Leben bewegen will, läuft der junge Robinson von zu Hause weg, um im Seehandel schnell reich zu werden. Anschließend gerät er in einen Sturm und in Sklaverei, wird wohlhabender Pflanzer in Brasilien und landet nach einem Schiffbruch allein auf einer Insel. Dort kehrt er schließlich zu einem geordneten bürgerlichen Leben zurück, teilt sich die Zeit methodisch ein, verleiht dem eigenen Dasein durch feste Formen und Rituale Stabilität und wird zum Kleinunternehmer und Selbstversorger, der sich alle möglichen handwerklichen und sonstigen Fertigkeiten beibringt, um sein Leben fristen zu können. Am Beispiel seines Romanhelden entwarf Defoe ein Programm, das Puritanismus und Kapitalismus verband. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass der verstorbene Publizist Johannes Gross in der ersten Ausgabe des Magazins Impulse http://www.impulse.de schrieb: „Robinson Crusoe ist ein Urbild des Selbstständigen.“ Er zeichne sich nämlich durch Eigenschaften aus, die für einen Unternehmer typisch sind: Schaffenskraft, Arbeitsfreude, Erfindungsgeist und Risikobereitschaft. Doch bei aller Härte des Daseins – immerhin musste Robinson Angst haben, im Suppentopf von Menschenfressern zu landen – habe es der populäre Held doch einfacher gehabt als heutige Unternehmer. Robinson hatte keine Konkurrenz, er brauchte weder Marketing noch Werbung, er hatte keine Geldsorgen, musste sein Einkommen nicht beim Finanzamt anzeigen, musste sich nicht mit unfähigen Mitarbeitern herumschlagen – der Lehrling Freitag war eine echte Bereicherung - , ‚Ärger mit Gewerkschaften und Bürokratie lagen auch nicht an und außerdem gab es keine Erben, die er auf die Übernahme des Unternehmens vorbereiten musste. „Der unvergessene Johannes Gross schrieb in seiner 1980 gedruckten Kolumne einen richtigen Satz: Der Selbstständige ist als Einzelgänger, also als Robinson verloren. Er braucht die Unterstützung anderer, damit seine Stimme Lautstärke und Gewicht bekommt“, sagt Markus Mingers vom Mittelstandszentrum Bonn http://www.justus-online.de. „Unternehmer haben heute nicht mehr mit so genannten Wilden oder mit einem Sturm auf See zu kämpfen. Aber sie können in anderer Form auch oder gerade jetzt Schiffbruch erleiden, wenn sie als Einzelkämpfer unterwegs sind und auf externen Rat sowie Netzwerke verzichten, die sie beispielsweise sicher um die Klippen bürokratischer Verordnungen herumschiffen.“ Bei Robinson Crusoe ging am Ende alles gut aus. Der Protagonist wurde schließlich reich und allseits geachtet, was man von jeder heutigen Ich-AG oder manch blauäugigem Existenzgründer sicher nicht behaupten kann.


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