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Dämmen, Dichten, Lüften - Wie alles zusammenhängt (Teil 3 Lüften und Praxistipps)


Von Christoph Blumenthal - Architekt

Architekt Christoph Blumenthal zeigt Bauherren, wie energieeffizientes Bauen funktioniert. Lesen Sie hier im dritten Teil, wie sich die heutige Bauweise auf Luftdichtheit und Lüftung auswirkt.
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LUFTDICHTHEIT

Um nun den positiven Effekt einer hervorragend gedämmten Gebäudehülle nicht dadurch zu gefährden, dass die Wärme aus dem Innenraum durch undichte Stellen entweicht, dürfen diese zwangsläufig gar nicht vorkommen. Die Energieeinsparverordnung verlangt deshalb, eine "luftdichte Ebene" einzubauen. Schließlich sorgen unbeabsichtigte Fugen und Ritzen, aus denen Luft austreten kann, für überproportional große Wärmeverluste, die alle Energiesparmaßnahmen mit einem Schlag zunichtemachen.

Aber jedes Gebäude besteht aus vielen verschiedenen Bauteilen und hat Öffnungen, an denen Stöße, Überlappungen und Durchdringungen entstehen. Diese schwachen Punkte bedürfen präziser Planung und Handwerker müssen sie besonders sorgfältig ausführen, um Undichtigkeiten von vornherein ganz zu vermeiden. Das ist eine echte bautechnische Herausforderung. Der Begriff "Ebene" ist allerdings irreführend, denn es handelt sich nicht um ein bestimmtes Bauteil, sondern um eine Kombination aus sorgfältig verfugten Mauern, Folien, Platten, Klebebändern und Klebemassen. Sie alle müssen lückenlos miteinander verbunden sein und den Innenraum des Gebäudes umhüllen.


LÜFTUNG

Mit Rücksicht auf den Wärmeschutz ist Luftdichtheit Vorschrift, doch andererseits ist Frischluft lebensnotwendig - für Gesundheit und Wohlbefinden ebenso wie für das Bauwerk. Den einzigen Ausweg aus diesem Dilemma bietet eine Lösung, die gezielt und dosiert genügend frische Luft ins Haus hineinbringt und dabei gleichzeitig Wärmeverluste vermeidet. Dafür gibt es zwei Lösungen: Man kann das Haus natürlich, also "von Hand" über die Fenster belüften, oder maschinell über eine Lüftungsanlage. Beide Varianten sind heutzutage im Neubau (noch) möglich, doch welche ist sinnvoller?

Das lässt sich nur für jeden Entwurf individuell beantworten und ergibt sich erst, wenn man betrachtet, wie alle Einflussfaktoren zusammenspielen. Jeder Architekt ist verpflichtet, seinem Bauantrag ein Lüftungskonzept beizufügen, das die gesetzlich geforderten Luftwechselraten rechnerisch nachweist. Manchen Entwürfen mag es gelingen, eine Lüftung von Hand als noch ausreichend darzustellen. Doch generell ist es bei Neubauten nach heutigem Standard kaum möglich, den Luftaustausch mittels Fensterlüftung zu erreichen. Hausbewohner können in den seltensten Fällen so regelmäßig lüften, weil ihre Lebensgewohnheiten es einfach nicht zulassen.

Dann bleibt nur die technische Variante, die mechanische Lüftungsanlage. Sie arbeitet ununterbrochen, sodass im Winter theoretisch die Fenster geschlossen bleiben können. Angetrieben von einem Ventilator befördert sie über Luftkanäle kühle Außenluft langsam in die sogenannten Zulufträume. Die verbrauchte warme Innenluft wird an anderer Stelle abgesaugt und nach außen geführt. Dabei erwärmt die Lüftungsanlage zusätzlich die einströmende Luft über einen einfachen Luftwärmetauscher und entlastet so die Heizung. Detaillierte Informationen über Lüftungsanlagen finden Sie in Christoph Blumenthals E-Book Baukompass Lüftung und Warmluftheizung unter www.baukompass-lueftung-und-warmluftheizung.de.


WELCHE PRAXISTIPPS SOLLTEN BAUHERREN UNBEDINGT BEACHTEN?

PLANUNGSTIPP
Jeder Bauherr sollte die Erstellung des Energie- und Lüftungskonzepts ernst nehmen und die Möglichkeiten der frühzeitigen, ganzheitlichen Planung nutzen. Ein Vorbild für diese Art der Planung ist der Qualitätsstandard des Passivhauses. Aus einer Selbstverpflichtung heraus gelten hier sehr strenge Maßstäbe fürs Planen und Ausführen, weil man weiß, dass sich der hohe Energiestandard anders nicht einhalten lässt. Wichtig ist, dabei auch das Zusammenspiel mit der Heizung und der Warmwasserbereitung zu berücksichtigen.

DÄMMTIPP
Beim Dämmen empfiehlt es sich, das Material nicht nur nach seiner Wirksamkeit, sondern auch nach Umweltfreundlichkeit, Langlebigkeit und Gesundheit auszuwählen. Ein Blick auf Schadstoffe und Energieaufwand bei der Herstellung zeigt schnell, wie der Dämmstoff einzuordnen ist. Leider greifen immer noch viele Bauherren auf Produkte zurück, die auf der Basis von Erdöl und in chemischen Prozessen hergestellt werden.

DICHTUNGSTIPP
Selbst bei guter Verarbeitung können bei den Abdichtungsmaßnahmen noch Ritzen und Fugen entstehen, doch mit bloßem Auge sind sie nicht erkennbar. Deshalb spürt man sie durch Blower-Door- und Vernebelungstests auf. Die Luftdichtigkeit sollte man unbedingt schon während der Bauphase überprüfen lassen, damit undichte Stellen noch rechtzeitig beseitigt werden können.

LÜFTUNGSTIPP
Trotz aller gesetzlichen Vorgaben verursachen mechanische Lüftungsanlagen unvermeidlich Strömungsgeräusche. Sie lassen sich nur im Rahmen halten, wenn man auf höchste Qualität in der Verarbeitung achtet. Innen müssen die Luftkanäle absolut glatt sein, außerdem sollten sie möglichst große Rohrquerschnitte und keine engen Kurven haben. Für die einwandfreie Funktion der Anlage ist es außerdem wichtig, die eingebauten Filter regelmäßig auszutauschen und die Leitungen wenigstens einmal im Jahr zu reinigen. Auch wenn man im Sommer natürlich ohne Wärmeverluste über die Fenster lüften kann, ist es aus hygienischen Gründen nicht zu empfehlen, die Anlage ganz abzuschalten.


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Herr Christoph Blumenthal (Tel.: 02202 - 1249969), verantwortlich.

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