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Das Ende der Emanzipation: Die Debatte über die Demographie und die Stellung der Frau


Von Medienbüro Sohn

Thumb Bonn/München – Die Debatte über die Demographie ist Männersache. Herren fortgeschrittenen Alters, ob sie nun als so genannte Experten, Journalisten oder Bevölkerungswissenschaftler unterwegs sind, beherrschen den Diskurs. Wenn nicht gleich das ganze Abendland untergeht, dann zumindest Germanien: Klar, dass die Frauen dann wieder ein wenig an die Kandarre genommen werden müssen. Denn sie müssen verhindern, dass wir im Jahr 2300 ausgestorben sind, wie der leicht ins Moralische verfallende Demograph Herwig Birg prognostiziert. Dieses Jahr werden wir aber sowieso nicht erleben, selbst wenn wir wie die kürzlich verstorbene Aldabra-Schildkröte etwa 250 Jahre alt werden sollten. Doch so lustig ist die ganze Sache nicht. In der Süddeutschen Zeitpunkt http://www.sueddeutsche.de findet sich ein interessanter Artikel aus der Feder von Petra Steinberger, die die Rückkehr des Patriarchats als Resultat der Kinderlosigkeit befürchtet. Es ist absurd: „Kaum wird die Bewusstseinsindustrie von immer mehr Frauen okkupiert und kaum ist der deutsche Kanzlerposten von einer Frau besetzt – da mehren sich die Zeichen, dass es wieder schwieriger werden dürfe mit weiblicher Freiheit und Macht.“ Entgegen allen bisherigen Tendenzen weiblicher Emanzipation, so die Autorin, stehe in den westlichen Industriestaaten eine Art konservative Kulturrevolution an: „In dieser neuen Welt wird ein patriarchalischer Gott den Familienmitgliedern gebieten, ihren Individualismus zu unterdrücken und sich dem Vater zu unterwerfen.“ Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Und die Argumentation der Familienideologen ist angstbesetzt. Sie fürchtet den Untergang ihrer Gemeinschaft. Die Folge: Männer erklären das Fortbestehen des „weißen Mannes“ wieder zur Chefsache, „ohne viel Rücksicht auf emanzipatorische Empfindlichkeiten“. Frauen können in dieser Logik nicht mehr als „selbständige Erwerbstätige“, sondern nur noch „als emotionale und soziale Mutterpflanze“ wahrgenommen werden. Steinberger verweist auf ein historisches Vorbild: „Das Viktorianische Zeitalter war nicht zuletzt auch eine Reaktion auf die Liberalisierung der Gesellschaft, auf abnehmende Kinderzahl, auf ein schwächeres soziales Netz und auf wachsende wirtschaftliche Unsicherheiten in Zeiten der ersten Globalisierung.“ Ähnliche Tendenzen gibt es in den Vereinigten Staaten. In einem eher liberalen Staat wie Vermont kommen jährlich 49 Kinder auf 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter. In Utah, wo 71 Prozent Bush wählten, sind es 91 Kinder. Auch wenn die „Ware Frau“ knapp wird, heißt dies nicht, dass der weibliche Teil der Bevölkerung dadurch mehr Macht gewinnt. So habe der Religionssoziologe Rodney Stark herausgefunden, dass Frauen ehr in repressive Geschlechterrollen gesperrt würden, wenn Männer sie als seltene Ware betrachteten. Umgekehrt genössen Frauen umso mehr Macht und Freiheiten, je mehr sie den Männern zahlenmäßig überlegen seien. Es ist an der Zeit, dass die Frauen das Thema Demographie nicht mehr allein den Männern überlassen. Sie könnten sonst die Verlierer der Debatte über die Familienpolitik werden.


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