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Fernwandern am Israel National Trail


Von Dipl.-Ing. Univ. Christian Seebauer

Der 47 Jährige Vierkirchner Christian Seebauer hat Israel komplett ohne Geld durchwandert. Unterwegs war er dabei auf dem 'Israel-National-Trail", einem der schönsten Fernwanderwege der Welt.
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In knapp 2 Monaten (März-April) legte Seebauer, der in seiner bayerischen Heimat als Kunstmaler vor allem sozialkritische Themen in Öl auf die Leinwand bringt, dabei über 1.050 km zurück, fragte um Wasser und Brot. Gestartet ist er im Norden Israels, im Kibbuz Dan. Von dort aus folgte er den orange-blau-weißen Wegmarkierungen bis hin zur Küstenstadt Eilat am Roten Meer. Der "Shvil Israel" - wie der Wanderweg von Einheimischen genannt wird - sei dabei nie die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten sondern, wie Seebauer sagt, die Schönste. Städte vermeidet der Weg konsequent. Genauso geteerte Straßen, politische Brennpunkte und religiöse Orte.

Tourismus, wie man ihn etwa vom Jakobsweg her kennt, gibt es hier praktisch noch gar nicht. Der Israel-Trail wird hauptsächlich von jungen Leuten nach Beendigung des Militärdienstes begangen. Oder von israelischen Tagesausflüglern, die den Weg in einzelnen Etappen gehen und so oft erst nach Jahren beenden. Auf Wanderer stößt man hier derzeit eher selten.

Insgesamt besteht der Israel-National-Trail aktuell aus 49 Etappen mit einem gesamten Anstieg und Abstieg von jeweils 20.000 Höhenmetern. Das entspricht in etwa fünfeinhalb mal der Höhendifferenz Basislager - Mount Everest und zurück. Der Israel-Trail verläuft im Norden durch grüne und bewaldete Natur. Oftmals handelt es sich hier um Wälder, die durch die Organisation (KKL-JNF) Baum für Baum angepflanzt wurden. In der Nähe von Haifa trifft der Wanderweg direkt auf die Mittelmeerküste und verläuft ab Tel Aviv wieder durch grüne Natur.

Ab Arad geht es dann 400 Kilometer durch die Judäische Wüste und dann spektakulär durch die Negev-Wüste. Diese darf man sich nicht so wie die Sahara sondern als abwechslungsreiche trockene Gebirgskulisse und Kraterlandschaft vorstellen. Hier wurde Christian Seebauer von Uniprofessor Dr. Haim Berger mit kleinen Wasservorräten in einigen Nightcamps in der Wüstenlandschaft versorgt. In die Wüste darf man niemals ohne ausreichend Wasser aufbrechen oder gar andere danach fragen, sonst bringt man sich selbst und andere in Lebensgefahr, wusste Seebauer schon vor seiner Reise.

Auf die Frage, warum er ohne Geld unterwegs war, verweist der 47-jährige, darauf, dass man Glück, innere Ruhe und Zufriedenheit nicht kaufen könne. Ohne Geld sei man zwar der letzte im Glied aber die Erfahrung, Hilfe von anderen Menschen anzunehmen, dagegen unverfälscht und sehr bewegend.Die Idee zu der Wanderung ohne Geld sei ihm vor ein paar Jahren bei der Wanderung auf dem Jakobsweg - über die er auch ein Buch geschrieben hat - in Nordspanien gekommen. Während man sich im normalen Leben den Einkaufswagen füllt, ohne nachzudenken, werde in dieser Extremsituation - laut Seebauer - ein geschenkter Apfel plötzlich zu etwas ganz Besonderem. Man schätze vermeintlich Selbstverständliches wieder ganz anders ein. Eine gute Möglichkeit, sich bewusst zu werden, was einem wichtig ist und was nicht. So manches mal rührten die geschenkten Lebensmittel ihn zu Tränen.

Nicht jeden Tag traf Seebauer auf andere Wanderer und Nahrung. Kreislaufprobleme und Hunger seinen manchmal am Berg beängstigend für ihn gewesen. Manchmal sei ihm der Gedanke ans Aufgeben gekommen.Letztlich habe ihn aber immer wieder die extreme Hilfsbereitschaft der Menschen in Israel davon abgehalten. Nie - so Seebauer - habe er wirklich betteln müssen. Fast immer sei er von anderen automatisch darauf angesprochen worden, ob er genug Wasser dabei habe.

Auch die Versorgung mit einfachen Nahrungsmitteln wie Pitabrot oder einem Apfel sei in der Regel einfach gewesen. Die Hilfsbereitschaft der Menschen habe ihn aber sehr demütig und dankbar gemacht. Das ständige Annehmen fremder Hilfe und das Überwinden des eigenen Stolzes sei ihm allerdings bis zum Schluss schwer gefallen. Als kleine Dankesgeste für Wasser oder etwas Essbares ließ Seebauer die Menschen auf seiner Kleidung mit dickem Folienstift unterschreiben. Am Ende seiner Reise wurde dies offenbar zum Selbstläufer und er regelmäßig von Passanten darauf angesprochen, was man machen müsse, um auch unterschreiben zu dürfen.

Selbst die Ausrüstung hat sich Seebauer nach eigener Aussage im Vorfeld "ohne Geld" bei Freunden und Geschäftsleuten besorgt.

Die deutsche Vergangenheit sei Seebauer auf seinem Weg durch Israel nicht begegnet, sagt der Künstler aus Vierkirchen bei München. Vielmehr habe er stets den Eindruck gehabt, überall willkommen zu sein. Politik sei unterwegs niemals das Thema gewesen. Israel beurteile er als sicheres, modernes und sehr gastfreundliches Land.

Am Ende seiner Reise besuchte Seebauer noch ein Hilfsprojekt in der Negev-Wüste, wo er mit Kindern malte. Die so entstandenen Gemälde sollen demnächst versteigert werden, der Erlös wird dem Jüdischen Nationalfonds (JNF-KKL) für einen guten Zweck zur Verfügung gestellt. Auf den Web-Seiten www.israel-trail.com und www.seebauers-world.com zeigt der Künstler noch mehr über sich und seinen abenteuerlichen Weg.

Demnächst wird Seebauer seine Erlebnisse in einem Buch über den Israel Trail verarbeiten.



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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Herr Christian Seebauer (Tel.: 08139994538), verantwortlich.

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