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Mutlose Manager machen mutlose Mitarbeiter


Von Medienbüro Sohn

Buchautor Stefan Tilk über die tägliche Dosis Depression in Druckerschwärze und warum Schlappschwänze meistens Schlappschwänze führen

Thumb Bonn/Berlin – Das Online-Magazin changeX http://www.changex.de hat sich den Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft auf die Fahne geschrieben. Davon könnte Deutschland eine ganze Menge mehr gebrauchen, wenn man den Propheten Glauben schenken will, die in Talkshows und zwischen zwei Buchdeckeln immer wieder zu neuen Reformanstrengungen aufrufen. Doch die tägliche Zeitungslektüre zeigt: Die Wirklichkeit ist hiervon weit entfernt. Die Politiker wollen nach Meinung der professionellen Beobachter möglichst wenig riskieren, um möglichst wenig an Zustimmung zu verlieren. Das nennt sich dann Konsenssuche, ist aber nur die Einigung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Im Gespräch mit der changeX-Redakteurin Heike Littger liest Stefan Tilk den Unternehmern, Managern und Mitarbeitern in diesem Lande die Leviten. Tilk hat jetzt auch ein Buch vorgelegt, dass programmatisch „Mehr Mut im Management“ heißt. Der Autor frühstückt seit einiger Zeit nicht mehr, da ihm die tägliche Dosis Depression in Druckerschwärze den Appetit verdirbt. Tilk beklagt die „eklatante Mutlosigkeit, die fatale Feigheit unserer angeblichen Eliten, das völlige Fehlen von Zivilcourage sowohl beim Mann auf der Straße als auch im Management“. Keiner rappele sich angesichts der immer wieder zu vernehmenden Horrormeldungen aus der Wirtschaft auf und krempele die Ärmel auf. „Dabei bedarf es nicht viel. Keiner milliardenschweren Subventionen. Keiner hochkomplexen Reformpakete. Alles, was wir brauchen, ist schlicht und ergreifend Mut“, so Tilk, der seit Anfang 2006 Mitglied der Geschäftsleitung der Arvato Direct Services http://www.arvato-direct-services.de, einem Unternehmen des Bertelsmanns-Konzerns, ist. „Tilk hat völlig Recht“, sagt Udo Nadolski, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungshauses Harvey Nash http://www.harveynash.de. „Die bisher von der Großen Koalition vorgelegten Rezepte zur Lösung der Probleme auf dem Arbeitsmarkt, in der Gesundheitspolitik oder bei der Rente sind völlig unzureichend. Die einzige Legitimation für ein solches Elefantenbündnis ist der Mut zu großen Lösungen. In der Realität erleben wir das Gegenteil. Wenn die große Reform dann mal wieder nicht zustande gebracht wurde, entschuldigen sich die Angehörigen der politischen Elite oft mit dem Argument, mehr sei eben nicht drin gewesen. Dabei fehlt es an der nötigen Courage, auch mal etwas zu wagen und aus dem Kartell der Mittelmäßigkeit auszuscheren.“ Tilk, der auch als Dozent für Turnaround-Management sein Wissen an Studenten und Nachwuchsführungskräfte weitergibt, hält Mut für die entscheidende Tugend, um wieder aus der Misere herauszukommen. Weite Teile des Managements, der Medien, der Politik, der Verbände und der Gesellschaft wüssten gar nicht mehr, was Mut überhaupt sei: „Sie halten Mut für eine Tugend, für die man sich nichts kaufen kann.“ Der typische Manager verliere lieber seinen Job als die Zuneigung seines Vorgesetzten. Dabei müsse er gar nicht den Mut eines Helden aufbieten, um vor den Augen seines Chefs bestehen zu können. Doch schon der schlichte Entzug von Aufmerksamkeit macht aus demjenigen, der einmal aus der Reihe getanzt ist, wieder einen schmuseweichen Anpasser. Laut Nadolski ähnelt die Situation in der Wirtschaft derjenigen im Fußball: „Im Deutschen Fußball-Bund hatten jahrelang einige wenige mächtige Männer das Sagen. Nicht viel anders sieht es in der so genannten Deutschland AG aus.“ Auch Tilk meint, dass es in der Regel immer dieselben Gesichter seien, „die die Vorstands- und Aufsichtsratsposten unter sich verteilen“. Das deutsche Management schmore im eigenen Saft; das habe schon etwas Sektenhaftes an sich. Mutlose Manager machen mutlose Mitarbeiter. Um eine mutige Kultur durch alle Hierarchieebenen zu hieven, müsste man daher zwei bis drei Jahre veranschlagen. Denn die Angestellten warten lieber auf Robin Hood oder Che Guevara, bevor sie selbst etwas ändern. Denn Jahre lang wurden „Schlappschwänze“ von „Schlappschwänzen“ geführt, so die provokative These. Da dauert es ein Weilchen, bis die einzelnen Mitarbeiter den Schalter wieder auf Mut umlegen können. Wenn Tilk von den Managern fordert, sie müssten ihre Mitarbeiter auch mal überfordern, weil nur der Leistung bringe, der ständig neu herausgefordert werde, dann geht sein Konzept nicht einseitig zu Lasten der Leute in den unteren Etagen. Auch die Manager und Unternehmer mahnt er, selbständiges Denken der Mitarbeiter zu fördern: „Man kann nicht Mitarbeiter als Mitunternehmer fordern und gleichzeitig Nullfehlertoleranz predigen. Oder um es amerikanisch zu formulieren: Wer Nullfehlertoleranz predigt, provoziert eine Cover-your-ass-Mentalität“. Doch der Autor will die Menschen nicht mutlos entlassen, sondern Mut machen. Es komme darauf an, die Mehrheitsverhältnisse zu ändern. Es gehe darum, die „renitenten Mutlosen in die Minderheit zu drängen, sie auf ihren Platz in den hintersten Reihen zu verweisen“. Immer werde es Jasager, Abnicker oder Bedenkenträger im Management geben. Wer ihnen kampflos das Feld überlässt, hat schon verloren.


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