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Mediziner fordern verstärkten Einsatz von Telekardiologie


Von Medienbüro Sohn

Bessere Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Thumb Düsseldorf/Mannheim, www.ne-na.de - Mit dem Einsatz moderner Telemonitoring-Systeme, bei denen Sensoren am Körper des Patienten rund um die Uhr lebenswichtige Daten wie Herzschlag und Blutdruck kontrollieren und bei Abweichungen Alarm auslösen, ließen sich die Ausgaben für bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 50 Prozent senken. Das ist die Kernaussage eines Positionspapiers, das der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) http://www.vde.org. Als Ursache von nahezu der Hälfte aller Todesfälle stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor an der Spitze der Volkskrankheiten; rund 1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland daran, weit mehr als an Krebs und Rheuma. Für ihre Behandlung werden im Schnitt mehr als 35 Milliarden Euro jährlich aufgewendet. Laut der VDE-Analyse betragen die durchschnittlichen Gesamtkosten der Therapie einer chronischen Herzinsuffizienz mit telemedizinischer Begleitung bei einer Erfolgsrate von 75 Prozent 3065 Euro; dagegen schlage die Behandlung ohne Telemonitoring mit 6397 Euro bei einer Erfolgsquote von 59 Prozent zu Buche. „Die chronische Herzinsuffizienz ist die einzige Herzerkrankung mit wachsender Inzidenz. Jährlich ist mit rund 200.000 Neuerkrankungen zu rechnen“, so die Feststellung von Professor Berndt Lüderitz vom Bonner Universitätsklinikum beim Symposium der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) http://www.dgk.org in Mannheim. Fatal sei dabei das mangelnde Wissen über die Erkrankung und das Fehlverhalten des Patienten. „Von einer leitliniengerechten Therapie dieser Patienten, insbesondere auch was die richtige Therapie mit Medikamenten anbelangt, kann keine Rede sein. Dies führt in der Konsequenz zu einer überdurchschnittlich häufigen Rehospitalisierung dieser Patienten und ist bei Aufwendungen von jährlich rund 1.5 Milliarden Euro allein für den stationären Bereich ein massiver Kostentreiber“, kritisierte Professor Christoph Nienaber von der Universität Rostock, in seinem Vortrag bei der DGK-Frühjahrstagung. Die Lösung liege nach Ansicht von Dr. Christian Zugck vom Universitätsklinikum Heidelberg auf der Hand: Er fordert eine konsequente Umsetzung des Betreuungsprogramms, das bereits erfolgreich an der Universität Heidelberg eingeführt wurde. Seit Jahren schon bevorzugen die Heidelberger einen koordinierten, multidisziplinären Ansatz unter Einbeziehung von Klinik, niedergelassenem Facharzt und Hausarzt und setzen Telemedizin als zentrales Service- und Informationsinstrument ein, das den Informations- und Datenfluss zwischen Patient, Krankenhaus und niedergelassenem Arzt steuert und optimiert. Die von Zugck präsentierten Ergebnisse dokumentierten, dass die tägliche Erfassung gesundheitsrelevanter Messparameter und die konsequente Befolgung von Behandlungspfaden eindeutig zu einer substantiellen Verbesserung der medizinischen Versorgungsqualität führen. Die Akzeptanz bei den Patienten sei dabei enorm, so Professor Hans-Georg Gemünden vom Lehrstuhl für Innovationsmanagement der TU Berlin. Bei über 80 Prozent der Patienten steige das Gefühl der Sicherheit, im Notfall verringere schnelle Hilfe das individuelle Risiko, die Ängste nehmen deutlich ab. Die vorliegenden Daten belegen, dass durch den Einsatz der Telemedizin bei chronischer Herzinsuffizienz „die Zahl der Notfalleinsätze, Klinikeinweisungen und Arztbesuche drastisch verringert wird und damit die jährlichen Gesamtkosten für die Betreuung eines einzelnen herzinsuffizienten Patienten auf etwa die Hälfte reduziert werden können", erklärte Professor Harald Korb, Ärztlicher Direktor der Personal HealthCare Telemedicine Services GmbH http://www.phts.de. "Wir sehen, dass etwa 50 Prozent der Notarzteinsätze eigentlich nicht notwendig gewesen wäre." Umgekehrt werden akute kardiovaskuläre Ereignisse häufig zu spät bemerkt, und das ohnehin kurze Zeitfenster der Behandlung schließt sich vor einer medizinischen Intervention. Rund 30 Prozent der Patienten, die in Deutschland einen Herzinfarkt erleiden, sterben noch vor ihrem Eintreffen in der Klinik, zumal Herzinfarkte gehäuft am Morgen nach dem Aufstehen auftreten. Hier könne Telemonitoring helfen, die Spanne bis zur Ersthilfe stark zu verkürzen. Der VDE beziffert das Potenzial zur Einführung von Telemonitoring-Systemen auf rund 450.000 Patienten pro Jahr. Weil die flächendeckende Einführung der Systeme bisher an der fehlenden Kostenerstattung seitens der Krankenkassen und dem bislang nicht verabschiedeten Präventionsgesetz scheitert, fordert der Verband die zügige Verabschiedung des Gesetzes. Sie sei auch nötig, um die global führende Stellung der deutschen Telemedizin zu erhalten. „Erforderlich bleibt, für die Akteure die notwendigen Anreize zu schaffen, die einkommensabhängigen Beiträge und die damit verbundenen Ressourcen zum Wohle des Patienten einzusetzen. Das bedeutet auch, dass mehr Wettbewerb zwischen den Krankenversicherungen einerseits und zwischen den Leistungserbringern andererseits ermöglicht werden muss. Die Politik hat zu entscheiden, ob die Leistungskataloge der GKV oder besser das gesamte Gesundheitssystem neu gestaltet werden sollen“, so Johannes Dehm, Geschäftsführer der VDE-Initiative Mikromedizin und Projektkoordinator des Arbeitskreises Telemedizin/Disease-Management. „Den Herausforderungen des Gesundheitswesens kann in Zukunft nur mit innovativen Lösungen begegnet werden. Die Zeit ist reif, die Telemedizin als wesentlichen Bestandteil neuer Behandlungskonzepte in flächendeckendem Maßstab umzusetzen und in den entsprechenden Leitlinien der Fachgesellschaften festzuschreiben. Dies garantiert eine stringentere Orientierung an Leitlinien und definierten Behandlungspfaden und wird über eine verbesserte Compliance zu einer weiteren Steigerung in der Qualität der medizinischen Versorgung führen, so das Fazit von Professor Bernhard Rauch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz- Kreislauferkrankungen DG für Prävention und Rehabilitation http://www.dgpr.de, bei der Mannheimer Konferenz. Onlinemagazin NeueNachricht http://www.ne-na.de/

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