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Wenn der Roboter zum Skalpell greift - Neuer Informatikstudiengang erforscht die Medizin der Zukunft


Von Hochschule Reutlingen, Fakultät Informatik

Wie sieht die Zukunft der Medizin aus, welche Rolle spielt der Mensch und welche der Computer? Am Studiengang Medizinisch-Technische Informtatik in Reutlingen wird nach Antworten gesucht.
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Reutlingen. Wie sieht die Zukunft der Medizin aus, welche Rolle spielt der Mensch und welche der Computer? Seit drei Jahren beschäftigen sich an der Hochschule Reutlingen jungen Menschen mit diesen und anderen medizinischen IT-Fragen im Studiengang Medizinisch-Technische Informatik an. Im Fokus stehen dabei IT Lösungen in der Medizin. Studieninhalte sind Softwarelösungen für medizinische Geräte, Datenverarbeitung oder auch Prozesssteuerung in der Medizin.
Heute wird in nahezu allen Geräten die "Intelligenz" bzw. der wesentliche Teil des Mehrwerts durch Computerprogramme - Produkte der Informatik - geschaffen. Eine Entwicklung die unsere Medizin in Zukunft nachhaltig weiter verändern wird und dazu führte, dass an der Hochschule Reutlingen vor drei Jahren der Studiengang Medizinisch-Technische Informatik eingerichtet wurde.

Erleben werden wir diese Veränderungen zum Beispiel wenn wir uns für eine Untersuchung oder Operation ins Krankenhaus begeben. Die Abläufe von der Aufnahme über die Untersuchung bis hin zur Operation und der Nachsorge werden mehr und mehr durch Computerprogramme gesteuert und damit auch standardisiert
Den Patienten in diese Prozesse richtig einzubinden, auch mit seinen Ängsten und Bedürfnissen, wird eine der Herausforderungen sein, der sich IT-Spezialisten zu stellen haben, wie sie an der Hochschule Reutlingen am Studiengang Medizinisch-Technische Informatik ausgebildet werden. Denn die IT Spezialisten der Medizinisch-Technischen Informatik in Reutlingen entwerfen die "Pläne" nach denen in Zukunft die Abläufe in einem Krankenhaus gesteuert werden.
Aus gesundheitsökonomischer Sicht ist es sinnvoll, klinische Prozesse weitgehend zu vereinheitlichen und sie möglichst schlank zu gestalten. Dem gegenüber stehen der Wunsch des Patienten nach individueller Behandlung sowie die tatsächlich deutlich unterschiedlichen Eigenschaften eines erkrankten Menschen. Beides zu verbinden wird eine der zentralen Aufgaben der zukünftigen Medizin sein.
Auf den ersten Blick eine Quadratur des Kreises. Dem Wunsch nach Standardisierung wird durch die Einführung sogenannter "Patientenpfade" Rechnung getragen werden: Dabei werden für bestimmte Patientengruppen in einem Krankenhaus festgelegt, wie Diagnostik und Behandlung ablaufen. Der gesamte Behandlungsprozess wird dabei in einem klinischen Informationssystem abgebildet und ermöglicht so eine gleichbleibend gute Behandlungsqualität. Letztlich handelt es sich dabei um eine Optimierung von Arbeitsprozessen durch IT gesteuerte Systeme, wie wir sie heute in fast jeder Firma vorfinden. Der Einzige aber wichtige Unterschied. Die Programme müssen flexibler sein, um auf den einzeln Patienten eingehen zu können.

Trotzdem wird auch das Krankenhaus der Zukunft nicht zu einer reinen Gesundheitsfabrik in dem der Mensch nur noch eine Nummer ist. Denn die zunehmende Durchdringung der Medizin durch Informationstechnologieerlaubt es, Behandlungsstrategien individuell für einen Patienten auszuwählen. So ist es beispielsweise bei Tumorpatienten essentiell wichtig, die zu Tumorgewebe und -lokalisation passende Behandlungsstrategie zu wählen. Dadurch kann die Erfolgsrate der Behandlung signifikant erhöht werden. Den medizinischen Wunsch nach individualisierter Medizin und den ökonomischen Wunsch nach standardisierter Behandlung sinnvoll zusammen zu bringen wird eine der Herausforderungen der kommenden Jahre sein.


Ähnlich tiefgreifend werden die Änderungen durch den Einsatz immer neuer Geräte sein. Auch auf diesem Feld lehren und forschen die Informatiker an der Hochschule Reutlingen. Bereits heute sind wir in der Lage, mittels Computer- und Magnetresonanztomographie dreidimensionale Abbilder des menschlichen Körpers mit einer Auflösung von weniger als 0,5 mm in jeder Raumrichtung zu erstellen. Solche Bilddaten werden mittels Methoden der medizinischen Bildverarbeitung aufbereitet, relevante Strukturen (Tumoren, Gefäße, Knochen, sonstiges Gewebe) werden bestimmt und daraus werden dreidimensionale Modelle der zu behandelnden Region erstellt. Auf Basis dieser Modelle können dann optimale Behandlungsstrategien bestimmt werden.
In Zukunft werden wir aber nicht nur erleben, dass IT-gesteuerte Systeme dem Arzt Informationen liefern. In immer mehr Fällen werden Computer und Roboter die Operation unterstützen übernehmen. Auch hier gibt es vergleichbare Entwicklungen in der Industrie. In Autos sind Systeme, wie etwa Abstandhalter, Fahrspurassistenten oder Einparkhilfen selbstverständlich. Diese Assistenzsysteme kontrollieren und waren uns vor Fehlern oder übernehmen, wie die Einparkhilfe, ganz bestimmte Aufgaben. Die Kontrolle dieser Systeme bleibt aber beim Fahrer.
Ähnliche Entwicklungen wird es auch in der Medizin geben. Auch hier werden Assistenzsysteme den Chirurgen bei einem Eingriff unterstützen. Die Kontrolle liegt aber, ähnlich wie beim Autofahrers, beim Chirurgen. So können Fehler verringert werden, das Risiko einer Operation sinkt. Derzeit existierende Systeme sind jedoch meist noch sehr klobig und auf sehr spezielle Anwendungsfelder spezialisiert. Von neuartigen Forschungsprototypen erhofft man sich deutlich höhere Flexibilität und bessere Kooperation mit dem menschlichen Team.

Und genau auf diesen Punkt kommt es auch bei der Ausbildung von jungen Menschen im Studiengang Medizinisch-Technische Informatik an der Hochschule Reutlingen an. Technologische Entwicklungen erlauben immer präzisere Eingriffe in den menschlichen Körper, die Grenzen des technologisch und medizinisch Machbaren werden immer weiter verschoben. Fast alle Bereiche im Gesundheitswesen werden nach und nach durch Computer und IT Lösungen bestimmt. Das Krankenhaus der Zukunft mag technologisch eine Gesundheitsfabrik sein. In der Kommunikation muss es hingegen höchst menschlich bleiben. Hier Lösungen zu finden ist eine die Kernaufgaben eines Medizin-IT-Spezialisten, die am Studiengang Medizinisch-Technische Informatik an der Hochschule Reutlingen ausgebildet werden.

Das Studium der Medizinisch-Technischen Informatik in Reutlingen vermittelt die notwendigen Informatik-Grundlagen, aber auch das medizinische Kontextwissen. Hinzu kommen klinische Projekte und Praxisphasen, damit die Studierenden das medizinische Umfeld kennenlernen. Durch die interdisziplinäre Ausbildung und die hohe Nachfrage nach IT-Spezialisten in der Medizin, Deutschland ist hier Weltmarktführer, sind die Berufsaussichten exzellent. Der Bachelor Medizinisch-Technische Informatik an der Hochschule Reutlingen dauert sieben Semester und kann mit dem anschließenden Masterstudium "Human-Centered Computing vertieft werden.


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Herr Alfred Siewe-Reinke (Tel.: 07121 271 4052), verantwortlich.

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