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Schmerzfrei messen: Hongkonger Unternehmen entwickelt nicht-invasives Blutzuckermessgerät für Diabetiker


Von Hong Kong Trade Development Council

Das Blutzuckermessgerät "Kiss & Tell" des Hongkonger Unternehmens "eNano Health" macht das Messen des Blutzuckerspiegels mittels einer Speichelprobe künftig für bestimmte Gruppen deutlich einfacher.
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Bei diesem Testverfahren kann innerhalb von fünf Minuten bestimmt werden, ob der Blutzuckerwert sehr hoch, hoch oder normal ist. Die Nutzer können außerdem die Testergebnisse als Fotos in einer Cloud abspeichern, die dann mit Gesundheitsdienstleistern und Familienmitgliedern geteilt werden können.

Das Gerät sei besonders geeignet für Patienten mit Typ-2-Diabetes, aber auch hilfreich für Personen, für die das Risiko einer Diabeteserkrankung bestehe, erklärt der wissenschaftliche Leiter des Unternehmens, Patrick Leung. Er gründete die Firma zusammen mit seiner Frau Winnie Lun. 2014 erhielt eNano Health während der "International Exhibition of Inventions of Geneva" eine Goldmedaille für seine Innovation.

Sie entstand während das Unternehmen am "Incu-Bio Science Park Incubation Programme" der Hong Kong Science and Technology Parks Coperation teilnahm. Das vierjährige Programm unterstützt die Teilnehmer finanziell, stellt ihnen Büroräumlichkeiten zur Verfügung und gibt Hilfestellung bei Unternehmensfragen.

Über 30 Jahre hatte das Unternehmerpaar in den USA gearbeitet, bevor es 2011 nach Hongkong zurückkehrte. In den USA hatten beide die voneinander unabhängigen, wissenschaftlichen Forschungsunternehmen Pacific Medical Communications, Inc. und Pacific Image Communications Ltd. gegründet. Ersteres entwickelte die Software "SuperEMR" zur Datenspeicherung in Krankenhäusern.

"Als wir damals nach Hongkong kamen, erfuhren wir, dass der Hong Kong Science and Technology Park ein sehr gutes Förderprogramm für Existenzgründer im Bereich der Biotechnologie anbot. Da wir gerade erst aus den USA kamen, kannten wir niemand und die finanzielle Unterstützung half uns sehr beim Start", erzählt Lun, die für den Geschäftsbetrieb verantwortlich ist. So musste das Unternehmen etwa für seine Büroräumlichkeiten ein Jahr lang keine Miete und für die drei Folgejahre nur die Hälfte bezahlen. "Man stellte uns auch ein Nasslabor für biotechnische Arbeiten zur Verfügung. So etwas kann man normalerweise nicht überall mieten. Selbst in den USA ist diese Ausstattung eher selten zu finden." Nach Abschluss des Programms bleibe das Unternehmen auch weiterhin im Hong Kong Science and Technology Park, so Lun, da es dort viele Synergien mit anderen Firmen nutzen könne.

Als Teilnehmer des Inkubationsprogramms hatte das Unternehmen zudem Anspruch auf einen Zuschuss von umgerechnet 516.000 USD, der für die Anschaffung spezieller Geräte und Ausstattungsgegenstände beantragt werden konnte. "Zugang zu den nötigen Apparaturen zu haben, ist im Feld der Nanotechnologie unerlässlich. Für den Erwerb einer dringend benötigten Maschine bekamen wir innerhalb eines Tages die Rückmeldung."

Auch habe man wertvolle Kontakte im Hong Kong Science and Technology Park geknüpft. "Wir lernten dort viele Personen aus dem Marketing, der PR und Wirtschaftsförderung kennen, die uns unterstützt und zahlreiche Tipps gegeben haben. Sie ermutigten uns auch, nach Genf zu gehen und am dortigen Wettbewerb teilzunehmen."

Das zentrale Forschungsgebiet des Unternehmens ist die Nanotechnologie, aber das Blutzuckermessgerät "Kiss & Tell" nutzt eher atypisch eine Low-Tech Lösung: In eine einfache Kassette wird ein Teststreifen aus Papier eingelegt und anhand einer Speichel- statt einer Blutprobe der Glukosespiegel gemessen. eNano Health entschied sich für die Speichelprobe, da das Material leichter verfügbar ist als Schweiß, Tränenflüssigkeit oder Urin.

"Kiss & Tell" sei eine erschwingliche Alternative für Nutzer, die ihren Blutzuckerwert relativ häufig bestimmen müssen, erklärt Lun. Der Test helfe dabei, zu verstehen, welchen Einfluss der eigene Lebensstil auf das Glukoselevel hat. Außerdem könne er den Nutzer dazu anregen, sein Essverhalten zu regulieren.

Derzeit ist "Kiss & Tell" über Happy Retired erhältlich, ein Unternehmen, das ebenfalls im Hong Kong Science and Technology Park sitzt. Die Social-Media-Webseite des Unternehmens und die App bieten Jobangebote, Aktivitäten und Informationen zum Thema Gesundheit für Pensionäre und zukünftige Ruheständler. Zudem befindet sich eNano Health derzeit im Gespräch mit Pharmazieketten in Großbritannien und den USA, darunter eine der größten des Landes. Eine Übernahme des Produktes in das Sortiment einer Apotheke würde für das Unternehmen mit derzeit fünf Angestellten einen großen Schritt nach vorn bedeuten. "Es geht dabei nicht nur um den Verkauf des Produktes, sondern auch um die Entwicklung einer geeigneten Infrastruktur – aber solche Probleme lösen wir gern", sagt Lun.

Abgesehen von der Verpackung, die vom chinesischen Festland kommt, wird "Kiss & Tell" in Hongkong hergestellt. "Wir sind gerade dabei, auch die Verpackungsproduktion zurück nach Hongkong zu verlagern, damit wir die Qualität besser kontrollieren können. Unser Ziel ist es, die komplette Produktion in Hongkong zu haben. Hier ist das Produkt entstanden und hier wollen wir es auch weiterentwickeln", betont Lun.

Eine der größten Herausforderungen bei der Markteinführung des Produktes war für eNano Health, die Leute davon zu überzeugen, dass eine einfache Speichelprobe den genauen Blutzuckerwert bestimmen kann. Obwohl die Glukosemenge im Speichel geringer ist als im Blut, hängt die Glukosekonzentration im Speichel eng mit der Konzentration im Blut zusammen.

Lun ist überzeugt, dass das einfach zu handhabende und nicht-invasive "Kiss & Tell"-Gerät das Potential besitzt, die Blutabnahme zur Bestimmung des Blutzuckerwertes abzulösen. Nicht geeignet ist es für Typ-1-Diabetiker und Patienten, die Insulin spritzen.

"Diabetes ist eine chronische Krankheit mit hohen Behandlungskosten, aber im frühen Stadium noch gut heilbar. Mit "Kiss & Tell" möchten wir deshalb auch einen gesunden Lebensstil mit guter Ernährung und Bewegung fördern", sagt Lun. Das Unternehmen arbeite zudem an einer Verbesserung des Produkts: "Wir überlegen, eine elektronische Version des Tests zu entwickeln, bei der – im Vergleich zum jetzigen Papierstreifentest – ein Lecken über die Testoberfläche ausreichen würde."

Während sich das Unternehmen auf die weitere Markteinführung von "Kiss & Tell" vorbereitet, ist man gleichzeitig an der Gewinnung von Investoren zur Unterstützung künftiger Forschungsvorhaben interessiert. "Wir entwickeln nanobasierte Sensoren, die beim Auftreten von Erkältungssymptomen identifizieren, ob es sich um einen normalen Virus oder um einen ernsteren Infekt handelt", berichtet die Unternehmerin. Ein kleiner Tropfen Blut oder Speichel reiche aus, damit diese Sensoren auch Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, HIV, Tuberkulose und H1N1 diagnostizieren können. "Wie auch bei "Kiss & Tell" geht es uns darum, Patienten die Möglichkeit zu geben, ihren Gesundheitszustand Zuhause selbst zu überwachen."



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