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Neuer Befundbogen für sexualisierte Gewalt in Hessen


Von Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt

Die Neuauflage des hessischen Dokumentationsbogens „Dokumentation und Untersuchung bei sexualisierter Gewalt“ soll Befunderhebung, Spurensicherung sowie die Versorgung der Patientinnen bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt optimieren und die Ergebnisse „g

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Gewalt gehört nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den größten Gesundheitsrisiken von Frauen weltweit. Eine von drei europäischen Frauen erlebt demnach mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. In Deutschland haben rund vierzig  Prozent der Frauen ab sechszehn Jahren diese Erfahrungen schon einmal machen müssen.

 

Wenn eine Frau in Hessen nach einer Vergewaltigung Anzeige erstattet, wird sie von der Polizei in ein Krankenhaus gebracht und dort versorgt, eventuelle Spuren werden gesichert. Bereits seit zehn Jahren folgt die Untersuchungsroutine in Hessen einem einheitlichen Muster mit der ärztlichen Dokumentationshilfe „Befunderhebung, Spurensicherung, Versorgung bei Verdacht auf sexualisierte Gewalt“, die das Hessische Ministerium für Soziales und Integration 2007 mit Beteiligung vieler Sachverständiger herausgegeben hatte, um eine solide und gerichtsfeste Dokumentation zu ermöglichen. „Unser Dokumentationsbogen versteht sich als hilfreiche und systematische Anleitung für untersuchende Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern und niedergelassenen Praxen, die ihre Patientinnen und auch Patienten nach der sehr belastenden Gewalteinwirkung, die sexualisierte Übergriffe immer bedeuten, einfühlsam unterstützen wollen“, so der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner.

 

Die hessische Dokumentationshilfe wurde nun federführend von der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt optimiert und um eine weitere Zugangsstruktur ergänzt. Somit bietet der Bogen nun auch Unterstützung, wenn die Frauen nach einer Vergewaltigung medizinisch versorgt werden möchten, ohne dass sie diese zuvor angezeigt haben. „Wenn Frauen die Tat zu einem späteren Zeitpunkt dann doch anzeigen wollen, können Befundbogen und gesicherte Spuren vor Gericht sehr wertvoll sein“, so Angela Wagner von der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt.

 

„Mit der erneuten Unterstützung von mehr als 40 Institutionen und Einzelpersonen war es möglich, eine wertvolle Neuauflage unseres Dokumentationsbogens zu schaffen, die auch vor Gericht Bestand hat und belastbar ist“, so Sozialminister Grüttner. „Als Hessischer Gesundheitsminister ist es mir ein besonderes Anliegen, zu einer guten Versorgung von gewaltbelasteten Patientinnen und Patienten durch in der Praxis erprobte und wissenschaftlich überprüfte Instrumente für die Ärzteschaft beizutragen. Es freut mich besonders, dass schon die erste Auflage dieser Dokumentationshilfe als Grundlage für Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe gedient hat und in das Qualitätsmanual der Bundesärztekammer und Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2012 aufgenommen wurde.“

 

Verbesserungsvorschläge der angewandten Praxis sowie wissenschaftliche Erkenntnisse wurden berücksichtigt. Der Dokumentationsbogen ist nach den Gesichtspunkten einer optimalen Spurensicherung aufgebaut. Damit weicht er zwar vom üblichen Vorgehen einer Untersuchung ab, gewährleistet aber gleichzeitig eine adäquate Notfallversorgung, ohne wichtige Spuren dabei zu vernichten. Der Bogen erhält zudem eine Vorlage für einen Arztbrief und Informationsmaterialien für die betroffenen Frauen.

 

Die Überarbeitung und Neugestaltung der Dokumentation erfolgten im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Der Frauennotruf Frankfurt wurde bei der neuen Ausgestaltung des Dokumentationsbogens u.a. vom Berufsverband der Frauenärzte, der Landesärztekammer Hessen, dem Deutschen Ärztinnenbund, dem Landeskriminalamt, den Instituten für Rechtsmedizin in Frankfurt und Gießen, der Frankfurter Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei, der Koordinierungsstelle Signal e.V. aus Berlin sowie weiteren Sachverständigen auch über die Landesgrenzen hinaus aus Staatsanwaltschaft, Rechtsmedizin, Ärzteschaft, Anwaltschaft und anderen Beratungsstellen unterstützt.

 

Der Dokumentationsbogen bildet in Verbindung mit einem Spurensicherungskit die Basis für die notfallmäßige Betreuung von Patientinnen und Patienten, die Opfer von sexualisierter Gewalt wurden. Der neue Dokumentationsbogen sowie weitere Informationen für Kliniken und Arztpraxen stehen hier online zur Verfügung.

 

 



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