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Ein weißer Fleck auf der Landkarte...


Von awen Redaktion & Autorenteam

Internationaler Tag der Pressefreiheit 2017

Ein unerforschtes, unentdecktes Gebiet - das versteht man normalerweise unter einem weißen Fleck auf der Landkarte. Wenn es um Pressefreiheit geht, stehen weiße Gebiete auf der Weltkarte für ganz andere Werte: Aufgeschlossenheit, Freiheit, Demokratie. Wie gut, dass Deutschland eine weiße Weste hat – aber: Wer darf sie eigentlich tragen? Was passiert, wenn Unternehmen plötzlich Medien werden?
Thumb Ein unerforschtes, unentdecktes Gebiet - das versteht man normalerweise unter einem weißen Fleck auf der Landkarte. Wenn es um Pressefreiheit geht, stehen weiße Gebiete auf der Weltkarte für ganz andere Werte: Aufgeschlossenheit, Freiheit, Demokratie. Wie gut, dass Deutschland eine weiße Weste hat - aber: Wer darf sie eigentlich tragen? Was passiert, wenn Unternehmen plötzlich Medien werden?

Die Letzten werden die Ersten sein - so sagt man in einer alten Volksweisheit. In puncto Pressefreiheit mag das sogar stimmen: während angelsächsische Länder schon im 18. Jahrhundert Pressefreiheit erwirkt und kontinuierlich weiterentwickelt haben, zeigt sich Deutschland als echter Spätzünder. Erst mit der Märzrevolution 1848 wurde die Pressefreiheit in Deutschland eingeführt. Die galt für alle gedruckten, redaktionellen Werke - und damit hauptsächlich für Zeitungen. Ende des 19. Jahrhunderts gab es immerhin 3500 verschiedene Zeitungen - top Auflagezahlen um die 400.000 Exemplare. Der Markt heute dagegen ist kaum überschaubar: Tageszeitungen, Fernsehsender, Radiostationen, Magazine, Blogs, Youtube-Channels, etc. - und davon haben einzelne schon eine größere Reichweite als 400.000 Empfänger (siehe Bild bei Facebook: 2,3 Mio Fans). Doch ganz abseits der klassischen Medien tummeln sich weitaus mehr Player auf dem Markt: Unternehmen wie Coca Cola, Mercedes und Co haben längst Ihre eigenen Kanäle - und beachtliche Reichweiten damit. Was ist mit denen? Gelten sie auch als Presse?

Mal wieder ein Spätzünder

Es gibt kaum ein Unternehmen, das keinen Social Media Kanal betreut. Sogar die Bundesregierung twittert und postet. Interessanter Weise kommt ausgerechnet an dieser Stelle die Debatte auf, ob das Internet als Rundfunk betrachtet werden sollte - denn dann würde das Gebot der Staatsferne gelten. Heißt also: Die Bundesregierung dürfte nicht mehr als "Medium" auftreten. Fakt ist: Sie tut es. Und das liegt vor allem daran, dass in Sachen "redaktionelle Inhalte im Internet" zwar gewisse Regeln herrschen (Impressumspflicht usw.), aber noch immer noch nicht abschließend geklärt ist, wer man eigentlich ist, wenn man hier kommuniziert: Presse? PR? Werbung? Marketing? Und ganz ehrlich: Neben all der juristischen Verwirrung sind sich Unternehmen oft nicht mal bewusst, in welcher Zwitterposition sie gerade stehen. Ein Zustand, der in Anbetracht der wachsenden Möglichkeiten und Relevanz von eigenen Kanälen schnellsten geklärt werden müsste. Dieser Meinung ist auch Hagen Stoll, Experte für Consultative Marketing.

"Die grundsätzliche Unterstellung ist ja, die Presse sei objektiv, unmanipulativ und ohne eigennützige Intention, währendUnternehmen nur den Verkaufserfolgim Sinne haben, wovor die Gemeinschaft geschützt werden muss. Interessanterweise gibt es heute von Nicht-"Presse"-Unternehmen gesteuerte Medien, die sehr objektiv kommunizieren - und dabei völlig unabhängig von verkauften Auflagen oder Einschaltquoten. Hier müssen wir dringend umdenken."

Brand Broadcasting - eine Chance für die Meinungsvielfalt

Wenn ein Unternehmen kommuniziert, schwingt oft der Verdacht der Werbung mit: "Die wollen mir doch eh nur wieder irgendwas andrehen!" Unternehmen wie Coca Cola und Co. haben jedoch längstens Blogs, die über ihre Produkte hinaus die Themen ihrer Zielgruppen im Focus haben. Artikel zu unterschiedlichen Themen - und nein, am Ende ist nicht ein "Jetzt eine Coke kaufen" - Button! Fällt das also nur nicht unter "Presse-" bzw. "Medienfreiheit" weil der Absender Coca Cola ist? Die BBC hat vergangenes Jahr genau über diese Art von "Blogs"/"Kanäle" eine Studie erstellt. Das erstaunliche Ergebnis: 64 Prozent der Testpersonen lasen gerne diese Art von Content, solange klar war, welche Marke dahintersteckt. 59 Prozent empfanden diese Art von Marketing als informativ, 55 Prozent stuften es als interessant ein und 57 Prozent würden die Inhalte sogar teilen.

"Es darf doch nicht wahr sein, dass Models und Promis in Werbespots gegen Geld alles vorgaukeln dürfen und in Markenmedien ernsthafte Expertenzum Beispiel zu Gesundheitsthemenin ihren Inhalten beschränkt werden."

Tag der Pressefreiheit - lieber Tag der Medienfreiheit?

Wenn Zeitungen oder TV-Sender starke Anzeigen- und Werbekunden haben, sprechen viele Kritiker hier von Beeinflussung der redaktionellen Inhalte. Ganz nach dem Motto: Niemand beißt die Hand, die einen füttert. In einem Rundfunkrat sitzen ebenso "hohe Tiere" aus Wirtschaft und Politik. Vermutlich wird auch hier mehr gekuschelt als gebissen. Die Frage ist also: Sind Unternehmen, die zu Medienmachern werden tatsächlich weniger "Presse" als als die herkömmlichen Medien? Natürlich sind auch hier Zwänge. Erfolg, wirtschaftliches Wachstum, Image - das spielt hier ebenso eine Rolle wie im Kampf gegen schwindende Reichweiten und Zuschauerzahlen und das allgemeine Zeitungssterben. Doch wenn man es positiv sehen würde - und Pressefreiheit neu ausrichten würde, mit all den Rechten und Pflichten - könnte Brand Broadcasting, Brand Journalism und sonstige gut gemachte Kanäle von Unternehmen dazu beitragen, dass es noch mehr Vielfalt und Informationsmöglichkeiten in einem Land gibt. Denn wenn der Politik einer die Stirn bieten kann - dann doch wohl die Wirtschaft... für mehr weiße Flecken auf der Landkarte.... Kontakt
awen Redaktion & Autorenteam
Sarah Elsser
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