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Das Sigma der Psychotherapie


Von neuroCare Group GmbH

Was geht in den Suchenden vor?

Viele psychisch erkrankte Menschen erfahren aufgrund ihrer Störung Stigma und Diskriminierung im privaten und beruflichen Raum. Dies ist mitunter auch ein Grund, weswegen sie sich zunächst keine psychotherapeutische Hilfe suchen. Aber wie wirkt sich Motivation...
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München, 11.01.2019 (PresseBox) - Viele psychisch erkrankte Menschen erfahren aufgrund ihrer Störung Stigma und Diskriminierung im privaten und beruflichen Raum. Dies ist mitunter auch ein Grund, weswegen sie sich zunächst keine psychotherapeutische Hilfe suchen. Aber wie wirkt sich Motivation trotz des bestehenden Stigmas auf die Suche nach Psychotherapie aus? Dieser Frage wurde mit elf Interviews (u.a. mit Psychologischen Psychotherapeuten, ehemaligen Patienten) nachgegangen. Es konnte unter anderem herausgefunden werden, dass bei der Suche nach Psychotherapie die Erwartungsemotion „Hoffnung“ sowie das Bedürfnis nach Sicherheit eine zentrale Rolle spielen. Psychotherapiesuchende Personen erhoffen sich einerseits Linderung ihres Leidens. Anderseits haben sie aufgrund häufigen Unwissens Angst vor der Psychotherapie. Dem wirken Kontrolle und Orientierung in Form von selbstständigen oder fremden Interventionen entgegen, die den Therapiesuchenden das Gefühl von Sicherheit zurückgeben. Meist überwiegt die Hoffnung auf Linderung des Leidensdrucks, dass Hilfesuchende den Gang zur Psychotherapie wagen.

Der Gang zur Psychotherapie: Was geht in den Suchenden vor?

Wenn Menschen sich in psychotherapeutische Behandlung begeben möchten, fürchten viele ein damit verbundenes negatives Stigma und erschweren sich damit die benötigte Hilfe anzunehmen. Was genau denken Psychotherapeuten und Personen ohne psychologisches Fachwissen bzw. Patienten darüber?

Wie Unwissenheit und Angst den Schritt zur Psychotherapie verhindern

In elf halb-strukturierten Interviews wurden verschiedene psychologische Psychotherapeuten sowie Heilpraktiker und Personen ohne psychologisches Fachwissen bzw. Patienten zu ihrer Einschätzung über die Psychotherapie befragt.

Dabei stellte sich sehr eindeutig heraus, dass viele Hilfesuchende über ein mangelndes Wissen bzw. falsches Vorstellung über die Psychotherapie verfügen. So wird Psychotherapie häufig negativ mit den Begriffen „auf die Couch müssen“, „verrückt“, „Zwangsjacke“ oder dem Film „Einer flog über das Kuckucksnest“ assoziiert, die entsprechend abschreckend wirken und der aktiven Suche nach psychotherapeutischer Hilfe entgegenwirken. Psychotherapie wird daher häufig mit der geschlossenen Psychiatrie assoziiert bzw. verwechselt, in welcher die eigene Autonomie und Selbstwirksamkeit drastisch reduziert ist. So wird befürchtet, dass mit dem Gang zur Psychotherapie die Kontrolle über die eigene Person und das selbstständige Handeln abgegeben wird. Das mangelnde bzw. falsche Wissen und die damit verbundenen Befürchtungen führen zu unterschiedlichsten Ängsten. Zusammenfassend sind es Ängste, die entweder im Zusammenhang mit der Gesellschaft oder dem Selbst genannt wurden. Beispielsweise wurden die Angst vor dem Unbekannten, die Angst vor Schwäche, die Angst vor negativer Bewertung, die Angst vor dem Versagen, die Angst vor der Offenlegung eines Tabu-Themas, die Angst vor dem eigenen Defekt und der Konfrontation mit emotional schwierigen Themen angegeben.

Offenheit als Verstärker für die Zugänglichkeit von Psychotherapie

Wann und wie sich Patienten zu ihrer psychotherapeutischen Behandlung bekennen, hängt von vielen intrapersonellen (Einstellung, Wahrnehmung und Persönlichkeit) sowie kontextuellen und situativen Faktoren (Arbeit, Familie etc.) ab. So spielt beispielsweise die Erziehung eine entscheidende Rolle. Hier wurden z.B. Kohorteneffekte deutlich, durch welche die Befragten in ihrem Anspruch und Verständnis von Gesundheit, Krankheit und medizinischer Hilfe durch das Eltern- und Großelternhaus geprägt wurden. Gerade die Kriegs- und Nachkriegsgeneration unterscheiden sich in ihrem Wertesystem von Krankheit und Gesundheit von Personen unter 50 Jahren. Hier wurde deutlich, dass Psychotherapie eher tabuisiert als offen angesprochen wurde bzw. auch Psychotherapeuten im Vergleich zu Medizinern negativer gesehen wurden. Befragte mit Eltern aus dieser Generation haben meist ein ähnliches, wenn auch veränderbares Bild von Psychotherapie und deren Inanspruchnahme, was bedeutet, dass viele sich eher weniger trauen würden, offen darüber zu sprechen.

Aus der Befragung ging hervor, dass Personen ohne Fachwissen selbst oder einige Bekannte bzw. Freunde haben, die Psychotherapie in Anspruch genommen haben. Psychotherapie wurde in diesem Zusammenhang als hilfreich, unterstützend und gut empfunden. Auch sind die meisten der Befragten auf positive Reaktionen seitens Freunde, Familie und Arbeit gestoßen, wenn sie sich zur Psychotherapie bekannt haben.

Vermutlich erleichtert den Angehörigen die Offenheit, da sie durch die Betroffenen ein transparenteres Bild einer Psychotherapie bekommen (Therapieverfahren, Ablauf, evtl Themen) bzw. ggf. bereits einen Ansprechpartner hätten und dass „alles nicht so schlimm ist“. Dies wirkt positiv der Angst und dem mangelnden / falschen Unwissen entgegen und gibt ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle zurück.

Wann ist eine Psychotherapie notwendig?

Wenn man das Gefühl hat, überfordert zu sein und alleine nicht weiterzukommen, kann eine Psychotherapie angebracht sein. Auch wenn bestimmte Beschwerden vorliegen, können diese Hinweise auf eine ernst zu nehmende psychische Problematik oder Erkrankung sein, die durch eine psychotherapeutische Behandlung gelindert oder geheilt werden kann. Typische Beschwerden, die Hinweise auf eine zugrundeliegende seelische Problematik sein können, sind z. B. Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme.

Auch immer wiederkehrende Probleme mit nahestehenden Menschen, zwischenmenschliche Probleme im Arbeitsbereich oder mit der Leistung in der Arbeit, können solche Hinweise sein.

Besonders wichtig ist es, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn jemand den Wunsch hat, sich das Leben zu nehmen, häufig an den eigenen Tod denken muss oder sogar schon konkrete Absichten und Pläne hat. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen froh sind, wenn ihnen in dieser Zeit geholfen wird. Im Nachhinein stellen sich solche Phasen oft ganz anders dar und Probleme und Belastungen, die einem zunächst unüberwindbar erschienen, können später aus einer anderen Perspektive gesehen werden. Kennen Sie jemand, bei dem Sie sich sorgen, oder sind Sie selbst betroffen, bedenken Sie, dass in einer solchen Phase die Welt oft nicht mehr realistisch wahrgenommen wird - suchen Sie professionelle Hilfe, besprechen Sie diese Ideen mit einem Menschen Ihres Vertrauens!

 


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