Der Euro gewinnt an Wert – schwacher Dollar lässt Unternehmen bangen
Von PortalDerWirtschaft.de UG (haftungsbeschränkt)
Der Euro war im Verlauf der Woche kurzzeitig bei 1,20 Dollar. Ein so starker Euro war das letzte Mal Anfang 2018 festzustellen.
Die Währungsentwicklung alarmiert vor allem deutsche Exporteure. Diese befürchten durch die steigende Währung einen Gewinneinbruch aufgrund steigender Preise.
„Unsere Branche wird dies auch mit Blick auf die ohnehin angespannte wirtschaftliche Situation zu spüren bekommen“, sagt Ralph Wiechers, Chefvolkswirt beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau (VDMA).
Bei einem Rückgang des Absatzes, ausgelöst durch die Krise, ist die Aufwertung der Währung eine zusätzliche Last für Exporteure. Die starke Währung resultiert in Preissenkungen, welche wiederum zu Gewinneinbrüchen führt.
Neben den deutschen Maschinenbauern sind ebenfalls Autokonzerne betroffen, die sich ohnehin mitten in der Umstellung auf Elektromobilität befinden.
„Im Moment haben wir wenig Hoffnung für einen kraftvollen Aufschwung durch das internationale Geschäft deutscher Firmen“, sagt Volker Treier, Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).
Ein großer Bestandteil des jährlichen Umsatzes der deutschen Autoindustrie stammt aus dem Export. Deutsche Autos sind besonders in den USA sehr beliebt und häufig vertreten.
Um die Risiken aus den tagesaktuellen Währungsschwankungen zu mindern, haben sich die meisten Unternehmen bereits vor einigen Monaten mit Termingeschäften oder Optionen gewappnet. So schützen sie sich gegen unmittelbar eintretende negative Effekte beim Ergebnis.
Auch die Maschinenbauindustrie ist besorgt über die Entwicklung des Euros. Viele Produktionsstandorte befinden sich in Europa und Kostenstellen laufen auf dem Euro. Der Umsatz wird jedoch häufig in Dollar verrechnet. Dies spiegelt sich in höheren Produktionskosten und niedrigerem Gewinn wider.
Ein Großteil an international agierenden Unternehmen haben sich bezüglich der Währungsentwicklung per Langzeitverträge im Vorfeld abgesichert. Diese gelten jedoch nur für dieses Jahr.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Eurokurs in 2021 verhält.
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