Lieferengpässe kosten Wachstum
Dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zufolge, wächst die deutsche Wirtschaft sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr deutlich langsamer als bislang erwartet. Grund dafür sind Produktionsengpässe in der Industrie. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst laut IWH um 2,2%, während es im Juni noch 3,9% waren.
Sowohl die Engpässe beim Seetransport als auch der Materialmangel verzögerten die Erholung von der Corona-Krise. Oliver Holtenmöller, Vizepräsident der IWH, sagte: „Für das Jahr 2022 stehen die Chancen aber gut, dass die Wirtschaft ihren Weg in die Normalität wieder aufnimmt, auch weil sich die Situation auf den Arbeitsmärkten stetig bessert“. 2020 schrumpfte Deutschlands Volkswirtschaft um 4,6%.
Trotzdem warnt die IWH vor anhaltenden Gefahren für den Aufschwung. Es ergäben sich Risiken daraus, „dass das deutsche Verarbeitende Gewerbe in besonderem Maß in internationale Produktionsketten eingebunden und deshalb von den derzeitigen Störungen der Produktionsketten besonders betroffen ist“, betonen die Forscher. „Ferner ist nicht auszuschließen, dass durch neue Mutationen des Coronavirus Eindämmungsmaßnahmen notwendig werden könnten, die auch den wirtschaftlichen Erholungsprozess erneut verzögern“.