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Credit Suisse Krise zieht immer noch Kreise


Von PortalDerWirtschaft.de UG (haftungsbeschränkt)

Geschichte einer Bankenpleite

Die Credit-Suisse-Aktie wird aus immer mehr Depots entfernt. Obwohl mit der Übernahme durch die UBS die Katastrophe vorerst beigelegt schien, bleiben die Börsen angespannt. Wie kam es zu den Problemen und was kann noch kommen?

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Der Anfang der aktuellen Krise

Die Credit Suisse ist als Großbank nicht zum ersten Mal mit negativen Schlagzeilen aufgefallen. Sie hangelte sich von Skandal zu Skandal, immer mit der Hoffnung, sich von Fehlern wieder reinwaschen zu können. Das Institut stand bereits seit Jahren unter verschärfter Aufsicht der Behörden, viele Verfehlungen konnten jedoch so weit unter dem Teppich gehalten werden, dass außerhalb der Finanzwelt davon nichts zu bemerken war. Obwohl aber schon lange bekannt war, wie fragil und am Rande der Legalität das Geschäft der Credit Suisse operierte, blieb sie die zweitgrößte Bank der Schweiz. Alle Beteiligten gaben daher stets ihr Bestes, um das verbliebene Vertrauen in das Institut wieder zu stärken, oder es zumindest nicht noch weiter zu schwächen.

 

Der Bankrun im Silicon Valley ließ das Fass überlaufen

Mit dem Sturz der Silicon Valley Bank wurden die Märkte jedoch zunehmend nervös. So kurz nach einer Bankenpleite von diesem Ausmaß wurden die Risiken mit der Credit Suisse wesentlich kritischer beäugt. Als nun noch der Aufsichtsratschef der Saudi National Bank verkündete, dass aus seiner Richtung keine Finanzhilfe zu erwarten sei, brach der Aktienkurs um 31 % ein. Schnell begannen die ersten Kunden, ihre Einlagen in Sicherheit zu bringen. Bis zu 10 Milliarden Franken pro Tag flossen ab.

 

Banken schränkten Geschäfte mit Credit Suisse ein

Während in den USA ein regionales Kreditinstitut von den Mitbewerbern gestützt wurde, um im Sog der Silicon Valley Pleite nicht unterzugehen, war das Vertrauen in die Credit Suisse durch die Skandale der Vergangenheit bereits zu angeschlagen. Andere Kreditinstitute schränkten ihre Geschäfte mit der zweitgrößten Schweizer Bank ein, woraufhin die Kunden noch schneller die Flucht ergriffen.

 

Rettung durch Übernahme?

Am Abend des 19. März verkündete die UBS die vollständige Übernahme der Credit Suisse für drei Milliarden Franken. Dieser Kaufpreis lag noch einmal deutlich unter dem ohnehin schon stark gefallenen Börsenwert. Die Schweizerische Nationalbank stützte diese Übernahme mit Liquiditätshilfen im Wert von 100 Milliarden Franken. Auf diese Weise sollte in letzter Sekunde eine vollständige Verstaatlichung der Bank verhindert werden. Doch Experten sich nicht einig, ob dies wirklich die schlechtere Option gewesen wäre. Die Fusion der zwei größten Schweizer Banken lässt ein extrem großes Institut mit vielen Dellen entstehen. Die Skandale der Credit Suisse sind mit der Übernahme nicht vergessen. Es bleibt abzuwarten, ob sie auf die UBS abfärben werden.

 

Wie geht es weiter?

Die Notenbanken der US, EU, Schweiz, England, Kanada und Japan planen eine gemeinsame Aktion, um das Finanzsystem zu stabilisieren. Statt bisher Liquiditätsversorgungsaktionen wöchentlich zu koordinieren, sollen nun täglich Geschäfte vereinbart werden. Spannungen durch Geldabflüsse sollen so schneller abgebaut und das Vertrauen in die Systeme gestärkt werden. Doch die Aktion mehrt gleichzeitig auch die Sorgen, dass das System stärker angeschlagen ist, als bisher bekannt. Analysten raten daher in den nächsten Wochen und Monaten zu äußerster Vorsicht bei Finanzgeschäften. Gerade der Aktienmarkt reagiert immer sehr empfindlich auf Ängste und Sorgen.

 

Reaktion der Aktienmärkte

Die Aktien vieler anderer Banken geraten deutlich unter Druck. Die Aktien der Credit Suisse sind mittlerweile nicht mehr mit Depots zu erwerben. Trotzdem haben viele Anleger noch Angst vor Ansteckung und meiden zurzeit auch viele andere Geldinstitute. Am Montag startete der DAX mit einem deutlichen Minus in die Woche, der Goldpreis dagegen erreicht wieder neue Höchstwerte. Auch Staatsanleihen spüren den Druck an der Börse. Auf der Suche nach Sicherheit geben Anleger sich hier mit immer weniger Rendite zufrieden.

 

Was wird jetzt kommen?

Auf den Aktienmärkten werden jetzt einige turbulente Wochen folgen. Es ist kaum abzusehen, welche Folgen die Pleite noch haben wird. Viele fühlen sich an die Bankenkrise vor 15 Jahren erinnert. Doch es gibt zahlreiche Details, welche heute besser sind als damals. Zum einen haben die Finanzaufsichtsbehörden sowohl in den USA als auch in der Schweiz deutlich früher reagiert und damit den größten Schock bereits erfolgreich verhindert. Vor allem gelang dies ohne eine staatliche Bankenrettung. Es wird daher wahrscheinlich nicht wieder darauf hinauslaufen, dass die Finanzinstitute ihre Verluste gefahrlos an den Steuerzahler weitergeben. Die Notenbanken und die Regierungen setzen diesmal alles daran, die Verursacher der Krise auch zur Verantwortung zu ziehen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass dies gelingt, ohne den Schaden an die Kunden voll durchlaufen zu lassen. Es hängt nun vieles davon ab, wie gut die UBS die Übernahme meistern kann.



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