Betrugsfaelle steigen: Bezahlen mit Karte und Unterschrift vor dem Aus
Von Mummert & Partner
artenbetrug kostet die deutsche Wirtschaft jaehrlich rund 75 Millionen
Euro. Davon entfallen 46 Millionen Euro auf Zahlungen innerhalb
Deutschlands. Der Missbrauch deutscher Karten im Ausland verursacht rund 29
Millionen Euro Schaden, so die Experten der Mummert + Partner
Unternehmensberatung. Die gaengigen Bezahlverfahren bieten Betruegern viele
Luecken. Dabei stehen einzelne Verfahren besonders schlecht da: So
verdoppeln sich die Ausfallquoten beim Bezahlen per Debitkarte (bisher:
ec-Karte) mit Unterschrift inzwischen jaehrlich. Der Handel reagiert mit
verschaerften Kontrollen und verlangt von den Kunden die Vorlage des
Personalausweises oder die Eingabe der PIN-Nummer.
Die Zahlungsausfaelle zwingen die Kreditwirtschaft zum Umdenken.
Langfristig wird es an der Ladenkasse nur noch Zahlverfahren mit
PIN-Eingabe geben. Der Grund: Das Bezahlen mit Unterschrift ist zu unsicher
geworden. Auch im Ausland verschwindet das Bezahlen per Debitkarte und
Unterschrift mehr und mehr. Allerdings bedeutet die PIN-Eingabe laengere
Wartezeiten fuer den Kunden. Auch bei Kreditkarten soll die Umstellung
kommen. Doch hier sind die Widerstaende groesser. Schliesslich ist das
Bezahlen mit dem "guten Namen" international etabliert. Darueber hinaus
fehlt die Infrastruktur fuer das Zahlen per Kreditkarten-Chip.
Mittelfristig wird aber auch das Einkaufen mit Kreditkarten mit PIN-Nummern
moeglich sein. Dabei wird es allerdings nur eine Offline-Pruefung der PIN
geben, um lange Wartezeiten zu vermeiden.
Aus Bankensicht gibt es noch ein weiteres Problem: Mit vielen
Bezahlverfahren wird zu wenig verdient. Die jaehrliche Summe der Einkaeufe
betraegt bei der weit verbreiteten Debitkarte in Deutschland nur etwa 500
Euro pro Stueck. An diesen Umsaetzen verdienen die kartenausgebenden Banken
weniger als zwei Euro pro Karte. Pro Kreditkarte dagegen werden jaehrlich
3.000 Euro umgesetzt. Die kartenausgebenden Banken verdienen daran mehr als
25 Euro pro Karte. Aufgrund der geringeren Einnahmen fallen deshalb bei
Debitkarten zusaetzliche Kosten durch Betrug staerker ins Gewicht.
Andererseits spielt die Debitkarte beim Kontozugriff eine wichtige Rolle.
Da sie vom Kunden als selbstverstaendlich angesehen wird, gilt sie als
unverzichtbar.
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02.07.2002
02. Jul 2002
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Pressemitteilungstext: 269 Wörter, 2283 Zeichen. Artikel reklamieren
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