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Marhofer: „Was wir brauchen, ist Mut, Vertrauen und Zuversicht“


Von ifm electronic gmbh

Interview mit Michael Marhofer, Geschäftsführer des Essener Herstellers von Automatisierungstechnik ifm electronic gmbh.
Thumb Frage: Wie reagiert die Automatisierungsbranche auf die augenblickliche wirtschaftliche Situation? M. Marhofer: Die derzeitige wirtschaftliche Situation trifft die Automatisierungs-Branche ebenso hart, wie den übrigen Markt. Die Einbrüche der Automobilindustrie beispielsweise bekommen die Automatisierer ungebremst zu spüren. Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Auswirkungen für den gesamten Markt jedoch noch nicht absehbar. Sicher ist: Umsatzeinbußen gab es schon. Als erste Reaktionen nehmen wir Veränderungen bezüglich der Investitionsvolumina wahr. Einige Unternehmen reduzieren ihre Werbe- Vertriebs- und Innovationskosten. Andere hingegen investieren gerade in diesen Bereich oder fokussieren den Bereich der Forschung und Entwicklung in besonderem Maße. Grundsätzlich wird sich jetzt zeigen, wie gut die Unternehmen vorbereitet sind. Frage: Welche besonderen Maßnahmen hat ifm electronic für das kommende Jahr ergriffen? M. Marhofer: Auch wenn die Krise auf den ersten Blick plötzlich über uns einbrach, ist die Rezession bereits seit Monaten spürbar. ifm hat in guten Zeiten ausreichend Vorsorge getroffen und begegnet der Krise deshalb gut vorbereitet. Viele Unternehmen und auch ein großer Teil unserer Wettbewerber reduzieren Werbe- Vertriebs- und Innovationskosten. Im Gegensatz dazu dehnen wir gerade diese Bereiche aus. Wir investieren beispielsweise verstärkt in unsere Vertriebsstruktur und richten sie weiterhin auf Kundennähe aus. ifm hat in 70 Ländern über 90.000 kaufende Kunden, überwiegend im kleineren bis mittleren Auftragsvolumen. Das macht uns unabhängig von wenigen großen Kunden. Zudem investieren wir nach Gründung unserer Niederlassung in Korea dieses Jahr weitere 30 Mio. Euro für Standorte in Taiwan und Indien. Frage: Was werden die einschneidendsten Veränderungen in den folgenden Monaten sein? M. Marhofer: Das ist abhängig davon, wie sich die Rezession entwickelt und wie lange sie andauert. Veränderungen innerhalb der ifm gibt es aber seit jeher. Mit Hilfe unserer Mitarbeiter sind unsere Prozesse 2008 bereits schlanker geworden und werden ständig optimiert. Entlassungen unserer Mitarbeiter sind nicht vorgesehen. Gleichwohl konnten wir vorübergehend einige befristete Arbeitsverträge nicht verlängern. Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, denn das ist in der Geschichte der ifm noch nicht vorgekommen. Leider war dieser Schritt aber unumgänglich. Obwohl wir eine durchaus ansprechende Lohnerhöhung gewährt haben, wurden einige freiwillige Leistungen gekürzt. Beispielsweise verzichten die Mitarbeiter auf die sehr beliebten jährlichen Geburtstagsgeschenke. Auch das Management verzichtete in diesem Jahr auf eine lineare Gehaltsveränderung. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesen Schritten, unseren innovativen Produkten, unseren außergewöhnlich engagierten Mitarbeitern und dem Vertriebskonzept auch 2009 eine Umsatzsteigerung erzielen werden. Frage: Welche Verantwortung hat ein traditionsverbundenes Familienunternehmen wie ifm electronic gegenüber dem Standort Deutschland in Zeiten einer derartigen Wirtschaftskrise? M. Marhofer: Als in kleinen Schritten gewachsenes Familienunternehmen ist Verantwortung keine Frage des Images, sondern naturgemäß impliziert. Denn schließlich sind es unsere Mitarbeiter, denen wir das Wachstum der vergangenen Jahre zu einem großen Teil verdanken. Frage: Die Bundesregierung appelliert immer wieder an Unternehmen, weiter in Innovation und Forschung zu investieren, um so die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern. Wie können Vorstände und Geschäftsführer diesem Appell nachkommen? M. Marhofer: Investitionen in die Forschung und Entwicklung sind Grundvoraussetzung für das Unternehmenswachstum. Hier zu investieren ist unumgänglich für die Zukunft der deutschen Wirtschaft und letztlich für uns alle. Bei ifm electronic hat die Forschung und Entwicklung einen ganz besonderen Stellenwert. Insbesondere in den vergangenen Jahren haben wir den Grundstein für viele technische Innovationen gelegt, die teilweise schon auf dem Markt sind. Auch in den Jahren 2009 und 2010 werden wir neue Produkte entwickeln, fertigen und dem Markt anbieten. Frage: Noch immer ist der Fachkräftemangel in Deutschland akut. Investitionen in Bildung und Weiterbildung von Seiten des Staates und der Wirtschaft sind dringend notwendig. Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um sich vor drohenden Verlusten durch mangelnde Fachkräfte zu schützen? M. Marhofer: Der Fachkräftemangel ist in der Tat eine weitere Krise, mit der Deutschland zu kämpfen hat. Im extremsten Fall bedeutet dieser Mangel eine Wachstumsbremse für ein Unternehmen. Eine enge Zusammenarbeit mit Bildungsinstituten und Hochschulen sowie Kooperationen mit Universitäten ist unsere Strategie, dem entgegenzuwirken. Frage: Die Unsicherheit ist auch bei angestellten Mitarbeitern vieler Unternehmen sehr groß. Wie kann die Unternehmensführung den Sorgen der Arbeitnehmer begegnen? M. Marhofer: Mit einer offenen Kommunikation. Wir informieren unsere Mitarbeiter über die notwendigen Maßnahmen zeitnah und suchen das Gespräch. Ganz wichtig ist hier ein vertrauensvoller Umgang miteinander. Was wir aber auch brauchen, ist Mut, Vertrauen und Zuversicht. Wir haben Vertrauen in unsere Mitarbeiter, brauchen aber auch von ihnen das Vertrauen zurück, um die Krise zu meistern. Frage: Timo Taubith, Geschäftsführer des VDI (Verband Deutscher Ingenieure e.V.) Wissensforums, glaubt, dass es gerade jetzt wichtig für Unternehmen ist, verstärkt in Weiterbildung für Angestellte zu investieren, um nicht weiter an Fachkompetenz zu verlieren. In wiefern ist dies zum jetzigen Zeitpunkt realisierbar? M. Marhofer: Sicher ist, Fachkompetenz lässt sich nicht über Nacht aneignen. Dafür müssen schon in der Vergangenheit Weichen gesetzt worden sein. Eine weitere Möglichkeit ist es, krisenbedingt freigewordene Kompetenzen für diesen Zweck zu nutzen. Gerade in einem Bereich, wie der Weiterbildung von Mitarbeitern oder der Sicherung von Fachkompetenz, kann die Krise zur Chance werden. Frage: Der Schriftsteller Max Frisch sagte einmal, „Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen“. Welche positiven Aspekte für Ihr Unternehmen können Sie der Wirtschaftskrise abgewinnen? M. Marhofer: Auf den ersten Blick ist es nicht so einfach, der Krise positive Aspekte abzugewinnen. „Krise“ wird leicht mit „Katastrophe“ verwechselt und führt zu Stillstand und Resignation. Krisenzeiten sollten deshalb Ansporn sein für die Unternehmen und die Mitarbeiter, positive Veränderungen auch im Kleinen herbeizuführen. Wir haben bereits vor Monaten unsere Prozesse optimiert und konnten so in den Produktionsabläufen Einsparungen erzielen. Viele Themen, die seit Jahren schlummern, werden nun angefasst und gelöst. Aber auch unzählige kleine Veränderungen im Arbeitsalltag unserer Mitarbeiter sind spürbar. So hat eine Umfrage unter Mitarbeitern ergeben, dass sie bereit sind, weniger Stunden zu arbeiten, damit Arbeitsplätze bestehen bleiben – und das trotz Lohneinbußen. Der Zusammenhalt und das Füreinandereinstehen sind großartig. Über den Interviewpartner: Michael Marhofer studierte an der Universität in Bochum/Laer Betriebswirtschaft. Während seines Studiums arbeitete er selbstständig im Bereich Werbung und Messebau. Im Jahre 1997 begann seine Laufbahn bei ifm electronic. Er arbeitete in unterschiedlichen Bereichen des Produktmanagements. Im Jahr 2001 übernahm Herr Marhofer die Geschäftsleitung in Essen für die Bereiche Vertrieb und Finanzen. Über ifm electronic: ifm electronic gmbh ist weltweit einer der führenden Hersteller von Automatisierungstechnik. Mit der Optimierung technischer Abläufe in der Automobil-, Chemie- und Kosmetikindustrie oder in der Umwelt- und Gebäudetechnik setzt ifm electronic immer wieder neue Maßstäbe und sichert so die Produktionsprozesse von morgen. Das Familienunternehmen mit der Unternehmenszentrale in Essen startete 1969 mit der Erfindung von induktiven Näherungssensoren. Die deutsche Produktion in Tettnang am Bodensee garantiert von Anfang an Markenqualität. „efector“ steht heute für Positions- und Fluidsensorik, Objekterkennung, Diagnose- und Identifikationssysteme. Die Marke „ecomat“ ist Synonym für Kommunikations- und Steuerungssysteme. Mit überdurchschnittlicher Produktqualität, außergewöhnlichen Innovationen und der stetigen Nähe zum Kunden setzte ifm 2007 über 410 Mio. € um. Kontakt Presse: Sylvia M. Gerber ICCOM International GmbH Lothstr. 15 80335 München Tel. 089 / 12 23 89-220 Fax: 089 / 12 23 89-200 www.iccom.de Email: presse.ifm@iccom.de Kontakt ifm electronic: Simone Felderhoff ifm electronic gmbh Teichstr. 4 45127 Essen Tel.: 0201 / 24 22-411 Fax.: 0201 / 24 22-401 www.ifm.com Email: simone.felderhoff@ifm.com

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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Sylvia M. Gerber, verantwortlich.

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