Strategien zum Umgang mit der Wirtschaftskrise standen im Zentrum der Jahrestagung des RKW Hessen - Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Wirtschaft e.V.
Bad Nauheim, 2. Juli 2009 --- Rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmer aus kleinen und mittelständischen Betrieben berieten im Fortbildungszentrum der Landesärztekammer Hessen über den geeigneten Umgang mit der aktuellen Wirtschaftskrise. Im Zentrum der Zusammenkunft mit dem Titel Erfolgreich in schwierigen Zeiten standen vier Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten der Krisenbewältigung.
Der Berliner Kommunikationspsychologe und Autor Dr. Frank Naumann wies die Teilnehmer darauf hin, dass im Verlauf der letzten 50 Jahre regelmäßig alle sieben Jahre Wirtschaftskrisen eingetreten sind. Deshalb ist es vernünftig, mit Krisen zu rechnen. Dann kann man das Eintreten eines Risikos bei seinen Planungen berücksichtigen, so Naumann. Entsprechend rief er die Unternehmerinnen und Unternehmer dazu auf, in guten Zeiten für Krisen vorzuarbeiten und sich während einer Krise auf erfolgreiche Zeiten vorzubereiten.
Mario Rommersbach von der GRIWE GmbH aus Westerburg zeigte mit seinem Vortrag die Chancen auf, die mit der Krisenbewältigung verbunden sein können. Er gab Einblicke in den innerbetrieblichen Turnaround-Prozess des 2004 noch angeschlagenen Unternehmens. 2007 wurde der Automobilzulieferer dann bereits als Fabrik des Jahres in der Kategorie Hervorragende Teilefertigung ausgezeichnet. Dazu haben die Westerburger ihre Fertigung auf Lean Production nach dem Toyota Produktionsmodell umgestellt.
Einblicke in einen über das RKW Hessen organisierten Beratungsprozess gaben Steffen Schäfer von CNC Drehtechnik aus Griefenstein und sein Berater Paul Heun. Sie stellten vor, wie sich der kleine Betrieb mit Hilfe eines ausgeklügelten Sanierungskonzepts eine positive Zukunftsperspektive erarbeitet hat.
Innovationen als Schwerpunkt einer Krisenvermeidungsstrategie standen im Zentrum des Vortrags von Dr. Heinz-Josef Heinrichs. Der Fachliche Leiter der Arbeitsgemeinschaft MOBIL des RKW Hessen zeigte auf, wie ein systematisch angelegter Innovationsprozess aussehen kann. Dabei empfahl er die regelmäßige Entwicklung neuer Produkte als einen wesentlichen Weg, um Absatzkrisen entgegenzuwirken.
Die vielfältigen Fördermöglichkeiten einer Beratung für kleine und mittelständische Unternehmen stellte der Geschäftsführer des Veranstalters, Jürgen Müller in seinem Vortrag dar. Er wies darauf hin, dass sich die Kosten einer hochwertigen Beratung durch gezielte Berücksichtigung geeigneter Förderangebote drastisch reduzieren lassen.
Mit aufmunternden Worten des griechischen Philosophen Aristoteles verabschiedete der Moderator der Tagung, RKW Hessen-Geschäftsführer Sascha Gutzeit die Teilnehmer: Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen, gab er die Richtung vor.
Weitere Informationen: www.rkw-hessen.de.
Beratungspartner des Mittelstands
Das RKW Hessen ist eine hessische Institution, die seit ihrer Gründung kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Zugang zu externem Know-how und Fördermitteln des Landes und der EU für Beratungen ermöglicht. Dabei nimmt ihnen das RKW Hessen die Arbeit bei der Fördermittelbeantragung ab und sorgt mit seiner Qualitätssicherung für den wirtschaftlichen Erfolg der Beratung bei jährlich über 1.000 betreuten Beratungsprojekten in Hessen.
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