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Technologiewechsel im Auto: Prüfstein für den Unternehmenseinkauf


Von BrainNet Supply Management Group AG

Thumb Der tief greifende Technologiewechsel in der Automobilindustrie stellt den Einkauf vor große Herausorderungen: Viele der Werkstoffe, die für neue Technologien wie etwa den Hybridantrieb benötigt werden, sind knapp, preisvolatil oder kommen aus politisch instabilen Regionen. Ihre Verfügbarkeit wird zu einem der größten Risiken für den Fortschritt. Der Unternehmenseinkauf in der Automobilindustrie ist auf diese Aufgaben nicht ausreichend vorbereitetet, so eine aktuelle Analyse der Unternehmensberatung BrainNet Supply Management Group AG. "Wirtschaftswachstum ist enorm ressourcenintensiv", sagt Dr. Heiko von der Gracht, Direktor des von BrainNet unterstützten Centers für Zukunftsforschung und Wissensmanagement am Supply Chain Management Institute (SMI) der European Business School (EBS). "Der Zugang zu Rohstoffen könnte in den nächsten Jahren sogar den Faktor ?Arbeit" als Kriterium für Standortentscheidungen deutlich in den Hintergrund drängen". Die Förderung von Rohstoffen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen, und das bei steigenden Förderkosten und abnehmenden Vorkommen. Doch nicht nur das Wachstum macht die Rohstofffrage zu einem zentralen Risikokriterium für Unternehmen: Auch Technologiewechsel sind rohstoffintensiv. Insbesondere für die Automobilindustrie wird die Abhängigkeit von knappen und teueren Rohstoffen deshalb zu einem fundamentalen Risiko. Das Auto der Zukunft: Periodensystem der Elemente auf Rädern Die Automobilindustrie steht vor einem umfassenden Technologiewechsel: Die Entwicklung alternativer Antriebe, die für die Reduzierung des CO2-Ausstosses notwendige Gewichtsreduktion und der rasant steigende Anteil elektronischer Komponenten sind dabei die wichtigsten Herausforderungen. "Der Technologiewechsel ist auch ein Paradigmenwechsel für den Einkauf in der Automobilindustrie. Kunststoffe und seltene Metalle werden einen rasant wachsenden Anteil an der Gesamtwertschöpfung haben", sagt Sven Marlinghaus, Partner und Managing Director bei BrainNet. "Darauf sind Hersteller und Systemlieferanten nicht optimal vorbereitet". Die Diversität der im Auto der Zukunft benötigten Materialien ist beeindruckend. So werden für den Hybridmotor, die Hybridbatterie, die Elektronikgeräte und die Spritzusätze die Lanthanoide Lanthan, Praseodym, Neodym, Cer, Dysprosium und Terbium benötigt, für den Katalysator zusätzlich Zirkonium. Für weitere Bauteile sind Kupfer, Kobalt, Zinn und Lithium notwendig, als Legierungszusatz das sehr rare Niob. Seltene Erden wie Scandium und Yttrium haben für Zukunftstechnologien etwa im Energiebereich große Bedeutung. Auch der für die Gewichtsreduktion notwendige Wechsel von Stahl zu duroplastischen und thermoplastischen Werkstoffen fördert die Materialvielfalt. Rohstoffeinkauf als Risikomanagement Diese Entwicklung stellt den Einkauf in der Automobilindustrie vor große Herausforderungen: "Preisschwankungen, begrenzte oder nicht der boomenden Nachfrage entsprechend erschlossene Vorkommen, steigende Explorationskosten und Anbieteroligopole müssen durch entsprechende Lieferantenvereinbarungen und Finanzierungsstrategien abgefedert werden", sagt Marlinghaus. "Dabei wird die Automobilindustrie vor allem auch mit Wettbewerbern aus anderen Branchen um seltene Rohstoffe konkurrieren, die ihre Supply Chains bereits vor Jahren auf diese Materialien ausgerichtet haben". Ein weiteres Problem liegt in der Bedrohung der Versorgungssicherheit durch geopolitische Faktoren: "Viele Rohstoffländer sind kritische Regionen", erklärt Marlinghaus. "So werden etwa Zinn und Kobalt nur zu einem Bruchteil in stabilen Ländern gefördert, andere Metalle wie Niob und Platin liegen zu teilweise mehr als 90 Prozent in den Händen der drei größten Anbieter. Wird die Produktentwicklung ausschließlich von technologischen Gesichtspunkten geleitet, besteht die Gefahr, massiv in die Abhängigkeit von nicht beeinflussbaren Faktoren zu geraten". Marlinghaus hält es deshalb für essenziell, den Einkauf bereits in der Entwicklungsphase in den Prozess einzubinden, um die Finanzierungs- und Versorgungsrisiken effektiv handhaben zu können. Rohstoffeinkauf in der Automobilindustrie - Sechs Handlungsfelder der Zukunft Was kann der Unternehmenseinkauf in der Automobilindustrie tun, um der neuen Herausforderung gerecht zu werden? Marlinghaus sieht sechs wesentliche Handlungsfelder: 1. Der Einkauf muss sein Beschaffungsmarketing optimieren, beziehungsweise sich sowohl detaillierte Kenntnisse der aktuellen Situation auf den Rohstoffmärkten aneignen, als auch Szenarien für die Entwicklung der nächsten Jahre erarbeiten. 2. Darüber hinaus ist es dringend notwendig, in die Entwicklung von Lieferanten zu investieren und im Hinblick auf bestehende Lieferantenbeziehungen das Risikomanagement genauer zu justieren. 3. Jedes Unternehmen in der Automobilindustrie sollte sein Wertstoffmanagement kritisch evaluieren und moderne Recycling-Methoden verwenden: "Hier lassen sich enorme Einsparungen erreichen", betont Marlinghaus. 4. Gerade größere Marktteilnehmer oder Zusammenschlüsse von Marktteilnehmern müssen Strategien entwickeln, um die Kontrolle kritischer Rohstoffe nachhaltiger zu sichern - etwa durch Reintegration von Rohstoff-Förderaktivitäten, Allianzen mit Förderländern oder die Verlagerung der Produktion zum Abbauort. 5. Des Weiteren gilt es die Zusammenarbeit zwischen Einkauf und Technik innerhalb der Unternehmen enger und systematischer zu gestalten, was auch mit organisatorischen Veränderungen verbunden ist. 6. Und schließlich führen technologisch und makroökonomisch bedingte Veränderungen zu einem massiven Qualifizierungsbedarf auf Seiten der Einkäufer: "Plakativ gesprochen, reicht das Wissen um Stahl einerseits und die direkten Wettbewerber andererseits nicht mehr aus", so Marlinghaus. "Der Einkauf in der Automobilindustrie muss sich schnell mit der Vielfalt der relevanten Rohstoffmärkte vertraut machen und auch die Sourcing-Strategien der branchenfremden Mitbewerber um knappe Metalle und Erden verstehen". BrainNet Supply Management Group AG Sven T. Marlinghaus Teufener Strasse 25 CH-9000 St. Gallen + 41 (0)71 - 226 10 60 + 41 (0)71 - 226 10 69 www.brainnet.com Pressekontakt: Maisberger GmbH André Nowak Kirchenstraße 15 81675 München andre.nowak@maisberger.com +49 (0)89 41 95 99 -15 http://www.maisberger.com


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