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Fitch: Österreichischer Versicherungsmarkt sieht Herausforderungen entgegen


Von Fitch Ratings

Segment Leben besonders betroffen

Laut einer heute von Fitch Ratings veröffentlichten Studie sieht der österreichische Versicherungsmarkt Herausforderungen entgegen, die mit dem Engagement der Branche in Osteuropa (Central and Eastern Europe, CEE) zusammenhängen. Weiterhin stellt das Niedrigzinsumfeld eine besondere Herausforderung für österreichische Lebensversicherer dar.
Thumb „Die negativen Aussichten spiegeln die Unsicherheiten bezüglich der CEE-Exponierung, des künftig niedrigeren Veranlagungsergebnisses und der Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Erholung sowie der Gefahr von Rückschlägen an den internationalen Kapitalmärkten wider,“ sagt Sonja Zinner, Associate Director im Versicherungsbereich bei Fitch Ratings. „Darüber hinaus sieht Fitch das derzeitige Niedrigzinsumfeld im Hinblick auf die vergebenen Garantien in den Lebensversicherungsverträgen als größte Herausforderung des Lebenssegments an. Die Schaden- und Unfallversicherungsbranche hat mit stärkerem Wettbewerb zu kämpfen, zeigt aber bis dato ein gutes Rentabilitätsniveau.“ Österreichische Versicherer generierten im Jahr 2008 30% ihres Umsatzes und 40% ihrer Gewinne in der CEE-Region, was das Risikoprofil dieser Versicherer vor allem seit dem Ausbruch der Finanzkrise deutlich erhöht hat. Risiken ergeben sich aus sinkenden Prämieneinnahmen, unsicheren Schadenentwicklungen aufgrund eingeschränkter statistischer Daten, potentiell mehr Betrugsfällen, Währungsumrechnungsverlusten sowie aus unter Druck geratenen CEE–Staatsanleihen. Bilanzrisiken ergeben sich zudem aus möglichen Abschreibungen auf CEE-Beteiligungen. Auf der positiven Seite sind die mittel- bis langfristigen Wachstumsaussichten für die Region weiterhin attraktiver im Vergleich zu den etablierten europäischen Märkten, wenngleich nicht vergleichbar zu dem Niveau vor der Krise. Fitch weist darauf hin, dass die Rentabilität nun auch von der Aktivseite der Bilanz aus unter Druck geraten könnte. Die Anlagenrendite ist in der Branche von 4,9 % im Jahr 2007 auf 3,1 % im Jahr 2008 zurückgegangen. Trotz steigender Aktienmärkte und sich einengender Spreads in den letzten 12 Monaten erwartet Fitch, dass die Renditen auf relativ niedrigerem Niveau verbleiben, da sich Verluste aus der vergangenen Baisse im Jahr 2008/Frühjahr 2009 immer noch negativ auswirken und es erwartet wird, dass der Wiederanlagezins kurz- bis mittelfristig auf niedrigerem Niveau verbleiben wird. Die Agentur merkt weiterhin an, dass die Vermögenswerte vieler Versicherer große Anteile an Beteiligungen enthalten, woraus sich in Zukunft weitere Abschreibungserfordernisse ergeben könnten. Der Umsatz der Lebensversicherer ist durch eine gedämpfte Nachfrage für Lebensversicherungsprodukte beeinträchtigt. Fitch erwartet, dass die Lebensversicherer zunehmend mit Kapitalgarantien ausgestattete Produkte einführen werden, um der geänderten Kundennachfrage zu entsprechen. Das Niedrigzinsumfeld stellt im Hinblick auf traditionelle Produkte eine Herausforderung dar, da der Garantiezins erwirtschaftet werden muss. Um die Verpflichtungen sicherer abbilden zu können, haben verschiedene Versicherer mit drastischen Reduzierungen ihrer 2010 Gewinnbeteiligung um etwa 1 % auf ein Niveau von etwa 4,5% bis 3,5% reagiert. Fitch bewertet diese Maßnahmen als positiv für die Gesellschaften. Österreichs Schaden- und Unfallversicherer operieren bislang profitabel, sehen sich aber einem heftigen Wettbewerb im Kfz-Bereich gegenüber, weswegen Fitch erwartet, dass der Druck auf das Prämienniveau andauern wird. Neben niedrigeren Tarifen erwartet Fitch auch eine weitere Produktdifferenzierung auf dem Markt. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote der Schaden-Unfallversicherungsbranche belief sich im Jahr 2008 auf 97 % (2007: 96%), und Fitch erwartet einen leichten Anstieg der Quote im Jahr 2009, auch als Folge von Überschwemmungen und Hagelstürmen, welche 2009 einen wirtschaftlichen Schaden von 500 Mio. EUR verursacht haben. Die Kapitalausstattung der österreichischen Versicherer hat sich auf adäquatem Niveau gehalten, was sich in der Solvabilität und anderen Kapitalkennzahlen widerspiegelt. Dies ist teilweise auf Kapitalmanagementaktivitäten zurückzuführen, die von einigen der großen Versicherer durchgeführt wurden, welche in den Jahren 2008 und 2009 Aktien oder Hybridkapital begeben haben. Außerbilanzielle Reserven auf Aktien, die als Puffer für einbrechende Kapitalmärkte dienen, sind jedoch während der Finanzkrise stark zurückgegangen. Andere Kapitalreserven wie die RfeP (Rückstellung für erfolgsabhängige Prämienrückerstattung) der Lebensversicherer haben sich im Jahr 2008 deutlich um 22% reduziert, während sich die Schwankungsrückstellung um 10% erhöht hat und einen wesentlichen Kapitalpuffer für Schaden- und Unfallversicherer darstellt. In der Studie analysiert Fitch die Qualität der Bilanzen und die Neugeschäftssituation und untersucht, wie die Volatilität an den Kapitalmärkten die Ertragslage und Kapitalausstattung der Versicherer beeinträchtigt hat. Die vollständige Studie mit dem Titel "Der Österreichische Versicherungsmarkt: Versicherer haben steinigen Weg vor sich - besonders im Segment Leben", ist abrufbar unter www.fitchratings.de.


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Christian Giesen, verantwortlich.

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