Wie ein virtueller Moderator mit persönlichen Angriffen gekonnt umgeht
Wie immer ist der Terminkalender eng getaktet und ein Online-Meeting reiht sich an das nÀchste. Dann wartet im spÀteren Verlauf des Tages auch noch die Aufgabe, das wöchentliche Team-Meeting virtuell zu moderieren. Schon im Vorfeld macht man sich Gedanken, da es zwischen zwei Kollegen wohl einige Meinungsverschiedenheiten zu einem Projekt gibt. Wie lÀsst sich diese Situation gekonnt moderieren, ohne dabei die gesamte Diskussion zu sprengen? Wie wird es gelingen, sich nicht selbst in dieses Kreuzfeuer hineinziehen zu lassen?
Die meisten Konflikte, die sich in GesprĂ€chen ergeben, haben sich bereits zuvor entzĂŒndet. Die Ursache liegt also oft weit in der Vergangenheit. Eine Besprechung, ob in PrĂ€senz oder online, ist dann nur noch ein weiteres Spielfeld, auf dem sich diese Meinungsverschiedenheiten fortsetzen und ausbreiten. Diese sogenannten kalten Konflikte sind offenbar zuvor nicht ganz aufgeklĂ€rt worden, so dass ein gewisser Ărger die ZĂŒndschnur deutlich verkĂŒrzt â bis hin zur Eskalation. Es ist die Frage, ob der Moderator diesen Umstand kennt, oder thematisch ĂŒberhaupt von dieser Lage betroffen ist. Wenn ja, ist es ratsam, die ersten Funken des kalten Konflikts bereits im Vorfeld einzudĂ€mmen. So erspart man sich spĂ€ter viele zeitraubende Diskussionen und belastet nicht das gesamte Team mit dieser Angelegenheit. Auch wenn es ein separates Treffen bedeutet, welches nicht so einfach im Tagesablauf unterzubringen ist â der Einsatz lohnt sich!
Kommen die Betroffenen zusammen, lassen sich ernste Themen ganz anders klĂ€ren als in der groĂen Gruppe. Dabei treten oftmals ĂŒberraschende Aspekte hervor, wie zum Beispiel eine missratene Urlaubsplanung, eine empfundene Bevorzugung oder kleinere MissverstĂ€ndnisse, die sich ĂŒber die Zeit zu gröĂeren falschen Annahmen aufgebauscht und regelrecht âverkrustetâ haben. Es geht in diesen GesprĂ€chen ĂŒbrigens nicht darum, dass man disziplinarische FĂŒhrungskraft ist, sondern um eine möglichst einwandfreie DurchfĂŒhrung der bevorstehenden Moderation. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese klĂ€renden kurzen Einheiten im Vorfeld sehr viel mehr bewegen können, als die Besprechung eines Problems. Es geht auch nicht darum, das Problem in diesem vorherigen Treffen aus der Welt zu schaffen, sondern um einen möglichen Umgang fĂŒr die Zeit der bevorstehenden Online-Besprechung zu vereinbaren. Hier können einige Regeln zum Verbleib definiert werden, die fĂŒr die Beteiligten sowie den Moderator eine wesentliche Erleichterung darstellen.
Machen sich die beiden Betroffenen im Vorfeld einige Gedanken, können sie dem Team den Status Quo und vielleicht schon erste LösungsansĂ€tze prĂ€sentieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, dem gesamten Team die Situation einfach zu erklĂ€ren, um möglichen fehlerhaften Annahmen darĂŒber zuvorzukommen. Es liegt in der Natur der Menschen, aufkommende Konflikte nach eigenen Kriterien zu bewerten, die hĂ€ufig zu völlig falschen Vorstellungen oder gar GerĂŒchten im Team fĂŒhren. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich allemal, zuvor etwas Zeit zu investieren, um eben solche Momente zu vermeiden. In vielen GesprĂ€chen ergeben sich im Vorfeld sogar völlig neue Sichtweisen und Aspekte, so dass der Konflikt bereits vor dem eigentlichen Treffen beigelegt werden kann.
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Trotz sorgfĂ€ltiger Vorbereitung und sogar persönlichen GesprĂ€chen mit den möglichen Streitpartnern, kann es passieren, dass ein virtuelles Meeting nicht in der gewĂŒnschten Richtung verlĂ€uft. Plötzlich entfacht sich eine Diskussion ĂŒber ein bestimmtes Thema und der Moderator kann nur noch zuschauen, wie die geplante Agenda völlig aus dem Ruder lĂ€uft. In vielen Situationen ist zu beobachten, dass die Kollegin oder der Kollege, die/der mit der Moderation betraut ist, zu lange wartet, bevor die Eskalation gezielt unterbrochen wird. ErfahrungsgemÀà wird es mit der Zeit immer schwieriger, eine einmal losgetretene Wortlawine aufzuhalten. In diesem Moment ist es entscheidend, als Moderator oder Moderatorin bewusst in diese Rolle zu gehen und das zu tun, was genau mit dieser Verantwortung einhergeht â nĂ€mlich den GesprĂ€chsfluss mit und zwischen allen möglichst rund und störungsfrei aufrecht zu erhalten.
Bei Bedarf ist es notwendig, sich vehement einzuschalten und auf die Agenda, den Zeitplan und das eigentliche Ziel der Zusammenkunft zu verweisen. Auch die Erinnerung der Gruppe an geltende GesprĂ€chsregeln und einen wertschĂ€tzenden Umgang miteinander kann Wunder wirken und leicht verlegene Reaktionen hervorrufen. Nun kann die Gruppe gemeinsam die wichtigsten Punkte aus diesem Diskurs identifizieren und diese schriftlich festhalten. Sobald sich die Wogen geglĂ€ttet haben, knicken selbst die HartnĂ€ckigsten meist ein, denn schlieĂlich ist jeder daran interessiert, das Meeting möglichst nicht ergebnislos zu verlassen. Mit etwas beruhigteren GemĂŒtern lassen sich sogenannte Taskforces entwickeln, in denen sich einige der Anwesenden um ein bestimmtes Thema kĂŒmmern. Dieses wird dann abseits des virtuellen Treffens bearbeitet, um jetzt wieder auf den ursprĂŒnglichen Leitfaden des GesprĂ€ches zurĂŒckkommen zu können.
In manchen extremen Situationen mag es hilfreich sein, mit einer deutlichen Ansage oder gar mit einem akustischen Signal die Gruppe um Einhalt zu bitten. Das kostet als Moderator oder Moderatorin verstĂ€ndlicherweise etwas Ăberwindung. Dennoch zeigt sich meistens durch die nachfolgenden Reaktionen, dass es ein probates Mittel ist. Der erste Schritt lautet: nach einer verbalen Eskalation zunĂ€chst einmal zur Ruhe zu kommen. Im nĂ€chsten Schritt hilft es, noch einmal klarzumachen, was die Rolle der Moderation genau beinhaltet, und dass diese nur funktionieren kann, wenn die Gruppe dies entsprechend ermöglicht. Das erklĂ€rt die Notwendigkeit der durchgefĂŒhrten Aktion und wird die Anwesenden veranlassen, sich auf die nĂ€chste Ăbung einzulassen. Es folgen etwa zwei Minuten stille Bedenkzeit, mit der Bitte, sich anschlieĂend im Chat zu Ă€uĂern. Hierzu dient ein kleiner DenkanstoĂ als UnterstĂŒtzung fĂŒr die Entwicklung zu möglichen ersten Impulsen, eigenen Ideen oder VorschlĂ€gen. Nach Ablauf der Zeit können die Anwesenden ihre BeitrĂ€ge im Chat teilen. Ja, es werden vermutlich die lĂ€ngsten zwei Minuten des Tages sein. Und es bleibt zu wĂŒnschen, dass die Gruppe mit der erfolgreichen Wiederaufnahme der nachfolgenden GesprĂ€che belohnt wird.
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Persönliche Angriffe haben im virtuellen Raum ein besonderes Gewicht. Jeder weiĂ, dass die Zeit hier auf den Klick begrenzt ist, und der ohnehin hohe Zeitdruck verstĂ€rkt sich dadurch noch. Anders als in realen Begegnungen ist es nur der Ausschnitt einer Person, mit der man es zu tun hat. Die AngriffsflĂ€che wird bildlich gesehen zwar kleiner, doch gerade dadurch komprimieren sich geringe MissverstĂ€ndnisse schnell zu groĂen, ja manchmal geradezu massiven persönlichen Angriffen. Anders in der realen Begegnung: Hier folgen wir einfach den Bewegungen des GegenĂŒbers. Auf Aktion erfolgt Reaktion, unbewusst und natĂŒrlich. Begegnen wir uns in âechtâ, erleben wir zahlreiche Facetten einer Person, auf die wir reagieren können. Aufgrund sozialer Erfahrung hat der reale Kontakt einen tieferen Bezug, so dass auch abweichende Meinungen schneller identifiziert werden können. Der Mensch ist darauf trainiert, körpersprachliche Signale zu erkennen und seine Reaktion darauf zu filtern und abzustimmen.
Im virtuellen Kontext entfĂ€llt diese natĂŒrliche Wahrnehmung und das zweidimensionale Bild des GegenĂŒbers setzt sĂ€mtliche Rektionsmuster auĂer Kraft. Da kann sich in einer hitzigen Situation schnell das Wort gegen den Moderator richten. Werden die Angriffe persönlich, kann dies besonders schwere mentale EinschlĂ€ge nach sich ziehen. Hier ist eine gute Vorbereitung das A und O. Es ist vergleichbar mit dem Torwart in einem FuĂballspiel. Der Ball mag ins Tor gehen, das Ă€ndert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Spieler an sich ein beliebtes und wertgeschĂ€tztes Mitglied seiner Mannschaft ist. Auch in der virtuellen Situation hilft oft eine Abgrenzung zwischen Person und Rolle â auch verbal: âIch hĂ€tte als Vertreter einer bestimmten Region sicherlich auch so gehandelt und kann es gut nachvollziehen. In meiner Rolle als Moderator ist es jedoch meine Aufgabe, jeder Region die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.â Die meisten der Anwesenden haben nur eine vage Vorstellung davon, mit welchen Herausforderungen der Moderator zu kĂ€mpfen hat. Hier fĂŒhrt die Einladung, gerne diese Rolle fĂŒr den Rest des Treffens zu ĂŒbernehmen, schnell zu einem Ende der persönlichen Angriffe.
Die Tendenz, sich zu rechtfertigen, liegt in diesem Moment zwar sehr nahe, hat jedoch meist zur Konsequenz, sich nur noch tiefer in diese unangenehme GesprĂ€chsatmosphĂ€re hineinzumanövrieren. Gerade, wenn die Rolle der Moderation und die thematische Anbindung auf eine Person fallen, ist eine Verflechtung beider Bereiche sehr komplex und fĂŒhrt ungewollt auf dĂŒnnes Eis. Hier schnell auf das eigentliche Thema zurĂŒckzufĂŒhren, ist die beste Variante und hilft allen Anwesenden, sich wieder zu fokussieren. Mit der Zeit gewinnt man sicherlich eine gewisse Resilienz und kann die provokanten Momente einer Diskussion gut von der eigenen Person ableiten.
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Fazit: Letztlich ist eine gute Portion Humor und ein gewisses Augenzwinkern ein verlĂ€ssliches Werkzeug im Handwerkskoffer des Moderators. Die virtuelle GesprĂ€chsform ist eine notwendig gewordene Form der Zusammenkunft, die mit Charme und Frohsinn viel von dem gewinnen kann, was reale Begegnungen ausmacht. Getreu dem Motto: âImmer, wenn Du lachst, stirbt irgendwo ein Problem!â bleibt zu hoffen, dass sich der Umgang im virtuellen Raum trotz aller Pflichten mit einer gewissen Leichtigkeit weiterentwickelt. Denn ob wir wollen oder nicht, wird die digitale Arbeit auch weiterhin unsere RealitĂ€t bleiben und diese ein StĂŒck weit bestimmen.
Die meisten Konflikte, die sich in GesprĂ€chen ergeben, haben sich bereits zuvor entzĂŒndet. Die Ursache liegt also oft weit in der Vergangenheit. Eine Besprechung, ob in PrĂ€senz oder online, ist dann nur noch ein weiteres Spielfeld, auf dem sich diese Meinungsverschiedenheiten fortsetzen und ausbreiten. Diese sogenannten kalten Konflikte sind offenbar zuvor nicht ganz aufgeklĂ€rt worden, so dass ein gewisser Ărger die ZĂŒndschnur deutlich verkĂŒrzt â bis hin zur Eskalation. Es ist die Frage, ob der Moderator diesen Umstand kennt, oder thematisch ĂŒberhaupt von dieser Lage betroffen ist. Wenn ja, ist es ratsam, die ersten Funken des kalten Konflikts bereits im Vorfeld einzudĂ€mmen. So erspart man sich spĂ€ter viele zeitraubende Diskussionen und belastet nicht das gesamte Team mit dieser Angelegenheit. Auch wenn es ein separates Treffen bedeutet, welches nicht so einfach im Tagesablauf unterzubringen ist â der Einsatz lohnt sich!
Kommen die Betroffenen zusammen, lassen sich ernste Themen ganz anders klĂ€ren als in der groĂen Gruppe. Dabei treten oftmals ĂŒberraschende Aspekte hervor, wie zum Beispiel eine missratene Urlaubsplanung, eine empfundene Bevorzugung oder kleinere MissverstĂ€ndnisse, die sich ĂŒber die Zeit zu gröĂeren falschen Annahmen aufgebauscht und regelrecht âverkrustetâ haben. Es geht in diesen GesprĂ€chen ĂŒbrigens nicht darum, dass man disziplinarische FĂŒhrungskraft ist, sondern um eine möglichst einwandfreie DurchfĂŒhrung der bevorstehenden Moderation. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese klĂ€renden kurzen Einheiten im Vorfeld sehr viel mehr bewegen können, als die Besprechung eines Problems. Es geht auch nicht darum, das Problem in diesem vorherigen Treffen aus der Welt zu schaffen, sondern um einen möglichen Umgang fĂŒr die Zeit der bevorstehenden Online-Besprechung zu vereinbaren. Hier können einige Regeln zum Verbleib definiert werden, die fĂŒr die Beteiligten sowie den Moderator eine wesentliche Erleichterung darstellen.
Machen sich die beiden Betroffenen im Vorfeld einige Gedanken, können sie dem Team den Status Quo und vielleicht schon erste LösungsansĂ€tze prĂ€sentieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, dem gesamten Team die Situation einfach zu erklĂ€ren, um möglichen fehlerhaften Annahmen darĂŒber zuvorzukommen. Es liegt in der Natur der Menschen, aufkommende Konflikte nach eigenen Kriterien zu bewerten, die hĂ€ufig zu völlig falschen Vorstellungen oder gar GerĂŒchten im Team fĂŒhren. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich allemal, zuvor etwas Zeit zu investieren, um eben solche Momente zu vermeiden. In vielen GesprĂ€chen ergeben sich im Vorfeld sogar völlig neue Sichtweisen und Aspekte, so dass der Konflikt bereits vor dem eigentlichen Treffen beigelegt werden kann.
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Trotz sorgfĂ€ltiger Vorbereitung und sogar persönlichen GesprĂ€chen mit den möglichen Streitpartnern, kann es passieren, dass ein virtuelles Meeting nicht in der gewĂŒnschten Richtung verlĂ€uft. Plötzlich entfacht sich eine Diskussion ĂŒber ein bestimmtes Thema und der Moderator kann nur noch zuschauen, wie die geplante Agenda völlig aus dem Ruder lĂ€uft. In vielen Situationen ist zu beobachten, dass die Kollegin oder der Kollege, die/der mit der Moderation betraut ist, zu lange wartet, bevor die Eskalation gezielt unterbrochen wird. ErfahrungsgemÀà wird es mit der Zeit immer schwieriger, eine einmal losgetretene Wortlawine aufzuhalten. In diesem Moment ist es entscheidend, als Moderator oder Moderatorin bewusst in diese Rolle zu gehen und das zu tun, was genau mit dieser Verantwortung einhergeht â nĂ€mlich den GesprĂ€chsfluss mit und zwischen allen möglichst rund und störungsfrei aufrecht zu erhalten.
Bei Bedarf ist es notwendig, sich vehement einzuschalten und auf die Agenda, den Zeitplan und das eigentliche Ziel der Zusammenkunft zu verweisen. Auch die Erinnerung der Gruppe an geltende GesprĂ€chsregeln und einen wertschĂ€tzenden Umgang miteinander kann Wunder wirken und leicht verlegene Reaktionen hervorrufen. Nun kann die Gruppe gemeinsam die wichtigsten Punkte aus diesem Diskurs identifizieren und diese schriftlich festhalten. Sobald sich die Wogen geglĂ€ttet haben, knicken selbst die HartnĂ€ckigsten meist ein, denn schlieĂlich ist jeder daran interessiert, das Meeting möglichst nicht ergebnislos zu verlassen. Mit etwas beruhigteren GemĂŒtern lassen sich sogenannte Taskforces entwickeln, in denen sich einige der Anwesenden um ein bestimmtes Thema kĂŒmmern. Dieses wird dann abseits des virtuellen Treffens bearbeitet, um jetzt wieder auf den ursprĂŒnglichen Leitfaden des GesprĂ€ches zurĂŒckkommen zu können.
In manchen extremen Situationen mag es hilfreich sein, mit einer deutlichen Ansage oder gar mit einem akustischen Signal die Gruppe um Einhalt zu bitten. Das kostet als Moderator oder Moderatorin verstĂ€ndlicherweise etwas Ăberwindung. Dennoch zeigt sich meistens durch die nachfolgenden Reaktionen, dass es ein probates Mittel ist. Der erste Schritt lautet: nach einer verbalen Eskalation zunĂ€chst einmal zur Ruhe zu kommen. Im nĂ€chsten Schritt hilft es, noch einmal klarzumachen, was die Rolle der Moderation genau beinhaltet, und dass diese nur funktionieren kann, wenn die Gruppe dies entsprechend ermöglicht. Das erklĂ€rt die Notwendigkeit der durchgefĂŒhrten Aktion und wird die Anwesenden veranlassen, sich auf die nĂ€chste Ăbung einzulassen. Es folgen etwa zwei Minuten stille Bedenkzeit, mit der Bitte, sich anschlieĂend im Chat zu Ă€uĂern. Hierzu dient ein kleiner DenkanstoĂ als UnterstĂŒtzung fĂŒr die Entwicklung zu möglichen ersten Impulsen, eigenen Ideen oder VorschlĂ€gen. Nach Ablauf der Zeit können die Anwesenden ihre BeitrĂ€ge im Chat teilen. Ja, es werden vermutlich die lĂ€ngsten zwei Minuten des Tages sein. Und es bleibt zu wĂŒnschen, dass die Gruppe mit der erfolgreichen Wiederaufnahme der nachfolgenden GesprĂ€che belohnt wird.
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Persönliche Angriffe haben im virtuellen Raum ein besonderes Gewicht. Jeder weiĂ, dass die Zeit hier auf den Klick begrenzt ist, und der ohnehin hohe Zeitdruck verstĂ€rkt sich dadurch noch. Anders als in realen Begegnungen ist es nur der Ausschnitt einer Person, mit der man es zu tun hat. Die AngriffsflĂ€che wird bildlich gesehen zwar kleiner, doch gerade dadurch komprimieren sich geringe MissverstĂ€ndnisse schnell zu groĂen, ja manchmal geradezu massiven persönlichen Angriffen. Anders in der realen Begegnung: Hier folgen wir einfach den Bewegungen des GegenĂŒbers. Auf Aktion erfolgt Reaktion, unbewusst und natĂŒrlich. Begegnen wir uns in âechtâ, erleben wir zahlreiche Facetten einer Person, auf die wir reagieren können. Aufgrund sozialer Erfahrung hat der reale Kontakt einen tieferen Bezug, so dass auch abweichende Meinungen schneller identifiziert werden können. Der Mensch ist darauf trainiert, körpersprachliche Signale zu erkennen und seine Reaktion darauf zu filtern und abzustimmen.
Im virtuellen Kontext entfĂ€llt diese natĂŒrliche Wahrnehmung und das zweidimensionale Bild des GegenĂŒbers setzt sĂ€mtliche Rektionsmuster auĂer Kraft. Da kann sich in einer hitzigen Situation schnell das Wort gegen den Moderator richten. Werden die Angriffe persönlich, kann dies besonders schwere mentale EinschlĂ€ge nach sich ziehen. Hier ist eine gute Vorbereitung das A und O. Es ist vergleichbar mit dem Torwart in einem FuĂballspiel. Der Ball mag ins Tor gehen, das Ă€ndert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Spieler an sich ein beliebtes und wertgeschĂ€tztes Mitglied seiner Mannschaft ist. Auch in der virtuellen Situation hilft oft eine Abgrenzung zwischen Person und Rolle â auch verbal: âIch hĂ€tte als Vertreter einer bestimmten Region sicherlich auch so gehandelt und kann es gut nachvollziehen. In meiner Rolle als Moderator ist es jedoch meine Aufgabe, jeder Region die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.â Die meisten der Anwesenden haben nur eine vage Vorstellung davon, mit welchen Herausforderungen der Moderator zu kĂ€mpfen hat. Hier fĂŒhrt die Einladung, gerne diese Rolle fĂŒr den Rest des Treffens zu ĂŒbernehmen, schnell zu einem Ende der persönlichen Angriffe.
Die Tendenz, sich zu rechtfertigen, liegt in diesem Moment zwar sehr nahe, hat jedoch meist zur Konsequenz, sich nur noch tiefer in diese unangenehme GesprĂ€chsatmosphĂ€re hineinzumanövrieren. Gerade, wenn die Rolle der Moderation und die thematische Anbindung auf eine Person fallen, ist eine Verflechtung beider Bereiche sehr komplex und fĂŒhrt ungewollt auf dĂŒnnes Eis. Hier schnell auf das eigentliche Thema zurĂŒckzufĂŒhren, ist die beste Variante und hilft allen Anwesenden, sich wieder zu fokussieren. Mit der Zeit gewinnt man sicherlich eine gewisse Resilienz und kann die provokanten Momente einer Diskussion gut von der eigenen Person ableiten.
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Fazit: Letztlich ist eine gute Portion Humor und ein gewisses Augenzwinkern ein verlĂ€ssliches Werkzeug im Handwerkskoffer des Moderators. Die virtuelle GesprĂ€chsform ist eine notwendig gewordene Form der Zusammenkunft, die mit Charme und Frohsinn viel von dem gewinnen kann, was reale Begegnungen ausmacht. Getreu dem Motto: âImmer, wenn Du lachst, stirbt irgendwo ein Problem!â bleibt zu hoffen, dass sich der Umgang im virtuellen Raum trotz aller Pflichten mit einer gewissen Leichtigkeit weiterentwickelt. Denn ob wir wollen oder nicht, wird die digitale Arbeit auch weiterhin unsere RealitĂ€t bleiben und diese ein StĂŒck weit bestimmen.
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Petra Motte petramotte@movasis.c... 0923196370 |
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Petra Motte petramotte@movasis.c... 0923196370 |
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