News und Meldungen



Bayer zu Schadensersatz in PCB-Prozess verurteilt

Ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Washington hat den Chemie- und Pharmakonzern Bayer zur Zahlung von 100 Millionen Dollar (rund 97 Millionen Euro) verurteilt. Der Prozess drehte sich um gesundheitliche Schäden, die durch PCB-haltige Leuchtstoffröhren in einer Schule bei Seattle verursacht worden sein sollen. Die Kläger – Schüler und Personal des betroffenen Sky Valley Education Center – machten Erkrankungen wie Krebs und neurologische Schäden geltend. PCB (polychlorierte Biphenyle) wurden bis zu ihrem Verbot 1979 von Monsanto produziert, einem Unternehmen, das Bayer 2018 übernommen hatte. Bayer argumentierte, dass die Kläger den Zusammenhang zwischen PCB und ihren Erkrankungen nicht ausreichend nachgewiesen hätten und die PCB-Werte laut der US-Umweltschutzbehörde EPA als unbedenklich eingestuft worden seien. Außerdem habe die Schule Warnungen zur Erneuerung der Beleuchtung ignoriert. Das Urteil ist Teil einer Reihe von Verfahren gegen Bayer im Zusammenhang mit Monsanto-Altlasten. Bisher mussten im Rahmen ähnlicher Fälle bereits über 1,5 Milliarden Dollar an Schadensersatz gezahlt werden, wobei einige Beträge später reduziert wurden. Monsanto hatte PCB von 1935 bis 1977 hergestellt und geriet nach der Bayer-Übernahme auch wegen anderer umstrittener Produkte wie des Unkrautvernichters Glyphosat in die Kritik.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/monsanto-altlast-bayer-zu-schadenersatz-in-pcb-prozess-verurteilt-a-8013c99e-9e3f-41ee-8878-a89a0484e6c5

US-Börsenaufsicht verklagt Elon Musk wegen Regelverstoß bei Twitter-Übernahme

Die US-Börsenaufsicht SEC hat den Tech-Milliardär Elon Musk verklagt, weil er im Zuge der Übernahme von Twitter im Jahr 2022 gegen Meldevorschriften verstoßen haben soll. Konkret wirft die SEC Musk vor, nicht rechtzeitig gemeldet zu haben, dass sein Anteil an Twitter die Fünf-Prozent-Marke überschritten hatte. Laut US-Regeln hätte Musk dies innerhalb von zehn Tagen bekannt geben müssen, er informierte jedoch erst elf Tage später, als sein Anteil bereits bei neun Prozent lag. Die SEC argumentiert, dass Musk durch die verspätete Bekanntgabe Aktien im Wert von über 150 Millionen US-Dollar günstiger erwerben konnte. Aktionäre, die ihre Anteile in dieser Zeit verkauften, hätten finanzielle Verluste erlitten. Die Behörde fordert daher die Rückzahlung der Summe sowie eine zusätzliche Strafe. Musks Anwalt wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Klage als Teil einer \"jahrelangen Kampagne\" gegen seinen Mandanten. Der Ausgang des Verfahrens ist unklar, zumal mit der Vereidigung von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar eine neue Führung der SEC erwartet wird, die den Fall möglicherweise anders bewerten könnte.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/us-boersenaufsicht-musk-twitter-100.html

Banken setzen auf KI: 200.000 Stellenabbau, aber höhere Gewinne erwartet

Laut einer Analyse von Bloomberg Intelligence könnten durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Bankenbranche in den nächsten drei bis fünf Jahren weltweit rund 200.000 Arbeitsplätze wegfallen – etwa drei Prozent der Belegschaft. Vor allem Routine- und wiederholbare Aufgaben, wie Kundenanfragen durch Chatbots oder automatisierte Hintergrundprozesse, gelten als gefährdet. Die Umfrage unter Führungskräften von 93 global agierenden Banken zeigt jedoch, dass KI nicht nur Stellen abbauen, sondern auch die Effizienz steigern könnte. Die befragten Manager schätzen, dass die Einführung von KI die Vorsteuergewinne der Banken bis 2027 um 17 Prozent erhöhen könnte – ein Zugewinn von rund 180 Milliarden US-Dollar. Während einige Banken wie JPMorgan und Goldman Sachs einen möglichen Stellenabbau von bis zu zehn Prozent erwarten, liegt die Gesamtschätzung bei drei Prozent. Analyst Tomasz Noetzel betont, dass KI keine komplette Jobvernichtung bedeutet, sondern zu einer Umwandlung der Belegschaft führen wird.

Quelle: https://t3n.de/news/200-000-stellen-weniger-im-bank-business-wie-verantwortliche-den-wandel-durch-ki-einschaetzen-1668108/

USA verbieten vernetzte Autos chinesischer Hersteller wegen Spionagegefahr

US-Präsident Joe Biden hat kurz vor Ende seiner Amtszeit ein Verkaufsverbot für vernetzte Fahrzeuge unter chinesischer oder russischer Kontrolle angekündigt. Ab dem Modelljahr 2027 sollen solche Fahrzeuge, unabhängig davon, ob sie in den USA produziert werden, vom amerikanischen Markt ausgeschlossen werden. Der Grund: Die US-Regierung fürchtet, dass ausländische Akteure durch Kommunikationssysteme und Software dieser Autos Zugriff auf sensible Daten erhalten könnten. Von dem Verbot betroffen sind unter anderem der Tesla-Konkurrent Polestar, dessen Mutterkonzern der chinesische Geely-Konzern ist, sowie die Marke Zeekr, die Fahrzeuge für das Google-Schwesterunternehmen Waymo liefert. Obwohl Waymo betont, eigene Computer in die Fahrzeuge einzubauen, könnten die neuen Regeln erhebliche Auswirkungen auf den Markt haben. Das Verbot ist Teil eines umfassenderen, harten Kurses der USA gegenüber China, der unter anderem durch Zölle von 100 Prozent auf chinesische Autos ergänzt wird. Diese Maßnahmen könnten sich unter der künftigen Präsidentschaft von Donald Trump noch verschärfen, der weitere Sanktionen gegen chinesische Produkte angekündigt hat. Parallel dazu meldet China Rekordzahlen im Export: 2024 stiegen die Ausfuhren auf 3,58 Billionen Dollar, was einem Handelsüberschuss von knapp einer Billion Dollar entspricht. Beobachter vermuten, dass viele Exporte vor dem Machtwechsel in den USA vorgezogen wurden, um den Auswirkungen weiterer US-Sanktionen zuvorzukommen.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/us-praesident-joe-biden-verbietet-vernetzte-autos-chinesischer-hersteller-a-3661f7fa-b7a9-4a8c-a1d7-b34f1476ed43

Schweden und Finnland verstärken Schutz der Ostsee-Infrastruktur vor russischer Bedrohung

Im Vorfeld eines Nato-Treffens in Helsinki hat der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson erneut auf die zunehmenden hybriden Bedrohungen in der Ostsee hingewiesen, darunter Sabotageakte, Desinformation und Cyberangriffe. Besonders die Beschädigung von Unterseekabeln zwischen Finnland und Estland an Weihnachten, für die ein russischer Tanker verantwortlich gemacht wird, verdeutlicht die fragilen Sicherheitsverhältnisse. Schweden und Finnland, seit Kurzem Nato-Mitglieder, sehen sich durch Russlands sogenannte \"Schattenflotte\" zunehmend bedroht. Die \"Schattenflotte\" umfasst alte, schlecht gewartete Schiffe, die Russland nutzen soll, um Sanktionen zu umgehen und gleichzeitig gezielt europäische Infrastruktur anzugreifen. Zu den Vorfällen gehört eine 100 Kilometer lange Schleifspur am Meeresboden, mutmaßlich verursacht durch den Anker eines russischen Schiffs. Ermittlungen laufen, während Schweden und Finnland ihre Zusammenarbeit mit der Nato ausbauen, um die Sicherheit der Ostsee-Infrastruktur zu gewährleisten. Beim Nato-Treffen wird es unter anderem um Strategien zum Schutz kritischer Infrastruktur wie Unterseekabel und Pipelines gehen. Militär- und Küstenwachen in der Region sollen künftig eng zusammenarbeiten, und Schweden plant seinen ersten Nato-Einsatz in diesem Zusammenhang. Experten betonen die Dringlichkeit dieser Maßnahmen, da weitere Sabotageakte und Umweltgefahren durch die russischen Schiffe befürchtet werden.

Quelle: https://taz.de/Nato-Treffen-in-Finnland/!6058508/

Chinas wirtschaftliche Schwäche wird zur Gefahr für deutsche Unternehmen

Das verlangsamte Wachstum der chinesischen Wirtschaft stellt deutsche Unternehmen vor große Herausforderungen, insbesondere in der Automobilbranche. Laut der Wirtschaftsexpertin Julia Haes vom \"China Institut für die deutsche Wirtschaft\" passen sich chinesische Hersteller schneller den lokalen Bedürfnissen an, was deutsche Anbieter wie Volkswagen zunehmend ins Hintertreffen geraten lässt. Der Absatz von VW in China fiel 2024 um 300.000 Fahrzeuge auf 2,9 Millionen, was die ohnehin schwache Nachfrage in Europa und die Schwierigkeiten auf dem US-Markt nicht ausgleichen kann. Chinas Wirtschaft zeigt nach wie vor strukturelle Schwächen: Trotz eines Bruttoinlandsprodukts von 18 Billionen US-Dollar verzeichnete das Land 2024 nur ein Wachstum von 4,8 Prozent – zu wenig für die Versorgung der Bevölkerung. Hinzu kommen eine alternde Gesellschaft, stagnierender Konsum und Berichte über ausbleibende Gehaltszahlungen im öffentlichen Sektor. Die chinesische Regierung versucht, mit einer lockeren Geldpolitik und Subventionen gegenzusteuern, um Konsum und Innovation anzukurbeln. Gleichzeitig drängt China mit aggressiver Exportpolitik und staatlich geförderten Technologien stärker auf internationale Märkte, was den Druck auf europäische Unternehmen zusätzlich erhöht. Experten wie Haes warnen deutsche Firmen vor der Notwendigkeit, sich schneller auf Marktveränderungen einzustellen, um nicht weiter an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/deutsche-unternehmen-china-100.html

Mecklenburg-Vorpommern 2024 mit höchsten Krankmeldungen bundesweit

Laut einer Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2024 mit 230 Krankmeldungen pro 100 Versicherten die höchste Krankenquote in Deutschland. Damit liegt das Bundesland deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 206 Krankmeldungen. Den niedrigsten Wert hatte Baden-Württemberg mit 184 Krankmeldungen pro 100 Versicherten. Die Zahl der Krankmeldungen in Mecklenburg-Vorpommern ist seit 2019 um rund 60 Prozent gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem die Einführung der elektronischen Krankschreibung, wodurch mehr Kurzzeitatteste wie bei Atemwegsinfekten eingereicht wurden. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und chronische Erschöpfung sowie Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle trugen erheblich zu den steigenden Fehlzeiten bei. Die Debatte über den hohen Krankenstand hält an. Vorschläge wie die Wiedereinführung eines Karenztages, bei dem die Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag entfällt, stoßen auf Kritik. Die KKH betont, dass solche Maßnahmen Arbeitnehmer eher dazu bewegen könnten, krank zur Arbeit zu gehen, was die eigene Gesundheit und die der Kollegen gefährden würde. Stattdessen plädiert die Krankenkasse für mehr betriebliche Prävention, um den Krankenstand langfristig zu senken.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/laut-kkh-krankmeldungen-in-mecklenburg-vorpommern-2024-am-hoechsten-a-53914ae3-54b2-49db-b6f2-2d3f17605a65

USA beschränken KI-Chip-Exporte – Deutschland bleibt verschont

Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hat US-Präsident Joe Biden die Exportbestimmungen für KI-Chips und -Technologien verschärft. Die Maßnahmen sollen verhindern, dass Gegner der USA Zugang zu diesen Schlüsseltechnologien erhalten, die unter anderem für Nuklear-Simulationen oder die Entwicklung von Bio-Waffen genutzt werden könnten. Deutschland und 17 weitere enge Verbündete sind jedoch von den Beschränkungen ausgenommen und behalten uneingeschränkten Zugang. Die Beschränkungen konzentrieren sich auf die Rechenleistung exportierter Chips, wie die Nvidia H100-Serie, die eine zentrale Rolle in KI-Anwendungen spielt. Länder, die von Exportquoten betroffen sind, dürfen bis 2027 maximal 790 Millionen Total Processing Performance (TPP) erhalten – eine Menge, die für anspruchsvolle KI-Anwendungen ausreicht, aber begrenzt bleibt. Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Microsoft und Google können Ausnahmegenehmigungen beantragen, wenn sie als \"Universal Verified End User\" anerkannt werden, was die Kontrolle der USA über die Nutzung der Chips erleichtern soll. Die neuen Regelungen zielen auch darauf ab, die technologische Führungsrolle der USA im Bereich KI zu sichern. Bereits in den vergangenen Jahren hatten die USA Exporte nach China eingeschränkt, was Unternehmen wie Nvidia empfindlich traf. Ob die Maßnahmen von der neuen Trump-Regierung ab der kommenden Woche verändert werden, bleibt abzuwarten.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/ki-chips-export-usa-nvidia-biden-100.html