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Rechnungshof fordert flexiblere EU-Finanzplanung – Kommission erkennt Reformbedarf an

Angesichts zunehmender Krisen wie Kriege, Naturkatastrophen und Inflation kritisiert der Europäische Rechnungshof die mangelnde Flexibilität im EU-Haushalt und fordert einfachere Finanzierungsmechanismen für Notlagen. In einem Sonderbericht bemängelt er komplexe Verfahren, unklare Zuständigkeiten und fehlende Kriterien zur Mittelverwendung. Zwar waren Mittel in der Vergangenheit verfügbar, jedoch teilweise früh erschöpft oder schlecht auf neue Herausforderungen wie Inflation und Zinssteigerungen abgestimmt. Die EU-Kommission erkennt Reformbedarf an und will künftig präziser planen, lehnt aber eine feste Reihenfolge beim Einsatz von Finanzinstrumenten ab. Für den Haushalt 2028–2034 sind bereits größere Spielräume vorgesehen.

Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2025-09/eu-rechnungshof-haushalt-krisen-flexibel

Zahl der Online-Kreditbetrugsfälle steigt – Verbraucherschützer warnen vor geplanter Gesetzeslockerung

Die Beschwerden über manipulierte Onlinekredite nehmen deutlich zu: Im ersten Halbjahr 2025 verzeichneten die Verbraucherzentralen rund 26 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. Besonders häufig berichten Betroffene von untergeschobenen Verträgen, die ohne ihr Wissen durch Täuschung abgeschlossen wurden. Trotzdem plant das Bundesjustizministerium eine Lockerung der Formvorschriften: Künftig soll für Verbraucherdarlehen die Textform genügen – ein einfacher Klick statt Unterschrift. Verbraucherschützer warnen, dies begünstige Betrug. Beispiele reichen von WhatsApp-Fakes bis zu Video-Ident-Tricks durch angebliche Finanzdienstleister, die in Wirklichkeit Kredite im Namen der Opfer aufnehmen.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/zahl-der-beschwerden-ueber-manipulation-bei-online-krediten-nimmt-zu-a-6d283a85-cb66-42f2-8345-c9af1e6973c5

Massiver Angriff auf npm: Phishing unterläuft 2FA und gefährdet globale Software-Lieferkette

Ein groß angelegter Phishing-Angriff hat das zentrale JavaScript-Repository npm erschüttert: Über den kompromittierten Entwickleraccount von „Qix“ (Josh Junon) wurden manipulierte Versionen populärer Pakete wie chalk und debug mit Schadcode veröffentlicht. Trotz Zwei-Faktor-Authentifizierung gelang den Angreifern durch täuschend echt gestaltete Mails der Zugriff. Die Malware tauscht im Hintergrund Krypto-Wallet-Adressen aus und zeigt, wie verwundbar selbst verbreitete Open-Source-Infrastruktur ist. Sicherheitsexpert:innen warnen: Die größte Schwachstelle bleibt der Mensch, und der Vorfall reiht sich in eine Serie wachsender Supply-Chain-Attacken ein, die das Vertrauen in die digitale Entwicklungsbasis gefährden.

Quelle: https://t3n.de/news/npm-supply-chain-angriff-phishing-malware-1706449/

Frankreichs Regierungskrise legt Reformschwäche offen – Märkte bleiben vorerst gelassen

Nach dem Sturz von Frankreichs Premier François Bayrou infolge einer gescheiterten Vertrauensfrage zur Haushaltspolitik bleibt ein Marktchaos aus – doch Ökonomen sehen das als trügerische Ruhe. Experten bewerten die Entwicklung als weiteren Beleg für die Reformunfähigkeit Frankreichs, insbesondere angesichts hoher Schulden und Defizite. Die Risikoprämien französischer Staatsanleihen steigen seit Wochen leicht, ohne systemische Auswirkungen auf die Eurozone. Dennoch warnen Analysten vor langfristigem Druck auf die Kapitalmärkte und einer weiter wachsenden Schuldenquote. Die EZB könnte bei stärkerem Anstieg der Risikoaufschläge erneut eingreifen.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/regierungskrise-oekonomen-bescheinigen-frankreich-reformunfaehigkeit-a-b6f207e3-9678-4f57-a55b-3d838e989d29

Autoindustrie vor der IAA unter Druck – Zwischen Klimavorgaben, Konkurrenz und Stellenabbau

Vor dem Start der IAA in München steht die deutsche Autoindustrie unter erheblichem Druck: Geringere Gewinne, starke Konkurrenz aus China im E-Auto-Bereich, erhöhte US-Zölle und schleppende Fortschritte bei der Elektromobilität setzen die Hersteller unter Stress. Trotz öffentlicher Betonung von Innovationskraft zeigen sich Unternehmen wie VW, Mercedes und BMW zunehmend sparsam – VW plant etwa den Abbau eines Viertels der Stellen in Deutschland bis 2030. Politisch sorgt das EU-weite Verbrenner-Aus ab 2035 für Spannungen: Während Teile der Grünen an der Regelung festhalten, signalisieren SPD und Industrie Kompromissbereitschaft. Laut dem Verband T&E sind die meisten EU-Hersteller auf Kurs bei den CO₂-Zielen – mit Ausnahme von Mercedes –, warnen aber vor Rückschritten, falls Klimavorgaben weiter aufgeweicht werden.

Quelle: https://taz.de/Deutsche-Autoindustrie/!6109085/

Industrieproduktion im Aufwind – Exporte schwächeln weiter

Im Juli 2025 zeigte die deutsche Wirtschaft ein gemischtes Bild: Während die Exporte wegen rückläufiger Nachfrage aus den USA und China um 0,6 Prozent sanken, legte die Industrieproduktion überraschend stark um 1,3 Prozent zu – vor allem dank Zuwächsen im Maschinenbau (+9,5 %), in der Pharmaindustrie (+8,4 %) und bei Autos (+2,3 %). Auch der Produktionsrückgang im Juni wurde stark nach unten korrigiert. Ökonomen bleiben dennoch zurückhaltend und erwarten trotz der positiven Impulse keine nachhaltige Trendwende, da die Auftragslage schwach bleibt. Einzelne Experten sehen jedoch erste Anzeichen für eine mögliche wirtschaftliche Erholung.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/produktion-juli-industrie-100.html