Im Juli 2025 wurden in Deutschland rund 22.100 neue Wohnungen genehmigt – ein Anstieg um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das vom Tiefpunkt der Baukrise geprägt war. Trotz positiver Signale bleibt die Lage angespannt: Im Gesamtjahr dürften weniger als 250.000 Genehmigungen erreicht werden, weit unter dem Regierungsziel von 400.000. Die Bundesregierung setzt auf einen „Bau-Turbo“, der schnellere Genehmigungen ermöglichen soll. Verbände wie der Deutsche Mieterbund warnen jedoch weiter vor Wohnungsnot und explodierenden Mieten.
Zehn Jahre nach dem Bekanntwerden des Dieselbetrugs steht Volkswagen weiterhin vor rechtlichen, finanziellen und moralischen Altlasten. Allein am Landgericht Braunschweig wurden 43.000 Zivilklagen verhandelt, weitere Prozesse – auch strafrechtlicher Natur – laufen noch. Insgesamt kostete der Skandal VW über 33 Milliarden Euro. Während der Konzern betont, sich strukturell gewandelt zu haben, äußern Kritiker Zweifel an echter Lernfähigkeit. Der nächste Strafprozess gegen fünf frühere VW-Mitarbeiter beginnt im November. Auch eine Anleger-Sammelklage läuft noch. Der Skandal bleibt damit ein Mahnmal für Industrieskandale und deren lange Schatten.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/zehn-jahre-dieselgate-100.html
Quanten-KI könnte den enormen Energiebedarf moderner KI-Modelle drastisch senken – ein Potenzial, das auch Deutschland erkannt hat. Die Bundesregierung investiert rund 5,5 Milliarden Euro in Quanten- und KI-Technologien, u. a. durch Projekte wie IBMs Quantenzentrum in Ehningen oder das EURO-HPC-Netzwerk. Ziel ist es, bis 2030 zwei fehlerkorrigierte Quantencomputer auf europäischem Spitzenniveau bereitzustellen. Doch China ist mit Investitionen von über 15 Milliarden US-Dollar weit voraus. Erste Anwendungen in Medizin, Finanzen und Logistik zeigen bereits die Effizienzvorteile von Quanten-KI. Der internationale Wettbewerb nimmt Fahrt auf – Deutschland steht unter Zugzwang.
Quelle: https://t3n.de/news/quanten-ki-reicht-die-hightech-agenda-oder-wird-deutschland-abgehaengt-1707890/
Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ist die US-Wirtschaft bei über 3.100 Warengruppen in hohem Maße von Importen aus der EU abhängig – deutlich stärker als von chinesischen Produkten. Diese Warengruppen machen 17,5 % aller US-Importe aus und haben einen Gesamtwert von rund 290 Milliarden Dollar jährlich. Besonders betroffen sind Chemikalien, Maschinen und Elektrotechnik. Die IW-Studie sieht darin ein potenzielles Druckmittel für künftige Handelsverhandlungen – kritisiert jedoch, dass EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen jüngst nur vergleichsweise hohe Zölle mit Trump aushandeln konnte. Die Ergebnisse sorgten für politische Kritik und werfen Fragen zur Verhandlungsmacht Europas auf.
Ein Bündnis für legale Sexarbeit hat in Berlin ein umfassendes Faktenheft vorgestellt, um gegen das von der CDU geforderte Sexkaufverbot nach dem „nordischen Modell“ zu argumentieren. Dieses kriminalisiert nicht die Sexarbeitenden, sondern deren Kund:innen. Vertreter:innen aus der Branche warnen, dass ein solches Verbot Sexarbeit in unsichere und nicht kontrollierbare Räume verdränge und das Selbstbestimmungsrecht verletze. Auch Menschen mit Behinderungen wären betroffen, etwa durch Einschränkung sexualassistierender Angebote. Eine aktuelle Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes zeigt zwar Verbesserungsbedarf, aber auch klare Erfolge – ein pauschales Verbot wird darin nicht empfohlen.
Quelle: https://taz.de/Debatte-um-Nordisches-Modell/!6114177/
Der indische Konzern Jindal Steel hat ein überraschendes Kaufangebot für die angeschlagene Stahlsparte von Thyssenkrupp abgegeben. Neben der Übernahme plant Jindal Investitionen von über zwei Milliarden Euro in grüne Produktionstechnologien, insbesondere in neue Elektroschmelzöfen am Standort Duisburg. Die IG Metall begrüßt das Interesse als positives Signal für die Beschäftigten. Thyssenkrupp prüft das Angebot derzeit, bislang war eine Beteiligung des tschechischen Investors Daniel Kretinsky geplant. Die Stahlsparte leidet unter hohen Energiepreisen, Billigimporten und Konjunkturschwäche; ein massiver Stellenabbau ist bereits in Planung.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/thyssen-krupp-verkauf-indien-100.html