„Aktivrente hat nur marginale Auswirkungen auf die Altersversorgung von Angestellten“

Aktuellen Berechnungen zufolge können laut DCS Deutsche Clearings-Stelle grundsätzlich zwar rund 230.000 Bezieher einer Altersrente von den Vorteilen der Aktivrente profitieren. Tatsächlich dürfte die Gruppe der Begünstigten jedoch deutlich kleiner sein: In der Praxis werden laut Prognosen aus dem Gesetzesentwurf jährlich rund 25.000 Rentner von dem Angebot Gebrauch machen. Nach Einschätzung der DCS liegt dies daran, dass viele Beschäftigte nicht weiterarbeiten wollen. In anderen Fällen bieten Arbeitgeber keine Verlängerung an oder es sprechen gesundheitliche Gründe dagegen.

„Wer heute davon ausgeht, mithilfe der Aktivrente sein finanzielles Polster im Rentenalter zu vergrößern, läuft ein hohes Risiko. Das Instrument bleibt eine Option für eine sehr kleine Zielgruppe. Für die breite Masse der Beschäftigten kommt es weiterhin entscheidend auf den Aufbau einer soliden Altersversorgung über deren klassische Wege an“, sagt Marco Eckert, Geschäftsführer der DCS Deutsche Clearing-Stelle.

Keinesfalls ersetzt die Aktivrente andere Altersvorsorgeformen – laut DCS ist Arbeitnehmern anzuraten, weiterhin auf die drei planbaren und verlässlichen Säulen zu setzen: die gesetzliche Rente, private Vorsorgelösungen sowie die betriebliche Altersversorgung.

Anspruchsberechtigt sind bei der Aktivrente nach bisher bekannten Plänen insbesondere Beschäftigte, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze nahtlos weiterarbeiten. Selbstständige sollen nach aktuellem Stand nicht einbezogen werden. Ob Minijobber oder Beamte ebenfalls ausgeschlossen bleiben, ist bislang noch offen. Sicher ist jedoch: Während der Steuerbonus greifen würde, bleiben Beiträge zur Krankenversicherung für gesetzlich Versicherte weiterhin bestehen.

Welche konkreten Auswirkungen die Aktivrente langfristig auf Arbeitsmarkt und Altersversorgung haben wird, ist derzeit schwer absehbar. „Die Politik ist aufgerufen, die offenen Fragen zügig zu klären und die Aktivrente in ein Gesamtkonzept einzubetten, das echte finanzielle Sicherheit und Planbarkeit für Menschen im Rentenalter schafft“, so Marco Eckert.

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