Wenn jemand von der Sexindustrie oder der Erotikbranche spricht, redet er von einem florierenden Wirtschaftszweig mit weltweiter Relevanz. Es geht um Dienstleistungen und Waren, die einen Bezug zu Sex und Erotik haben. Was genau dieser Branche zugerechnet werden kann, ist allerdings nicht immer klar von anderen Branchen abzugrenzen.
Welche Branchen und Sparten berührt zur Sexindustrie?
Wirtschaftliche Tätigkeiten im Bereich der Erotik können von Unternehmen und Einzelpersonen ausgeübt werden. Letztere können in der Erotikindustrie als Selbstständige oder Freiberufliche, aber auch in Form von Abhängigkeitsverhältnissen beschäftigt sein. Der Begriff "Industrie" ließe sich nur auf die Bereiche der Erotikwirtschaft anwenden, wo es tatsächlich um die Produktion von Waren und Produkten geht.
In der Hauptsache geht es aber um planerische, gestalterische, herstellungsbezogene oder vermittlerische Tätigkeiten. Außerdem werden Handel, Vertrieb und Verkauf sowie Sex-bezogene Dienstleistungen im weitesten Sinne einbezogen. An der Erotikindustrie beteiligen sich außerdem Branchen, die mit der Herstellung von Sex-Filmen und Erotik-Druckerzeugnissen oder der Produktion von pharmazeutischen, medizinischen oder textilen Erzeugnissen mit Bezug zur Erotik zu tun haben.
Die Sexindustrie greift außerdem in Bereiche wie die Telekommunikation, den Tourismus oder das Wellnessgewerbe sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe und das Veranstaltungswesen ein. Die Erotikwirtschaft berührt außerdem den Groß- und Einzelhandel, der neben anderem auch solche Produkte vermarktet. Selbst die Kunststoff- und Metallverarbeitungsindustrie oder die Elektro- und Elektronikindustrie sind als Hersteller bestimmter Waren im Randbereich mit dem Thema Erotik befasst.
Was wird als Kern der Erotikindustrie angesehen?
Die Bereiche, die im Allgemeinen als Kern der Sexindustrie begriffen werden, sind die Prostitution und die Pornografie. Außerdem gehören die Bereiche Handel und Vertrieb, Herstellung und Vermarktung von Sexspielzeug und Hygieneprodukten, beispielsweise Dildos, Kondomen oder Aphrodisiaka dazu. Auch Menschenhandel, der dem Zweck der Prostitution dient, muss dazu gerechnet werden.
Zum Bereich der Prostitution gehören Bordelle und Straßen-Prostituierte, Stripclubs und Escort-Dienste, Callgirl-Vermittlungen und private Anbieter*innen von Telefonsex und Gelegenheits-Sex. Auch das Angebot entsprechender Dienstleistungen im Internet, auf Erotikmessen, Massage-Angebote mit eindeutigem Charakter sowie der Bereich des Sextourismus werden dazugerechnet. Legale und illegale Tätigkeiten verschwimmen in manchen der genannten Branchen.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Sexindustrie
In Deutschland lassen sich kaum offizielle Mitteilungen und Statistiken über die Umsätze und Gewinne finden, die die Erotikindustrie abschöpft. Die diesbezügliche Transparenz ist in den USA deutlich größer. Daher versuchen die staatlichen Institutionen, die damit zusammenhängende Industrie stärker zu regulieren und mit Gesetzesvorhaben zu kontrollieren. In der BILD-Zeitung wurde 2014 ein geschätzter Jahresumsatz von 55 Milliarden Euro genannt. 2016 schätzte das Statistische Bundesamt lediglich Jahresumsätze von 14 bis 15 Milliarden Euro als realistisch ein.
Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Schätzungen ist offensichtlich. Die Gewinnspannen in der Sex-Branche können ohnehin nicht berechnet werden. Das "Statistische Bundesamt" ging bei seiner Schätzung von folgender Verteilung aus: 2016 entfielen dem zufolge 5,475 Milliarden Umsatz-Euro auf die Bordelle. Mit Straßen-Prostitution wurden demnach geschätzte 2.738 Milliarden Euro umgesetzt, durch Hostessen-Dienste geschätzt 3,65 Milliarden. Für sonstige Prostitution schätzte das Bundesamt 2,738 Milliarden Euro Umsatz. Die Gewinnspanne der Erotikindustrie dürfte um ca. 50 Prozent niedriger sein.
Es fallen Kosten für Raummieten, Hygieneartikel, Kosmetika, Strom, Wasser und dergleichen an. Diese Ausgaben sind der Anteil an den Gewinnen in der Branche, der direkt in den Wirtschaftskreislauf zurückfließt. Mehr als 12 Prozent aller Webseiten, die Nutzer in Deutschland aufrufen, betreffen pornografische Angebote. Das stellte „Similarweb“ 2013 fest. Die Deutschen Porno-Viewer sind damit Spitzenreiter, gefolgt von Amerikanern, Brasilianern und Indern. Monatlich werden in Deutschland über 1.000 Porno-Filme auf DVD auf den Markt gebracht. Der Umsatz damit wurde schon 2007 auf jährlich ca. 800 Millionen Euro geschätzt.
Wie viele Sexarbeiter*innen arbeiten in Deutschland?
Es ist nicht bekannt, wie viele Prostituierte, Callgirls oder Escort-Ladies es hierzulande tatsächlich gibt. Einzelne Großstädte wie München nehmen regelmäßige Erhebungen vor, aber ein Großteil der Szene findet nur im Internet, im Darknet oder gut getarnt in Gegenden statt, die nicht einem Rotlichtviertel oder Bordellbetrieb zugerechnet werden. Wie viele Frauen oder Männer sich unerkannt oder anonym ihr Geld mit Sex-Dienstleistungen verdienen, ist kaum feststellbar. Schätzungen aus dem Jahr 1988 gingen von etwa 400.000 Prostituierten, Callgirls, Callboys und Strichern aus. Ob das zu hoch oder niedrig geschätzt ist, ist unbekannt.
Die Dunkelziffer dürfte hoch sein. In dieser Branche Daten zu erheben, ist praktisch unmöglich. 2018 wurden laut Daten des Statistischen Bundesamtes bundesweit nur 32.799 Prostituierte als offiziell gemeldet registriert. Das bedeutet, dass ein Großteil der Szene in der Illegalität arbeitet. Laut der "Wirtschaftswoche" sind 71 Prozent der Sexarbeiter*innen zwischen 21 und 44 Jahre alt. Das "Statistische Bundesamt" ging im Jahr 2016 - ebenso wie die "Wirtschaftswoche" im Jahr 2020 - von folgenden Zahlen in der deutschen Sexindustrie beschäftigter Personen aus:
● Bordelle, Bars, Clubs, Massagesalons und Sexpartys: ca. 89.500 Personen
● Straßen- und Drogenstrich, Wohnwagen-Bordelle und Gelegenheit-Prostitution: ca. 71.600 Personen
● Escorts, Callboys, Callgirls, Anzeigen-Sex und Models: ca. 60.000 Personen
● sonstige in Sex-Kinos oder mit Telefonsex-Angeboten : ca. 179.000 Personen
Inwieweit diese Schätzungen realistisch sind oder heutzutage noch gelten, ist nicht bekannt. Die Corona-Pandemie hat Sexarbeiter, die im direkten Kontakt mit Kunden standen, hart getroffen. Monatelanges Berufsverbot, Bordellschließungen und Bordell-Insolvenzen nagten an den Einkünften.
Im Trend: Edelbordelle
Bordelle gelten als schmuddelige Betriebe, in denen Kunden durch Eintrittsgelder, bezahlte Sex-Dienstleistungen und überteuerte Getränke um viel Geld gebracht werden. Gegen das Schmuddel-Image der Branche setzen manche Betreiber auf Edel-Bordelle für betuchte Geschäftsleute. Solche Betriebe siedeln sich oft an Flughäfen und Großbahnhöfen sowie in guten Stadtvierteln fernab von großstädtischen Rotlichtvierteln an. Zum Beispiel auf Sylt.
Solche Unternehmen firmieren wie Wellnessbetriebe. Sie bieten ihren betuchten Gästen Luxus-Ambiente, das sich an orientalischen Palästen oder griechischen Tempeln orientiert. Die Getränke sind vom Feinsten, die gebotenen Dienstleistungen auch. Mit Einnahmen von vier- oder gar fünfstelligen Summen je Besucher und Abend kann gerechnet werden. Hier wird deutlich, das sexuelle Dienstleistungen selbst in den höchsten Kreisen gefragt sind.
Viele Bordellbesitzer verstehen sich als erfolgreiche Unternehmer in einem angesehenen Wirtschaftszweig. Bordellbesitzer Bert Wollersheim erhielt bei RTL2 sogar eine eigene Fernsehsendung. In der BILD-Zeitung wird regelmäßig über ihn berichtet. Selbst die Wikipedia verzeichnet einen Eintrag über Wollersheim. Bei Ebay werden Wollersheim-Autogrammkarten für Preise zwischen 9,49 und 23 Euro je Stück gehandelt. Der ehemalige Promi-Friseur meldete allerdings 2019 Insolvenz an.
Das gesteigerte Schmuddel-Image der Branche in Form von Flat-Rate-Billigsex auf den Straßen- und Drogenstrichen und immer stärkerer Ausbeutung der Agierenden ist als eine direkte Antwort auf den Trend der Edelbordelle zu verstehen.
Profitiert der Fiskus von den hohen Umsätzen?
Rein theoretisch ja. Prostitution gilt steuerlich als Dienstleistung. Diese wäre an sich mehrwertsteuerpflichtig. Jeder kann sich denken, dass Prostituierte keinem ihrer Freier eine Quittung mit Mehrwertsteuer ausstellen oder Vorsteuern an das Finanzamt überweisen. Die Prüfer am Bundesrechnungshof monierten schon 2014, dass die fällige Vorsteuer-Überweisung meist unterbleibt.
Der Vergleich der geschätzten Umsätze und der Gewerbesteuer-Einnahmen offenbart, dass die Kommunen und Städte über die Gewerbesteuer kaum etwas von den Einnahmen der Sexindustrie abschöpfen. In diesem Industriezweig werden gigantische Steuersummen unterschlagen, ohne dass der Staat darauf zugreifen kann.
Gibt es auch Sextourismus, der nach Deutschland führt?
Da in vielen Ländern ein Prostitutionsverbot gilt, ist Deutschland seit der Aufhebung desselben anno 2002 ein Land, in dem Sextouristen zu finden sind. Groß-Bordelle in grenznahen Ortschaften, an Flughäfen oder großen Bahnhöfen sowie organisierte Bordell-Touren belegen das. Bei der Polizei beobachtet man eine begünstigende Gesetzeslage und dienliche Strukturen, die das touristische Geschäft mit dem Sex boomen lassen.
Wenn jemand von der Sexindustrie oder der Erotikbranche spricht, redet er von einem florierenden Wirtschaftszweig mit weltweiter Relevanz. Es geht um Dienstleistungen und Waren, die einen Bezug zu Sex und Erotik haben. Was genau dieser Branche zugerechnet werden kann, ist allerdings nicht immer klar von anderen Branchen abzugrenzen.
Welche Branchen und Sparten berührt zur Sexindustrie?
Wirtschaftliche Tätigkeiten im Bereich der Erotik können von Unternehmen und Einzelpersonen ausgeübt werden. Letztere können in der Erotikindustrie als Selbstständige oder Freiberufliche, aber auch in Form von Abhängigkeitsverhältnissen beschäftigt sein. Der Begriff "Industrie" ließe sich nur auf die Bereiche der Erotikwirtschaft anwenden, wo es tatsächlich um die Produktion von Waren und Produkten geht.
In der Hauptsache geht es aber um planerische, gestalterische, herstellungsbezogene oder vermittlerische Tätigkeiten. Außerdem werden Handel, Vertrieb und Verkauf sowie Sex-bezogene Dienstleistungen im weitesten Sinne einbezogen. An der Erotikindustrie beteiligen sich außerdem Branchen, die mit der Herstellung von Sex-Filmen und Erotik-Druckerzeugnissen oder der Produktion von pharmazeutischen, medizinischen oder textilen Erzeugnissen mit Bezug zur Erotik zu tun haben.
Die Sexindustrie greift außerdem in Bereiche wie die Telekommunikation, den Tourismus oder das Wellnessgewerbe sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe und das Veranstaltungswesen ein. Die Erotikwirtschaft berührt außerdem den Groß- und Einzelhandel, der neben anderem auch solche Produkte vermarktet. Selbst die Kunststoff- und Metallverarbeitungsindustrie oder die Elektro- und Elektronikindustrie sind als Hersteller bestimmter Waren im Randbereich mit dem Thema Erotik befasst.
Was wird als Kern der Erotikindustrie angesehen?
Die Bereiche, die im Allgemeinen als Kern der Sexindustrie begriffen werden, sind die Prostitution und die Pornografie. Außerdem gehören die Bereiche Handel und Vertrieb, Herstellung und Vermarktung von Sexspielzeug und Hygieneprodukten, beispielsweise Dildos, Kondomen oder Aphrodisiaka dazu. Auch Menschenhandel, der dem Zweck der Prostitution dient, muss dazu gerechnet werden.
Zum Bereich der Prostitution gehören Bordelle und Straßen-Prostituierte, Stripclubs und Escort-Dienste, Callgirl-Vermittlungen und private Anbieter*innen von Telefonsex und Gelegenheits-Sex. Auch das Angebot entsprechender Dienstleistungen im Internet, auf Erotikmessen, Massage-Angebote mit eindeutigem Charakter sowie der Bereich des Sextourismus werden dazugerechnet. Legale und illegale Tätigkeiten verschwimmen in manchen der genannten Branchen.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Sexindustrie
In Deutschland lassen sich kaum offizielle Mitteilungen und Statistiken über die Umsätze und Gewinne finden, die die Erotikindustrie abschöpft. Die diesbezügliche Transparenz ist in den USA deutlich größer. Daher versuchen die staatlichen Institutionen, die damit zusammenhängende Industrie stärker zu regulieren und mit Gesetzesvorhaben zu kontrollieren. In der BILD-Zeitung wurde 2014 ein geschätzter Jahresumsatz von 55 Milliarden Euro genannt. 2016 schätzte das Statistische Bundesamt lediglich Jahresumsätze von 14 bis 15 Milliarden Euro als realistisch ein.
Die Diskrepanz zwischen diesen beiden Schätzungen ist offensichtlich. Die Gewinnspannen in der Sex-Branche können ohnehin nicht berechnet werden. Das "Statistische Bundesamt" ging bei seiner Schätzung von folgender Verteilung aus: 2016 entfielen dem zufolge 5,475 Milliarden Umsatz-Euro auf die Bordelle. Mit Straßen-Prostitution wurden demnach geschätzte 2.738 Milliarden Euro umgesetzt, durch Hostessen-Dienste geschätzt 3,65 Milliarden. Für sonstige Prostitution schätzte das Bundesamt 2,738 Milliarden Euro Umsatz. Die Gewinnspanne der Erotikindustrie dürfte um ca. 50 Prozent niedriger sein.
Es fallen Kosten für Raummieten, Hygieneartikel, Kosmetika, Strom, Wasser und dergleichen an. Diese Ausgaben sind der Anteil an den Gewinnen in der Branche, der direkt in den Wirtschaftskreislauf zurückfließt. Mehr als 12 Prozent aller Webseiten, die Nutzer in Deutschland aufrufen, betreffen pornografische Angebote. Das stellte „Similarweb“ 2013 fest. Die Deutschen Porno-Viewer sind damit Spitzenreiter, gefolgt von Amerikanern, Brasilianern und Indern. Monatlich werden in Deutschland über 1.000 Porno-Filme auf DVD auf den Markt gebracht. Der Umsatz damit wurde schon 2007 auf jährlich ca. 800 Millionen Euro geschätzt.
Wie viele Sexarbeiter*innen arbeiten in Deutschland?
Es ist nicht bekannt, wie viele Prostituierte, Callgirls oder Escort-Ladies es hierzulande tatsächlich gibt. Einzelne Großstädte wie München nehmen regelmäßige Erhebungen vor, aber ein Großteil der Szene findet nur im Internet, im Darknet oder gut getarnt in Gegenden statt, die nicht einem Rotlichtviertel oder Bordellbetrieb zugerechnet werden. Wie viele Frauen oder Männer sich unerkannt oder anonym ihr Geld mit Sex-Dienstleistungen verdienen, ist kaum feststellbar. Schätzungen aus dem Jahr 1988 gingen von etwa 400.000 Prostituierten, Callgirls, Callboys und Strichern aus. Ob das zu hoch oder niedrig geschätzt ist, ist unbekannt.
Die Dunkelziffer dürfte hoch sein. In dieser Branche Daten zu erheben, ist praktisch unmöglich. 2018 wurden laut Daten des Statistischen Bundesamtes bundesweit nur 32.799 Prostituierte als offiziell gemeldet registriert. Das bedeutet, dass ein Großteil der Szene in der Illegalität arbeitet. Laut der "Wirtschaftswoche" sind 71 Prozent der Sexarbeiter*innen zwischen 21 und 44 Jahre alt. Das "Statistische Bundesamt" ging im Jahr 2016 - ebenso wie die "Wirtschaftswoche" im Jahr 2020 - von folgenden Zahlen in der deutschen Sexindustrie beschäftigter Personen aus:
● Bordelle, Bars, Clubs, Massagesalons und Sexpartys: ca. 89.500 Personen
● Straßen- und Drogenstrich, Wohnwagen-Bordelle und Gelegenheit-Prostitution: ca. 71.600 Personen
● Escorts, Callboys, Callgirls, Anzeigen-Sex und Models: ca. 60.000 Personen
● sonstige in Sex-Kinos oder mit Telefonsex-Angeboten : ca. 179.000 Personen
Inwieweit diese Schätzungen realistisch sind oder heutzutage noch gelten, ist nicht bekannt. Die Corona-Pandemie hat Sexarbeiter, die im direkten Kontakt mit Kunden standen, hart getroffen. Monatelanges Berufsverbot, Bordellschließungen und Bordell-Insolvenzen nagten an den Einkünften.
Im Trend: Edelbordelle
Bordelle gelten als schmuddelige Betriebe, in denen Kunden durch Eintrittsgelder, bezahlte Sex-Dienstleistungen und überteuerte Getränke um viel Geld gebracht werden. Gegen das Schmuddel-Image der Branche setzen manche Betreiber auf Edel-Bordelle für betuchte Geschäftsleute. Solche Betriebe siedeln sich oft an Flughäfen und Großbahnhöfen sowie in guten Stadtvierteln fernab von großstädtischen Rotlichtvierteln an. Zum Beispiel auf Sylt.
Solche Unternehmen firmieren wie Wellnessbetriebe. Sie bieten ihren betuchten Gästen Luxus-Ambiente, das sich an orientalischen Palästen oder griechischen Tempeln orientiert. Die Getränke sind vom Feinsten, die gebotenen Dienstleistungen auch. Mit Einnahmen von vier- oder gar fünfstelligen Summen je Besucher und Abend kann gerechnet werden. Hier wird deutlich, das sexuelle Dienstleistungen selbst in den höchsten Kreisen gefragt sind.
Viele Bordellbesitzer verstehen sich als erfolgreiche Unternehmer in einem angesehenen Wirtschaftszweig. Bordellbesitzer Bert Wollersheim erhielt bei RTL2 sogar eine eigene Fernsehsendung. In der BILD-Zeitung wird regelmäßig über ihn berichtet. Selbst die Wikipedia verzeichnet einen Eintrag über Wollersheim. Bei Ebay werden Wollersheim-Autogrammkarten für Preise zwischen 9,49 und 23 Euro je Stück gehandelt. Der ehemalige Promi-Friseur meldete allerdings 2019 Insolvenz an.
Das gesteigerte Schmuddel-Image der Branche in Form von Flat-Rate-Billigsex auf den Straßen- und Drogenstrichen und immer stärkerer Ausbeutung der Agierenden ist als eine direkte Antwort auf den Trend der Edelbordelle zu verstehen.
Profitiert der Fiskus von den hohen Umsätzen?
Rein theoretisch ja. Prostitution gilt steuerlich als Dienstleistung. Diese wäre an sich mehrwertsteuerpflichtig. Jeder kann sich denken, dass Prostituierte keinem ihrer Freier eine Quittung mit Mehrwertsteuer ausstellen oder Vorsteuern an das Finanzamt überweisen. Die Prüfer am Bundesrechnungshof monierten schon 2014, dass die fällige Vorsteuer-Überweisung meist unterbleibt.
Der Vergleich der geschätzten Umsätze und der Gewerbesteuer-Einnahmen offenbart, dass die Kommunen und Städte über die Gewerbesteuer kaum etwas von den Einnahmen der Sexindustrie abschöpfen. In diesem Industriezweig werden gigantische Steuersummen unterschlagen, ohne dass der Staat darauf zugreifen kann.
Gibt es auch Sextourismus, der nach Deutschland führt?
Da in vielen Ländern ein Prostitutionsverbot gilt, ist Deutschland seit der Aufhebung desselben anno 2002 ein Land, in dem Sextouristen zu finden sind. Groß-Bordelle in grenznahen Ortschaften, an Flughäfen oder großen Bahnhöfen sowie organisierte Bordell-Touren belegen das. Bei der Polizei beobachtet man eine begünstigende Gesetzeslage und dienliche Strukturen, die das touristische Geschäft mit dem Sex boomen lassen.
Großkarolinenfeld, 27. Juni 2025 - Seit dem 16. Juni 2025 bietet die renommierte Fluggesellschaft Cathay Pacific eine neue Nonstop-Verbindung von München nach Hongkong an. Für ... | mehr
🇿🇦 Ein Krugerrand-Set, das Sie (wahrscheinlich) noch nie gesehen haben Südafrika – 2005 – Krugerrand Jubilee Prestige Set – 25 Jahre – 1,85 oz Gold – ... | mehr
Südafrika – Centenary Set – 1986 – Krügerrand und Protea – 100 Jahre Johannesburg – 2oz Proof Gold Sieht dieses Set für Sie aus wie eine ... | mehr