Die betriebliche Arbeitssicherheit unter die Lupe genommen

Die Gesundheit der Angestellten in einem Betrieb sicherzustellen, hat für die Vorstands- bzw. Managementebene oft eine hohe Priorität. Das hat vielerlei Gründe: Die Produktivität kann durch Arbeitsunfälle beeinträchtigt werden. Keiner möchte invalide oder krankheitsbedingt ausfallende Mitarbeiter haben. Die Reputation des Unternehmens ist auf dem Konsum- und Arbeitgebermarkt in Gefahr. Bei Fahrlässigkeit kann sich die Versicherung im Schadensfall zurückziehen. Und nicht zu vergessen: Der Gesetzgeber stellt klare Vorschriften auf, bei deren Missachtung empfindliche Geldstrafen fällig werden. Allerdings handelt es sich beim Thema Arbeitssicherheit in Unternehmen um eine komplexe Thematik. Eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit kann dabei helfen, Kompetenzen aufzubauen und alle Sicherheitsvorschriften einzuhalten.

Eine komplexe Angelegenheit

Vonseiten des deutschen und europäischen Gesetzgebers werden eine Vielzahl von Vorschriften zur Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen gemacht. Diese werden im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) festgehalten. Hinzukommen die Richtlinien der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Jene zu treffenden Vorkehrungen hängen von der Art des Unternehmens ab. Eine IT-Abteilung oder ein Serverraum sind anders zu schützen als ein Meetingraum in einer Versicherung. Hier eine Übersicht über ein paar der allgemein geltenden Regeln:

·         Einweisung: Neue Mitarbeiter müssen über die gängigen Gefahren aufgeklärt werden. Technische Geräte und Maschinen müssen sachgemäß bedient werden können.

·         Untersuchung: Werkzeuge, Geräte und chemische Stoffe, die zur täglichen Arbeit verwendet werden, müssen auf Gefahrenpotenzial überprüft werden.

·         Arbeitsplatz: Der Arbeitsplatz der Mitarbeiter muss so gestaltet sein, dass Sicherheitsgefahren auf ein Minimum reduziert sind.

·         Mentale Probleme: Probleme: Zur physischen Gesundheit kommt die psychische hinzu. Einflussfaktoren, die zu einer mentalen Belastung werden, müssen in die Risikobewertung mit aufgenommen werden.

·         Erste Hilfe: In Betrieben muss die Möglichkeit gegeben sein, schnell erste Hilfe zu leisten. Idealerweise besitzen Mitarbeiter in gefährlichen Berufen eine entsprechende Grundausbildung.

Die Vorzüge einer Sicherheitsfachkraft

Eine Sicherheitsfachkraft kommt in der Regel von außerhalb, um beim Aufbau von Kompetenzen, dem Aufstellen von Sicherheitsvorschriften, dem Anbieten von Schulungen und Kursen usw. zu helfen. Die Tatsache, dass es sich um eine externe Fachkraft handelt, ist keineswegs als Nachteil zu werten – im Gegenteil. Dies ermöglicht es der Arbeitskraft, mit einem neutralen Blick auf die Zustände innerhalb der Organisation zu blicken. Sie sind unabhängig und besitzen das Know-how, um eine adäquate Risikobewertung vorzunehmen und alle Schwächen auszumerzen. Es handelt sich um Personen, die gut in ihrer Branche vernetzt sind und schnell Lösungen entwickeln können.

Risikobewertung

Eine der Haupttätigkeiten einer Fachkraft für Arbeitssicherheit stellt das Identifizieren und Bewerten von Risiken dar. Bestimmte Arbeitsflächen müssen u. U. freigehalten werden, weil sie sonst technische Geräte stören (Beispiel Kühlsysteme). Auf Grundlage dieser Risikobewertung können Leitlinien erstellt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um die Gefahren am Arbeitsplatz zu minimieren.

Nicht nur eine Aufgabe des Arbeitgebers

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass nur die Chefebene des Betriebs für die nötige Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen hat. Laut hiesigem Gesetzgeber unterliegt ebenso der Mitarbeiter einer Pflicht, den Vorschriften und Anweisungen zu folgen und für den nötigen Arbeitsschutz der Kollegen zu sorgen. Diese Kooperation wird vorausgesetzt, da Vorschriften nur dann funktionieren, wenn sie von allen Beteiligten eingehalten werden. Bei der expliziten Nichtbeachtung einer Vorschrift oder eines Gesetzes kann eine Abmahnung folgen – bei Wiederholung sogar die Kündigung. Im Falle ernsthafter Schäden in dem Betrieb können Mitarbeiter bei fahrlässigem Verhalten für Schäden haftbar gemacht werden.

Fazit

Die Themen Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sind keinesfalls neu. Durch Corona wurden hier jedoch in vielen Betrieben die Sinne geschärft. Das Thema steht nicht nur beim Gesetzgeber weit oben auf der Liste. Unternehmen selbst machen sich viele Gedanken, wie sie im heutigen Arbeitnehmermarkt die optimalen Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter anbieten können. Es wird jedoch die Mitarbeit aller vor Ort benötigt: Vorstände, Abteilungsleiter, externe Sicherheitsfachkräfte und die Kollegen – alle tragen ihren Teil dazu bei, dass es bei der täglichen Arbeit zu keinen Unfällen kommt.