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Ältere ITK-Profis sind Deutschlands Standortvorteil: Experten kritisieren Beschäftigungspolitik


Von Medienbüro Sohn

Neuss/Lindau - Arbeitsmarktexperten sind sich einig, dass Unternehmen Chancen verspielen, wenn sie auf das Fachwissen Älterer verzichten. In der Realität sieht das oft anders aus: Obwohl der Jugendwahn der dot-com Ära vorbei ist, werden erfahrene ITK-Profis jenseits der 50 fast nirgendwo eingestellt. Somit ergibt sich eine paradoxe Situation: erfahrene ITK-Profis, die in ihrer beruflichen Laufbahn auch schon schwierige Zeiten, Umstrukturierungen und Übernahmen durchlebt und durchstanden haben und damit genau die richtige Erfahrung für die derzeitige Situation vieler Unternehmen mitbringen, stehen auf der Straße und haben kaum Aussichten, wieder in eine feste Anstellung zu gelangen.
Thumb In China hingegen, derzeit neben Indien das ITK-Boomland schlechthin, genießen erfahrenen ITK-Profis höchste Wertschätzung. Nach einer Untersuchung von Patricia Martisz Smith, Professorin am North Carolina Wesleyan College http://www.ncwc.edu/, ist der Anteil der über 50-jährigen unter den ausländischen Angestellten in China überproportional hoch. Hauptursache dafür sei die unvollkommene Infrastruktur, in die die Betriebsstätten eingebettet sind. „Produktionsausfälle und Improvisation sind an der Tagesordnung, und ältere Mitarbeiter können mit ihrer Erfahrung besser darauf reagieren“, stellt Professor Smith in ihrem Bericht fest. Und da in der rasant gewachsenen chinesischen Wirtschaft keine erfahrenen Fachkräfte zu finden sind, muss das erforderliche Know-how im Westen eingekauft werden. Neben dem fachlichen Wissen und der Erfahrung zeichnen sich die älteren Mitarbeiter vor allem durch ihre menschlichen Eigenschaften aus: „Sie können in Krisenzeiten beruhigend auf die Mannschaft wirken“, so Stefan Symanek, Marketingsprecher von GULP Information Services GmbH http://www.gulp.de, einem Unternehmen, das sich als Job- und Projektbörse für IT-Freiberufler versteht. In Deutschland werden jedoch gerade ältere Profis kaum nachgefragt. „Nach offiziellen Erhebungen gibt es in sechs von zehn der deutschen Unternehmen überhaupt keine Beschäftigten mehr, die älter als 50 sind. Und während in der Schweiz rund 65 Prozent der über 55-jährigen Erwerbsfähigen einen Arbeitsplatz haben, sind es in Deutschland nur noch 38 Prozent. Obwohl unser Land demographisch immer älter wird, hängen die Unternehmen immer noch der Wunschvorstellung des jungen, dynamischen Mitarbeiters an“, führt Michael Müller aus, Geschäftsführer der a & o after sales & onsite services GmbH in Neuss http://www.ao-services.de in Neuss. Deutschland verliere damit jährlich Milliarden Euro an Wertschöpfung durch die Nichtbeschäftigung erfahrener Fachkräfte. „In manchen Branchen ist dieses Human-Kapital unser eigentlicher Standortvorteil, unser Vorsprung gegenüber den asiatischen Tigern. Um so schlimmer, wenn wir dieses Human-Kapital brach liegen lassen und zusehen, wie die asiatischen Unternehmen diese Leute anwerben“, so Müller. Michael Sander, Geschäftsführer der TCP Terra Consulting Partners GmbH http://www.terraconsult.de/ in Lindau, mahnt die deutschen Unternehmen, sich jetzt auf den demographischen Wandel einzustellen: „Es kann nicht sein, dass heute von vielen Unternehmen die älteren Mitarbeiter im Rahmen von Rationalisierungs- und Konsolidierungsmaßnahmen auf Kosten der Sozialsysteme freigesetzt werden, und die gleichen Unternehmen schon in ein paar Jahren feststellen, dass der Nachwuchs knapp wird.“ Leider verschärfe aber derzeit die schlechte Wirtschafts- und Beschäftigungslage das Problem. Der Konflikt zwischen der Generationsdynamik einerseits und den dafür falschen gesellschaftlichen Strukturen müssen aber dringend aufgehoben werden, sonst hebelt sich die Gesellschaft selbst aus. „Die gesellschaftlichen Ressourcen auf alle Lebensalter zu verteilen, ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch der Notwendigkeit. Das betrifft nicht nur die gesamte Gesellschaft, sondern auch jedes einzelne Unternehmen. Mangelnde Lebens- und Wirtschaftserfahrung im Unternehmen lässt sich in Krisensituationen auch nicht durch den Einsatz externer Berater kompensieren“, weiß der Berater zu berichten.


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