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Management-Trends auf dem Prüfstand


Von Medienbüro Sohn

Professor Fink: „Deutsche Unternehmenskultur steht Business Process Outsourcing entgegen“

Bonn, www.ne-na.de - Managementstrategien in Unternehmen unterliegen einem ständigen Wechsel an Trends und Moden. Häufig kommen die Ideen und Theorien dafür aus den angelsächsischen Ländern. Das „Institut of Management and Consulting Sciences“ in Bonn untersucht seit rund sechs Jahren Management-Konzepte und ihre Anwendung. Zu den Kunden des von Professor Dr. Dietmar Fink geleiteten Instituts gehören die Top-Unternehmensberatungen und die großen IT-Dienstleister in Deutschland. Fink, der selbst zehn Jahre für eine der weltweit größten Management-Beratungen tätig war, ist darüber hinaus Professor für Unternehmensberatung und -entwicklung an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg http://www.wir.fh-bonn-rhein-sieg.de.
Thumb Grundsätzlich sieht Fink durch seine Studien die These bestätigt, dass Management-Theorien einem Lebenszyklus-Modell unterworfen sind. Er unterteilt dazu den Lebenszyklus in vier Phasen: die einführende Thematisierung, die Umsetzung in der Expansionsphase, der Höhepunkt der Verbreitung in Dominanzphase und der Rückgang der Verbreitung in der Verdrängungsphase. Fink differenziert die Management-Konzepte in über 30 verschiedene Ansätze, die er den vier verschiedenen Phasen zuordnet. So findet sich beispielsweise das Shareholder Value-Konzept in einer Verdrängungsphase, das Kernkompetenzen-Management in der Dominanzphase, das Customer Relationsship Management in der Expansionsphase und das Konzept virtueller Unternehmen in der Thematisierungsphase. Dass auch nationale Besonderheiten, dominierende Unternehmenskulturen und die Mentalität der Manager eine Rolle spielt bei Management-Trends, unterstreichen die Aussagen von Fink im Interview mit dem Onlinedienst NeueNachricht www.ne-na.de. So stößt das Customer Relationsship Management (CRM) besonders bei deutschen Unternehmen auf wenig Gegenliebe. Die Fixierung auf die Produktion als Kernprozess sei immer noch sehr ausgeprägt. „Deutsche Unternehmen sind sehr traditionell geprägt – der Ingenieur steht im Mittelpunkt stehen. Vereinfacht dargestellt wird in Deutschland erst ein Produkt entwickelt, und dann erst ein Markt und eine Zielgruppe dazu gesucht. Im angloamerikanischen Raum ist das umgekehrt. Dort wird erst ein Markt und sein Bedarf festgestellt und dann ein Produkt oder ein Service entwickelt, um diesen Bedarf abzudecken. Daher haben wir in Deutschland immer noch eine Produktzentrierung, aber zu wenig Fokus auf den Service. CRM fokussiert aber ganz klar auf den Service“, so Fink gegenüber NeueNachricht. Auch beim Outsourcing seien Unternehmen im Ausland offensiver. Am Beispiel Nokia erkenne man, dass sogar Teile von Forschung und Entwicklung an externe Firmen vergeben werden. „Nokia hat die Aufgaben in eher standardisierte und eher innovationsorientierte unterteilt und die standardisierten Aufgaben an den finnisch-schwedischen IT-Dienstleister Tieto Enator ausgelagert. Die Entscheidung zu ‚make or buy’ einzelner Prozesse muss also für jedes Unternehmen individuell untersucht und entschieden werden. Grundsätzlich aber steht die deutsche Unternehmenskultur dem ‚Business Process Outsourcing’ entgegen. In deutschen Unternehmen wird ein Manager nicht danach beurteilt, was er dem Unternehmen bringt, sondern danach, wie viele Mitarbeiter er hat. Richtig eingesetzt stärkt BPO die Produktivität eines Unternehmens und damit seinen Wert, aber es verkleinert Abteilungen und Bereiche. Es schwächt dadurch die Reputation der Manager“, führt Fink aus. Unabhängig von allen modischen Strömungen hält Fink die „wertorientierte Unternehmensführung“ für sehr wichtig – also das Shareholder Value Management. „Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass diese Form zurückkehrt. Sicherlich wird sie sich mit anderen Ansätzen mischen, etwa mit Business Process Outsourcing. Die Outsourcing-Dienstleister werden mit in das unternehmerische Risiko gehen, anders als es heute noch in Deutschland der Fall ist. Gerade im globalen Kontext tun sich deutsche Unternehmen viel zu schwer. Globalisierung wird immer unter dem Thema ‚Export’ betrachtet. Daraus resultiert auch die hohe Exportabhängigkeit bestimmter Wirtschaftssegmente. Ausländische Unternehmen, gerade angloamerikanische, neigen im Unterschied viel stärker dazu, selbst in anderen Ländern aktiv zu werden, einheimische Unternehmen zu kaufen oder neue Unternehmen zu gründen und auf diese Weise zur Profitabilität und Wertsteigerung des Gesamtunternehmens beizutragen. Ähnlich ist es beim Thema ‚Offshoring’: Wenn ich als deutsches Unternehmen selbst aktiv werde und im Ausland Outsourcing-Dienstleister gründe, kann ich von dort aus auch weiter international expandieren und andere Offshore-Märkte bedienen“, betont Fink.


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