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Billing braucht Spezialisten – Voraussetzungen für Massengeschäfte im E-Commerce


Von Medienbüro Sohn

Hannover - Billing on demand – dieses Thema findet oft nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient. Zu Unrecht: Denn die Abrechnung von Tranksaktionen im Internet und in der Telefonie ist immer noch eine nicht zu unterschätzende Hürde bei der Entwicklung des E-Commerce. Auf der CeBIT in Hannover standen die Voraussetzungen für Massengeschäfte im E-Commerce im Vordergrund einer Runde von Billing-Experten. Moderiert von Gunnar Sohn, dem Chefredakteur des Online-Fachdienstes NeueNachricht, diskutierten Omar Khorshed, Vorstandsvorsitzender der acoreus AG, Behörden Spiegel-Chefredakteur Achim Deckert und Bernd Meidel, Geschäftsführer der Würzburger Vogel Online GmbH.
Thumb Abrechnungsfragen als Bremsklotz im Öffentlichen Dienst - Die "Geiz-ist-geil-Gesellschaft" hat oft eine "Kostenlos-Erwartung". Dies gilt insbesondere für Internet-Nutzer. Der Vogel-Verlag bringt seit 110 Jahren Zeitschriften heraus. "Doch im Internet müssen wir erst mal die Contents schaffen, die Geld wert sind. Und außerdem müssen wir Billing-Schienen einziehen, um an unser Geld heranzukommen", so Bernd Meidel. Auch für den Öffentlichen Dienst sei durch die Entwicklung des E-Government das Verkaufen von bestimmten Dienstleistungen durchaus ein Thema geworden. "Die Frage der Abrechnung erweist sich als der größte Bremsklotz. Viele Gemeinden haben überlegt, den normalen Anruf eines Bürgers zu Kulturveranstaltungen in der Stadt kostenpflichtig zu machen. Die Kommunen haben aber bisher keinen geeigneten Anbieter gefunden, mit dem sie die Abrechnung über die Bühne bringen können", erläutert Achim Deckert vom Behörden Spiegel. Hier sind Spezialisten gefragt. Für kleinere Firmen gibt es oft das Problem, wie sie an die Kommunen und die Kommunen an sie herankommen. Die Düsseldorfer acoreus AG ist ein solcher Anbieter, der dafür Sorge trägt, dass die Rechnungen aufgehen. Mit einer überschaubaren Mitarbeiterzahl von 150 betreut das Unternehmen über 20 Millionen Privatkunden und rund 100 Geschäftskunden. Pro Jahr verzeichnet acoreus über fünf Milliarden fakturierte Geschäftstransaktionen und über zwei Millionen Inkassofälle. Omar Khorshed beschreibt die Tätigkeitsfelder des von ihm geführten Unternehmens: "Wenn der Kunde nicht zahlt, dann muss man sich um das Geld kümmern. Wir kümmern uns um das gesamte Mahnwesen bis hin zum Inkasso, wo wir mit der Creditreform ein Joint Venture betreiben. Wir betreiben eine ganzheitliche Dienstleistung zu wirtschaftlich darstellbaren Konditionen. Beim Thema Abrechnungen braucht man Spezialisten. acoreus lebt ausschließlich davon, dass wir effizient abrechnen können." Billing geht nicht ohne Spezialisten Korrekte Abrechnungen als Kernkompetenz: Diese Fähigkeiten sind bei der Mobilfunkszene unterentwickelt. Sie hat es nicht geschafft hat, hoch entwickelte elektronische Zahlsysteme zu entwickeln. Khorshed verwundert dies nicht: "Nehmen wir die Telekom. Sie ist über Jahrzehnte ein Telekommunikationsnetzbetreiber gewesen. Ursprünglich ist man dort mit der Postkutsche gefahren. Die deutsche Telekom hat es also nie als ihre Kernkompetenz angesehen, adäquate und wirtschaftliche Abrechnungsmöglichkeiten bereit zu stellen. Zudem ist sie ja insgesamt nicht gerade berühmt dafür, dass sie besonders effizient arbeitet." Billing funktioniere nur mit Spezialisten, die ihr Kerngeschäft verstehen. "Bei uns investiert kein Kunde großes Geld. Er bezahlt unsere Dienstleistung, ohne auch nur einen Cent im voraus auf den Tisch zu legen. Wir stimmen mit dem Kunden genau ab, was er braucht. Unsere Philosophie lautet: Wir sind nicht angewiesen auf Projektgeschäfte oder darauf, das Geld wieder schnell herein zu kriegen. Wir sind Unternehmer und sagen, wir glauben an dieses Geschäft und sind auch bereit, ein Risiko einzugehen und zu investieren. Der Erfolg bestätigt uns: acoreus ist Marktführer bei der Abrechnung von Telefonie und Internetdienstleistungen." Mit Schnappi verdient man viel Geld – Ansonsten ist Geiz geil Auf einer grundsätzlicheren Ebene sprach Sohn das Problem an, dass etliche Produkte auf den Markt kommen, bevor man sich über die Abrechnung überhaupt Gedanken gemacht habe. Es sei ein Zeichen des New-Economy-Booms gewesen, dass damals viel über Content nachgedacht worden sei, aber wenig über Abrechnungen. Bernd Meidel von der Vogel-Verlagsgruppe wies auf die Schwierigkeiten seines Verlagshauses hin. Oft erwarte der Kunde a priori kostenfreie Inhalte beim Internet-Angebot eines Verlages. Man müsse erst den Knoten lösen, damit der Kunde merke, dass es auch hochwertige Inhalte gibt, für die extra bezahlt werden muss. "Mir steigen die Tränen in die Augen, wenn ich sehe, wie viel Geld mit Handylogos und Klingeltönen, die man kaum im Ohr ertragen kann, verdient wird. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, hochwertigen Inhalt über unsere eigenen Seiten zu verkaufen. Wenn wir den gleichen Inhalt über eine Fachdatenbank anbieten, lässt er sich oft viel besser verkaufen. Das meine ich mit der weit verbreiteten Kostenlos-Erwartung bei vielen Usern", so Meidel. Die Behörden hätten den Hype der New-Economy-Zeit so nicht mitgemacht, ergänzte Deckert. In der "Hypecontent-Zeit" hätten sich viele Firmen nicht überlegt, wie man das Geld auch wieder einnehmen kann, das man ausgibt. Am Ende seien dann meistens die Kredite verpulvert gewesen. Deckert wörtlich: "Behörden haben zum Beispiel gegenüber Verlagen den Vorteil, dass die Bürger es gewohnt sind, dass bestimmte Leistungen nicht kostenlos sind. Früher mussten die Leute ja generell die Behörden körperlich aufsuchen und erst mal an der Kasse antreten, bevor sie eine Dienstleistung in Anspruch nehmen konnten." Deckert, Khorshed und Meidel waren sich einig, dass Billing ein enormes Geschäftspotenzial der Zukunft darstellt. In der Praxis seien jedoch viele Technologiefirmen nicht in der Lage, so Khorshed, ein massenfähiges Produkt mit einfachen und kostengünstigen Billingangeboten zu verbinden: "Mobilfunkunternehmen sollten sich mit Spezialisten zusammentun, um neue Produkte an den Start zu bringen." Dies gelte auch für Behörden, sekundierte Deckert. Für Meidel steht fest: "Die Mobilfunkbranche hat ein Kultur- und Mentalitätsproblem. Mobilfunker schotten sich ab. Sie könnten noch viel erfolgreicher sein, wenn sie auch andere an ihrem Erfolg teilhaben lassen würden. Sie müssen sich öffnen." So sei der Durchbruch mit den Klingeltönen über Jamba gelaufen und nicht über irgendeinen Mobilfunkanbieter. Wer sich abschottet, macht kein Geschäft Am Schluss kam das Gespräch noch auf W-LAN und Hotspots. Auch hier ergibt sich das Problem der Abschottung und Isolierung nach dem Motto: Das ist mein Kunde, hier lasse ich keinen mehr rein. "Man kann es keinem Kunden zumuten, dass er mit 20 oder 30 verschiedenen Passwörtern und Usernamen durch die Gegend läuft, damit er auch dazu möglichst viele W-LAN Hotspots findet. W-LAN ist ein typisches Beispiel. Hier geht es nicht um riesige Telekommunikationsnetze, die entstehen. Jeder kann heute W-LAN-Betreiber werden. Genau wie jeder ein Modegeschäft aufmachen kann. Ich laufe ja auch nicht mit so einem Koffer voll Karten für jedes Modegeschäft in Düsseldorf durch die Gegend, sondern ich habe eine Kreditkarte oder vielleicht auch zwei oder drei und weiß aber, ich kann in allen Geschäften mit dieser Karte auch tatsächlich bezahlen. Ich glaube nicht, dass American Express oder Visa Einfluss auf die Geschäftspolitik eines Modegeschäftes nimmt. Wir nehmen auch nicht Einfluss. Aber genau das befürchten die Telekommunikationsanbieter, das befürchten viele Unternehmen. Wenn ich hier einen Dienstleister habe, der das für mich macht, dann hat er viel zu viel Einfluss auf unsere Geschäftspolitik, was natürlich absolut verkehrt ist. Es gibt ja schließlich Wettbewerb. Wenn ein Kunde mit uns nicht zufrieden ist, dann geht er weg. Dass dies bisher noch nie passiert ist, ist ein gutes Zeichen, und wir hoffen auch, dass es so bleibt in Zukunft", sagt Khorshed zum Schluss der Gesprächsrunde.


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Ansgar Lange, verantwortlich.

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