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Exptertentreff zum Thema Depression am 14.03.2012 in Dresden


Von Berufliches Trainingszentrum Dresden

Vom Patienten zum Arbeitnehmer - Wie berufliche Rehabilitation auch für Depressive gelingen kann

Im Beruflichen Trainingszentrum Dresden (BTZ) bereiten sich psychisch Erkrankte auf den beruflichen Wiedereinstieg vor. Die Diagnose spielt dabei keine entscheidende Rolle. Zweimal jährlich lädt das BTZ Interessierte zum Expertentreff „Arbeit & Psyche“ ein. Die Veranstaltung am 14. März 2012 widmet sich dem Thema Depression.
Thumb Eine Depression kommt selten über Nacht. Die Anzeichen: nachlassendes Interesse an der Umwelt, Freudlosigkeit, Rückzug und zunehmende soziale Isolation, Kraftlosigkeit, Schlafprobleme. „Oft ist das ein schleichender Prozess, der von außen nicht sichtbar ist“, erklärt Frank Wiedemann, Psychosozialer Mitarbeiter im Beruflichen Trainingszentrum Dresden. Hier werden Menschen zwischen 18 und 55 Jahren nach einer psychischen Erkrankung wieder auf das Berufsleben vorbereitet. Dabei spielt deren Diagnose keine entscheidende Rolle. „Für uns ist wichtig, die Menschen so zu nehmen, wie sie sind. Wir orientieren uns an den vorhandenen Ressourcen“, ergänzt Daniel Milkuhn. Der berufliche Trainer ist im BTZ für die Bereiche IT, Telekommunikation und Elektrotechnik zuständig. „Wir arbeiten nicht mit einem Werkstück, sondern mit Menschen und fragen uns immer, welche Lösung wir gemeinsam für ein Problem finden können.“ Eine Krise erkennen und wieder herauskommen Depressive Symptome kennen viele Teilnehmer. Herr H. beschreibt es so: „Ich bin seit zehn Jahren manisch-depressiv erkrankt, hatte aber in den letzten Jahren nicht mit Depression zu tun, war eher manisch. Letzten Winter hat es mich erwischt. Man kann keinen Punkt festmachen, wo es kippt. Jeder lädt dir noch eine Schaufel auf, irgendwann geht’s nicht mehr. Ich konnte mich nicht mal mehr über meine kleine Tochter freuen.“ Der Mittdreißiger absolviert zurzeit eine elfmonatige Trainingsmaßnahme im BTZ. Dafür hat er sich bewusst entschieden: „Ich hatte mir vorher verschiedene Einrichtungen angeschaut, so eine gut ausgestattete Werkstatt haben andere gar nicht. Sogar CNC-Maschinen sind vorhanden.“ Den Hauptkontakt haben die Teilnehmer zu den beruflichen Trainern. Hinzu kommen Einzel- und Gruppengespräche mit einem psychosozialen Mitarbeiter sowie ein Schultag pro Woche. „Unsere Teilnehmer haben viel Hoffnung, dass sie beruflich wieder integriert werden können“, sagt Christine Rudloff, Mitarbeiterin im Psychosozialen Dienst. „Hilfreich ist dabei, dass die Teilnehmer ihren ganz eigenen Umgang mit ihrer Erkrankung finden.“ Das heißt, „Frühwarnzeichen“ zu erkennen und ein Handlungsrepertoire zu entwickeln, um Krisen begegnen zu können. Die BTZ-Mitarbeiter unterstützen dabei und erinnern, dass das den Teilnehmern schon oft gelungen ist und wieder gelingen kann. Vom Patienten zum Arbeitnehmer „Die individuelle Betreuung erfolgt möglichst arbeitsmarktnah, in einer unserer Werkstätten und in Betriebspraktika“, ergänzt Richard Mai, beruflicher Trainer in der Metall- und Holzwerkstatt des BTZ. Dabei geht es darum, eine Tätigkeit zu finden, die die Teilnehmer stabilisiert. „Berufliche Rehabilitation hat den Auftrag, den Weg vom Patienten zum Arbeitnehmer zu gestalten“, verdeutlicht Frank Wiedemann. Dafür gebe es keine Tabelle. Wie das richtige Maß aussehe, müsse jedes Mal neu definiert werden. Nicht immer gehe der Weg stetig nach oben. Mitunter ist es auch nötig, zeitweise die Stundenzahl zu reduzieren oder Selbstfürsorge zu üben. Immer werden die Teilnehmer aktiv einbezogen und nach ihren Vorstellungen gefragt. „Das ist auch wichtig für die Zeit nach der Trainingsmaßnahme.“ Die Erkrankung annehmen lernen Die Erkrankung als Teil von sich anzunehmen, gehört zum Training. Ob und wie offen man damit umgeht, muss jeder Teilnehmer lernen, für sich zu entscheiden. Der Umgang mit Lücken im Lebenslauf wird beispielsweise im Bewerbungstraining geübt. „Über Depression sind in der Bevölkerung am meisten Kenntnisse vorhanden“, so Frank Wiedemann. Dennoch beobachten die beruflichen Trainer noch Schwarz-Weiß-Denken. „Aber es gibt Arbeitgeber, die gute Erfahrungen mit unseren ehemaligen Teilnehmern gemacht haben und offen sind“, freut sich Daniel Milkuhn. Für einige Teilnehmer ist das Praktikum ein Türöffner ins Arbeitsleben. Von Führungskräften sind hierbei eher Verständnis und Spielraum als fachliche Kenntnisse gefragt. Es müsse ein Geben und Nehmen stattfinden. So können psychisch Kranke durchaus mit Vorteilen punkten. „Ängstliche beobachten gut“, nennt Frank Wiedemann ein Beispiel. Herr H. hat sein Ziel jetzt schon gesteckt: er wünscht sich eine Arbeitsstelle als Holzhandwerker. „Am liebsten in Teilzeit und mit flexiblen Arbeitszeiten.“ Expertentreff Depression – kurz & knapp 12. Expertentreff „Arbeit & Psyche“, Thema diesmal: Depression 14. Mätz 2012, 9.30 bis 16 Uhr Berufliches Trainingszentrum Dresden, Friedrichstraße 24, 01067 Dresden Teilnahme kostenfrei, Anmeldung erforderlich: Tel. 0351 8 88 26-0, E-Mail kontakt@btz-dresden.srh.de Vortrag 1: Depression – die Sicht eines Betroffenen, 10.30 – 12.00 Uhr, Jörg Freiershausen, SAD – Selbsthilfe Aktiv mit Depression, Dresdner Bündnis gegen Depression e.V. Vortrag 2: Keine Lust und viel Frust – Krankheitsverständnis und Psychotherapie depressiver Verstimmungen, 13.30 – 15.00 Uhr, Dr. med. Thomas Simmich, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker, Gruppenlehranalytiker, Ärztehaus Dresden-Blasewitz Mehr unter http://www.btz-dresden.de.


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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Frank Müller, verantwortlich.

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