Sicherheit garantiert DLR schafft Grundlagen für den GALILEO Safety-of-Life (SoL)-Service
Von DLR
Messungen bei Bahn, Luftfahrt und Schiffsverkehr sorgen für die Entwicklung zuverlässiger Navigationsempfänger
Oberpfaffenhofen, 03.05.2006 GALILEO startet durch - schon in Kürze wird das europäische Satellitennavigationssystem die Sicherheit zu Wasser, zu Lande und in der Luft garantieren. Damit diese Garantie eingehalten werden kann, startet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am 8. Mai eine weitere Messkampagne. Im Auftrag der Europäischen Union werden in einer insgesamt 10-tägigen Messreihe mit dem Projektnamen GIRASOLE (Galileo Integrated Receiver for Advanced Safety of Life Equipment) im Großraum München sowie Hamburg und der norddeutschen Küstenregion die Auswirkungen von Interferenzen auf die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der anstehenden Galileo-Installation geprüft. Im Vordergrund stehen dabei sicherheitskritische hoheitliche Dienste im Schienen-, Luftfahrt- und Schiffsverkehr.
Geplante Testszenarien sind das innerstädtische Umfeld, Überlandbereiche, Fracht- und Zivilhäfen, Bahnhöfe, Gleisbereiche und die Küstenregion, die durch unterschiedliche Störungsquellen wie Radar, TV-Sender und andere Funksender hohe Anforderungen an die bereits in Entwicklung befindlichen Galileo-Empfänger stellen. Die ermittelten GIRASOLE-Testergebnisse werden damit elementarer Bestandteil für die Gewährleistung der Zuverlässigkeit dieser Geräte. Vorgesehen ist, dass der Galileo-Betreiber seinen Nutzern eine Haftung zusichern will, sollten die Galileo-Satelliten nach einem Fehler innerhalb von 6 Sekunden keine Störmeldung absetzen. Die Messkampagne GIRASOLE wird die Grundlagen dafür schaffen, externe Störsignale zu erfassen, dem Ausfallrisiko des Galileo-Empfangs mit geeigneten Empfängern entgegenzuwirken und somit das verbleibende Restrisiko zu minimieren.
Hinweis für Journalisten: Am 9. Mai findet um 15.00 Uhr eine Pressekonferenz in München, am 18. Mai um 13.00 Uhr in Hamburg statt. Die genauen Daten entnehmen Sie bitte dem beigefügten Faxback. Daneben können einzelne Messungen im Großraum München sowie in Hamburg und der Insel Sylt nach individueller Absprache begleitet werden.
Nach der im Herbst 2002 durchgeführten Messkampagne GalileoNAV zur Erfassung des Mehrwege-Empfangs stellt GIRASOLE den nächsten wichtigen Schritt zur Stabilität des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo dar.
Die Testszenarien
Im Rahmen der GIRASOLE-Messkampagne im städtischen Großraum werden Messungen am Hauptbahnhof München und dem Rangierbahnhof München Nord vorgenommen. Zusätzlich wird auf freier ICE-Strecke und am Umspann-/Umrichterwerk eines südbayerischen Energieversorgers gemessen. Dabei sollen vor allem die Interferenzen bei typischen Bewegungen des Schienenverkehrs und den damit verbundenen Störquellen wie Oberleitungen, Stromabnehmer und Fahrmotoren getestet werden. Die maritimen Messungen in Hamburg sollen Aufschluss über veränderte Bedingungen im Hafenbereich geben konkret wird im Hamburger Hafen und im Maschener Rangierbahnhof gemessen. Küstenrelevante Situationen, insbesondere im Umfeld maritimer Funkfeuer, werden auf der Insel Sylt erfasst. Der großen Bedeutung der Sicherheit im Luftverkehr wird durch eine separate Messreihe am Flughafen Oberpfaffenhofen Rechnung getragen. Das für GIRASOLE notwendige Testequipment ist während der gesamten Kampagne in einem Messbus installiert. Detaillierte Informationen können unter jrast@harvard.de angefordert werden.
Testablauf
Montag, 8. Mai 2006: München Pasing & Bahnstrecke Augsburg Nürnberg (im Bereich Donauwörth) Messungen vorbeifahrender Züge
Dienstag, 9. Mai 2006: Hackerbrücke: Messungen des gesamten Zugverkehrs Sperrung der Hackerbrücke.
Donnerstag, 11. Mai 2006: Rangierbahnhof München-Nord: Messungen Rangierverkehr
Freitag, 12. Mai 2006: Umrichter- und Umspannwerk Karlsfeld
Montag 15. Mai 2006: Transport des Messbusses per Bahn nach Hamburg: Messungen Zugfahrt
Dienstag, 16. Mai 2006: Westerland/Sylt: Maritime Messungen
Mittwoch, 17. Mai 2006: Hamburg/Maschen: Messungen am Container- und Rangierbahnhof
Donnerstag, 18. Mai: Hafenbahnhof Hamburg und Containerhafen
Das DLR und Galileo
Im Auftrag der ESA (European Space Agency) und der EU (Europäischen Union) erbringt das DLR derzeit Pionierleistungen zum Aufbau des neuen Satellitennavigationssystems Galileo als europäisches Pendant zum De-facto-Monopol der amerikanischen GPS-Technologie. Zu den künftigen Anwendungsgebieten von Galileo zählen vor allem die Navigation und Ortung bei Logistik, Verkehr und Luftfahrt. Darüber hinaus profitieren aber auch Rettungsdienste wie SAR oder Bergwacht und nicht zuletzt Energieversorger und Internet-Carrier, denen die Satellitensignale als feste Bezugsgröße dienen.
GPS & Galileo
GPS (Global Positioning System) ist fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Einsatzgebiete wie Flugsicherheit, Logistik, Internet und die öffentliche Versorgung sind nur ein Ausschnitt der Einsatzgebiete der Satelliten gestützten GPS-Technologie. Neben der Navigation werden die 24 GPS-Satelliten bereits heute auch zur Synchronisation von Relaisstationen und Knotenpunkten des Internets genutzt. Ohne diese orbitalen Zeitgeber wären Hunderte von Basisstationen ohne Bezugsgröße. Auf 1 Meter genaue Navigation ist notwendig beim Andocken von Schiffen oder bei der Suche nach gestohlenen Fahrzeugen. Auch die neuen, unlängst eingeführten kürzeren Flugrouten sind nur mit Hilfe exakter Navigation der Flugzeuge möglich geworden. Somit ist auch die zivile Luftfahrt von Satelliten gestützter Navigation abhängig. Das GPS-Netzwerk obliegt jedoch der Hoheit der Vereinigten Staaten, genauer dem Verteidigungsministerium der USA. Das europäische System Galileo soll im Gegensatz dazu unter ziviler Kontrolle stehen und neue Anwendungsmöglichkeiten bieten. Anstelle von militärischen Funktionen der GPS-Satelliten steht bei Galileo die Zuverlässigkeit, Genauigkeit und Verfügbarkeit im Vordergrund. Eine weitere Funktion des Galileo-Systems sind SAR-Dienste (Search and Rescue). Neben der Weiterleitung der Position des Hilfesuchenden an die SAR-Leitstellen ist bei Galileo sogar ein Feedback an den in Not Geratenen möglich. Galileo wird interoperabel zu GPS (USA) sowie GLONASS (Russland), den beiden anderen globalen Satelliten gestützten Navigationssystemen, sein. Dies ermöglicht eine präzisere Navigation auch unter schlechten Bedingungen, wie zum Beispiel in Häuserschluchten von Ballungsgebieten. In Notfällen oder Krisensituationen steht mit Galileo eine hoch zuverlässige Orientierungshilfe zur Verfügung.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Harvard Public Relations
Jürgen Rast/Tom Henkel
Implerstraße 26
81371 München
Tel: 089 / 53 29 57 - 0
Fax: 089 / 53 29 57 - 888
juergen.rast@harvard.de
tom.henkel@harvard.de
DLR Oberpfaffenhofen
Inst. für Kommunikation und Navigation
Dr. Ing. Alexander Steingass
Projektleiter
Münchnerstraße 20
82234 Weßling
Tel.: 08153/28 - 2864
Fax: 08153-28 - 1442
alexander.steingass@dlr.de
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04.05.06
04. Mai 06
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Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Melanie Schad, verantwortlich.
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