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Schluss mit dem Studentenfutter: Marketing-Professor will Uni Hohenheim zum Service-Paradies machen


Von Medienbüro Sohn

Thumb Bonn/Hohenheim – Die Universität gilt gemeinhin nicht als Dienstleistungs-Paradies, sondern eher als Servicewüste. Professoren legen ihre Lehrveranstaltungen so, dass sie nur an zwei Tagen an der Uni sein müssen und quetschen noch zwischen 16 und 17 Uhr eine Sprechstunde rein, in der sie sich „Zeit“ nehmen für die 60 Studenten ihres überfüllten Seminars. Die Zustände an vielen deutschen Hochschulen führen zur Frustration bei den Studenten. Sie sind das Produkt eine bewussten Abschottungsstrategie mancher Lehrenden, die sich neben der Betreuung der Studenten und der zeitraubenden Gremienarbeit ein paar Stunden für ihre Forschung mühsam freischaufeln müssen. Jetzt krempelt ein Hohenheimer Professor seinen Lehrstuhl um und erläutert im Gespräch mit Spiegel-Online http://www.spiegel.de seine „zehn Gebote für eine bessere Lehre“: „Ab sofort ist der Student Kunde und der Kunde König: E-Mail-Antwort in 24 Stunden, Diplom-Korrektur in vier Wochen.“ Der Interviewte, Professor Markus Voeth, ist Inhaber des Lehrstuhls für Marketing an der Universität Hohenheim http://www.uni-hohenheim.de und hat bis 1992 als Student der Betriebswirtschaftslehre in Münster die ganze Pracht einer Massenuni erlebt. Den Gemütszustand von vor 15 Jahren fasst er heute in den Worten zusammen: „Wir waren damals dankbar, dass wir überhaupt studieren konnten.“ Bildung war zu jener Zeit ein Verkäufermarkt. Die Universität konnte als Bildungsverkäufer über Prüfungsordnungen und andere Regelungen bestimmen, wie die Studenten zu funktionieren hatten, erläutert Voeth. Jetzt entwickle sich ein Wettbewerbsmarkt, ein Käufermarkt, in dem „die Kunden ernster genommen und nicht nur wie Leistungsempfänger behandelt werden“. Der Bildungsmarkt habe sich von einem Monopol zu einem Wettbewerbssystem entwickelt. Voeth will mit gutem Beispiel vorangehen und sich den veränderten Bedingungen am Bildungsmarkt stellen. Er garantiert persönliche Feedback-Gespräche nach jedem Seminar, Diplomarbeitskorrekturen in vier Wochen und schnelle Antworten auf Studenten-Fragen. Voeth möchte am Lehrstuhl für eine Aufbruchstimmung sorgen und die Studenten als Kunden ernst nehmen. Daher verspricht er, sämtliche Veranstaltungsevaluationen am Schwarzen Brett auszuhängen und jede E-Mail von Studenten binnen 24 Studenten zu beantworten. Kommt ein Mitarbeiter seinen Verpflichtungen nicht nach, so soll es Sanktionen geben: „Wir werden jede Verfehlung auf unserer Homepage veröffentlichen – zusammen mit einer kurzen Begründung, warum so etwas in Zukunft nicht mehr passieren wird. Ein Beirat aus fünf Studenten kontrolliert, dass keine Beschwerden übersehen werden.“ „Die Vorschläge von Professor Voeth klingen so gut, so einleuchtend und so einfach, dass man sich wundert, warum diese Ideen nicht schon längst zur Praxis in unseren Unis geworden sind“, kommentiert der Dienstleistungsexperte Michael Müller, Geschäftsführer der auf IT-Dienstleistungen spezialisierten a&o-Gruppe http://www.ao-services.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de. „Das Tolle daran ist ja auch, dass die Vorschläge keinen Cent mehr kosten. Wir reden über die horrenden Kosten des Bildungssystems und vergessen, dass man mit frischen Ideen und dem Mut, ein paar Zöpfe abzuschneiden, viel auf die Beine stellen kann. Bisher waren die jungen Leute an den Unis eine Art Studentenfutter: Die Massenunis saugten sie zu Hunderttausenden auf, spieen sie nach fünf oder sechs Jahren wieder aus und entließen sie ins Berufsleben. Ich wünsche dem Experiment in Hohenheim viel Erfolg. Hoffentlich sagt man demnächst: Es geht doch. Denn eine serviceorientierte Unis wird letztlich Lehrende und Studierende zufriedener und erfolgreicher machen. Das Hohenheimer Beispiel sollte an den Unis des Landes Schule machen.“

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