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Stille Nacht - Heilige Nacht


Von V-Partei³

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Ja, endlich ist es still im Schlachthaus. Ganz still. Das angstvolle Quieken der Schweine, das tiefe, schmerzvolle Brüllen der Kuh, die sich, an einem Fuß aufgehängt, zappelnd windet, ist verstummt. Sie bringt keinen Ton mehr heraus, denn die Kehle ist ihr schon durchgeschnitten.  Auch das Geheul der Schweine, die im siedend heißen Brühwasser wieder aufwachen und ihre Füße an die engen Wände der Wanne schlagen, hat aufgehört. Man hört nicht mehr, dass eine Kuh, die den Bolzenschuss erhalten soll oder es schon hat, mit dem Kopf gegen die Wände schlägt. Selbst das leise vor sich hin Weinen der Kühe, die ihren letzten Weg antreten, ist weg.

 

Nun ist alles aufgeräumt, die Schlachter sind zu Hause und trinken ihren ersten Glühwein, den sie brauchen, um die Schreie aus dem Schlachthaus für einen Moment vergessen zu können. Nicht umsonst ist die Alkoholikerrate unter Schlachthofmitarbeitern um einige Prozentpunkte höher als in anderen Industriezweigen. Die tagtäglichen Traumatisierungen hinterlassen ihre Spuren. Der Fleischkonsum hat nicht nur die Tiere und die Umwelt zum Opfer, sondern auch konkret jene Menschen, die dafür bezahlt werden, die schmutzige Arbeit zu machen. Mit seinem geringen Lohn kann der Schlachthofmitarbeiter sich an Weihnachten jedoch nicht einmal jener allgemein anerkannten Kompensationsmethode zur Verdrängung der Traumata hingeben – dem Konsum!

 

Die Familien in Deutschland treffen sich unter dem heimischen Christbaum, wünschen sich „Frohe“ Weihnachten und betrachten fromm die heilige Familie in der Krippe. Da liegt das kleine Kind, das sich bewusst einen Stall ausgesucht hat, um auf diese unfriedliche Welt zu kommen, denn es hat sich von Anfang an gleich gemacht mit den geringsten unserer Brüder. Dieses ganz besondere Fest führt es mit sich, dass Millionen unschuldiger Tiere zu Tode kommen – gefoltert, dann gegessen oder weggeworfen. Nun, das werden sie jeden Tag, aber an diesem Festtag wird ihren Leichnamen zur Feier des Tages ein Apfel in den Allerwertesten gesteckt und der besonders große Braten mit besonders viel Sahne gereicht. Denn Weihnachten ist ein besonderes Fest, das Fest des Friedensfürsten. In einer wirklich stillen Nacht. Aber ist sie auch heilig?



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Hinweis Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Einsteller, Saskia Wille (Tel.: + 49 (0)821-29716264), verantwortlich.

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