In nicht einmal mehr zwei Monaten ist es soweit: Großbritannien tritt aus der Europäischen Union aus.
Bisher gibt es noch kein Abkommen, welches die wirtschaftlichen Beziehungen nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU regelt.
Ohne ein Abkommen tritt Großbritannien mit einem Schlag sowohl aus dem europäischen Binnenmarkt, als auch aus der Zollunion aus. In diesem Fall müssen zwischen der EU und Großbritannien Grenzkontrollen durchgeführt und Zölle verhängt werden. Dadurch würden Import und Export von Waren nicht nur teurer, sondern auch umständlicher.
Viele Unternehmen rüsten sich für diesen Fall; so hat beispielsweise Ford bekanntgegeben, dass man die Produktion aus Großbritannien abziehen wird.
Ökonomen sagen voraus, dass die britische Wirtschaft durch die erschwerten Handelsbeziehungen stark in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die britische Notenbank geht davon aus, dass es nach dem Brexit zu einer schweren Rezession kommen wird. Außerdem schätzen Experten das britische Pfund werde gegenüber dem US-Dollar rund 25% einbüßen.
Premierministerin May scheinen diese Umstände wenig Kopfzerbrechen zu bereiten. Sie appellierte am Dienstag an das britische Unterhaus, man müsse jetzt die Nerven behalten. Einen Plan für den Austritt gibt es allerdings noch nicht. Mays letzter Vorschlag scheiterte vor dem britischen Parlament – einen Gegenvorschlag gibt es bislang nicht.
Auch noch nicht geklärt ist, welche Regelung zwischen Nord- und Südirland getroffen wird. Als souveräner Staat bleibt Südirland in der EU, Nordirland als Teil des Vereinigten Königreichs verlässt mit eben diesem die Europäische Union.
Und jetzt? Wird es zwischen beiden Staaten eine harte Grenze mit Zollkontrollen geben? Oder bleibt alles wie bisher und es ist mit dem Auto so unkompliziert von Belfast nach Dublin zu fahren wie von Berlin nach Paris? Wir sind gespannt und verfolgen weiterhin die Entwicklung der nächsten Monate.
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